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Der beste Tag meines Lebens

Der beste Tag meines Lebens

Titel: Der beste Tag meines Lebens
Autoren: Ashley Miller , Zack Stentz
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freundete er sich mit ihm an. Gemeinsam bestanden die beiden viele Abenteuer und besiegten den Dämon Humbaba. Die ungewöhnliche Freundschaft zu dem seltsamen, unberechenbaren Außenseiter ließ Gilgamesch zu einem guten und gerechten König und zum Helden werden. Colin hatte gelesen, dass die meisten Männerfreundschaften so begannen – mit einer Auseinandersetzung oder irgendeinem Unglück. Daraufhin fragte er sich, ob er wohl deshalb kaum Freunde hatte, weil er so ungern raufte.
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    Mrs. Fischer hatte diesen Ausdruck von ihrer eigenen Mutter übernommen, ohne auch nur die geringste Ahnung davon zu haben, wo er eigentlich herkam. Der achtjährige Colin hatte ihr schließlich erläutert, »Erdnussgalerie« sei ein Begriff aus den Vaudevilles. So bezeichnete man damals die billigsten Plätze in einem Theater. Dort saßen ungehobelte Stammgäste, die johlten und Darsteller, die ihnen nicht gefielen, mit Erdnüssen bewarfen. Colin hatte damals feierlich versprochen, seine Mutter niemals mit Erdnüssen zu bewerfen.
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    Diese Methode wurde von der berühmten autistischen Wissenschaftlerin Temple Grandin entdeckt, die beobachtet hatte, dass sogenannte Pressmaschinen zum Impfen und Untersuchen von Vieh die Tiere nicht nur festhielten, sondern auch beruhigten. Später baute sie sich eine eigene Berührungsmaschine, in die sie kletterte, wenn sie sich emotional gestresst fühlte. Da Colin immer größer wurde, sah Mr. Fischer, dass diese spontane Technik zur Beruhigung seines Sohnes nicht mehr lange funktionieren würde.
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    Colins phänomenales Gedächtnis und seine frühen Fähigkeiten im Lesen und Rechnen erschwerten die genaue Bestimmung seines IQs, was bei Wunderkindern ein verbreitetes Problem darstellt.
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    In diesem psychischen Zustand durchleben Kriegsveteranen und andere Augenzeugen von Gewalt die traumatische Situation in ihrer Vorstellung immer wieder.
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    Lachen ist ein nicht allein dem Menschen vorbehaltenes Phänomen. Gorillas, Schimpansen und andere Primaten wurden auch schon beim Lachen als Mittel der Kommunikation und als Reaktion auf Kitzeln beobachtet. Selbst an Hunden und Ratten konnte man dieses Verhalten bereits feststellen; allerdings lacht eine Ratte in einem so hohen Frequenzbereich, dass das menschliche Ohr es nicht hören kann. Colin fand das zwar sehr interessant, konnte sich aber nicht vorstellen, was eine Ratte oder ein Hund lustig finden mochten. Meist hatte er selbst schon Probleme damit, Witze zu verstehen.
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    Auch wenn sie in Filmen und im Fernsehen gern als sanfte Gefährten des Menschen dargestellt werden, gehören Schimpansen zu den brutalsten und gefährlichsten Primaten. Menschen, die sich welche halten, berichten oft von Angriffen auf andere Haustiere oder auch menschliche Familienmitglieder. In solchen Fällen müssen sie dann an Zoos abgegeben oder eingeschläfert werden. Trotzdem hoffte Colin insgeheim jedes Mal, wenn ein Laster die Fischers auf dem Freeway überholte, dass ein Schimpanse am Wagenfenster auftauchen und ihm den Stinkefinger zeigen würde.
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    Man hat schon viele Experimente durchgeführt, um die Existenz des sogenannten psychischen Anstarreffekts zu beweisen. Federführend ist hier der Biologe Rupert Sheldrake. Er fand heraus, dass Testpersonen mit verbundenen Augen deutlich häufiger als nach purem Zufall zu erwarten merken, wenn jemand sie anstarrt. Eine Handvoll der Testpersonen antwortet sogar jedes Mal korrekt. Michael Shermer und andere Skeptiker versuchten, Sheldrakes Ergebnisse in Frage zu stellen, indem sie auf den potenziellen Einfluss bei der Durchführung des Experiments verwiesen. Andere Wissenschaftler, die aus diesem Grund ihre Methoden modifizierten, gelangten jedoch zu den gleichen Resultaten.
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    Krokodile haben die Angewohnheit, sich mit weit aufgerissenem Maul an Flussufer zu legen und dabei 24 gezackte Zähne zu zeigen. Manche Beobachter interpretierten das als Grinsen, andere als Geste der Aggression. Zoologen haben inzwischen herausgefunden, dass Krokodile über ihr Maul schwitzen. Krokodile grinsen also nur, um cool zu bleiben.
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    Genetischer Chimärismus war ein Thema, das Colin schon lange faszinierte, insbesondere seine potenziellen Folgen im Bereich der Kriminaljustiz. Ein Radfahrer bei der Olympiade, dem man Blutdoping vorgeworfen hatte, behauptete, die Blutkörperchen mit fremder DNA , die man in seinem Körper gefunden habe, seien in den Knochenmarkszellen eines absorbierten Zwillingsbruders entstanden. Und
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