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Der Blut-Mythos

Der Blut-Mythos

Titel: Der Blut-Mythos
Autoren: Jason Dark
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sich genommen hatte, der brauchte gar nicht erst groß gesehen zu werden. Den roch man auch so.
    Ich suchte meine Freunde.
    Wir hatten abgemacht, daß Shao und Suko mich nicht aus den Augen verlieren sollten. Wie ich sie kannte, hatten sie die Fahrt mit der Geisterbahn abgewartet und würden jetzt irgendwo stehen und mich beobachten.
    Wenn wir zusammentrafen, dann sollte es wie rein zufällig aussehen. Dazu eigneten sich am besten die Freßbuden, die sowieso immer umlagert waren.
    Ich konnte sie mir aussuchen, und einen dieser Stände steuerte ich an. Ich ging nicht schnell, das war bei dem Betrieb sowieso nicht möglich, sondern schlenderte herum, die Augen stets offen, da mir der unheimliche Gast nicht aus dem Sinn ging.
    Er steckte irgendwo, das wußte ich. Aber wo er sich aufhielt, war nicht so leicht festzustellen. Es herrschte einfach zu viel Betrieb. Menschen aller Hautfarben umgaben mich. Viele Nationen waren auf diesem Riesenrummel vertreten und hatten ihren Spaß. Ob jung oder alt, sie leckten Eis, kauten Zuckerwatte und waren auch mit Gewinnen bepackt. Viele trugen große Saurier nach Hause, denn der Film Lost World hatte wieder für einen Dino-Aufschwung gesorgt.
    Großen Hunger verspürte ich zwar nicht, aber eine Kleinigkeit konnte ich schon vertragen.
    Fisch wollte ich bei dieser Hitze nicht zu mir nehmen. So suchte ich nach einem großen Karree, an dem deutsches Fast-Food verkauft wurde. Das hatte ich auch noch nicht erlebt.
    Der Stand war umlagert. Viele Wurstarten wurden angeboten, aber auch Brötchen mit Spießbraten. Das hatte ich einmal in Deutschland gegessen, und bei dem Anblick lief mir schon das Wasser im Mund zusammen.
    Ich stellte mich in die Reihe. Die Verkäufer schufteten wie die Berserker, um die hungrigen Mäuler zu stopfen. Es wurden auch Getränke verkauft, und ich entschied mich für ein deutsches Bier. Gut gekühlt.
    Mit Bier und Spießbraten suchte ich mir einen Platz an einem der Stehtische. Von hier hatte ich einen recht guten Überblick und konnte auch selbst gesehen werden. Neben mir stand noch eine Familie mit zwei Kindern. Sie aßen Sauerkraut und dazu kleine Bratwürste. Bis auf den Vater. Der versuchte sich an einer scharfen Currywurst und grinste mir hin und wieder zu.
    Lange befand ich mich nicht in der Gesellschaft. Als das Spießbraten-Brötchen in meinem Magen verschwunden war, zog auch die Familie ab. Ich blieb noch stehen und wollte mich meiner Bierdose widmen.
    Jemand trat an meinen Tisch heran, fast unhörbar war die Person erschienen. Es war Shao!
    Sie zwinkerte mir zu und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. »Suko kommt gleich«, sagte sie und rückte nicht zu nahe an mich heran, denn unser Zusammentreffen sollte ja rein zufällig aussehen.
    »Ist schon okay.«
    Er kam. Zwei Bratwürste lagen auf dem Tablett. »Thüringer«, sagte er. »Sehr gut.«
    »Ja, ich weiß.«
    Ich hatte meine Antwort mit Gesten unterstrichen, die darauf hinwiesen, daß wir uns über das Essen unterhalten wollten. So konnte auch ein Beobachter nichts Auffälliges entdecken. Zudem stellte sich noch ein etwa dreizehnjähriger Junge zu uns an den Tisch, der sich seine mit Ketchup bedeckten Pommes schmecken ließ.
    »Schon Kontakt?« fragte Suko, während er in eine andere Richtung blickte.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Er ist mir ein Rätsel. Ein Blut-Mythos, den ich sogar zweimal gesehen habe. Zum einen als 1 Kilogramm, zum anderen wohl als echte Person.«
    »War er ein Vampir?«
    »Irgendwo schon.« Ich gab Suko eine genaue Beschreibung mit wenigen Worten, und auch Shao hörte zu. Allerdings nicht der Junge. Dem schien die Musik auf dem Rummel nicht zu gefallen. Er hatte Kopfhörer auf und hörte wohl seine Musik.
    »Aber schlauer bist du auch nicht?«
    »Nein, Suko. Ich habe nur den Eindruck, daß die dritte Begegnung zwischen uns anders ablaufen wird.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil das hier nur eine kurze Kontaktaufnahme war. Dieser Typ will doch mehr.«
    »Typ ist gut.«
    »Ja, Vampir. Wie du willst.«
    »Ein alter Mythos, John.«
    »Richtig.«
    »Dann frage ich mich, was der mit uns oder mit dir zu tun hat. Warum hat er gerade dich ausgesucht?«
    »Ich denke da mehr an Mallmann. Dracula 11 muß ein Feind sein. Der andere Namenlose muß ihn fürchten. Das jedenfalls habe ich mir ausgedacht. Ob es stimmt, ist fraglich.«
    »Sehr sogar.«
    Ich trank Bier. »Jedenfalls werde ich gleich wieder losgehen und mich wie ein normaler Mensch zwischen die Massen drücken. Dann werde ich ja
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