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Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Titel: Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Autoren: Jill Shalvis
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hier geboren zu sein, und sich immer Mühe gegeben, nicht allzu viel zu lügen. Sie hatte bloß gesagt, dass sie sich in LA zu Hause fühlte. »Ja, warum?«
    »Weil ich in deiner hübschen Stimme gerade eindeutig ein Südstaatler-Nölen herausgehört habe.« Er lächelte.
    Sie erwiderte das Lächeln nicht, denn wenn er das herausgehört hatte, dann war sie schon viel zu lange geblieben. Wie viele Jahre war es her, dass sie ihren Akzent und alles, was dazugehörte, in den hintersten Winkel ihrer Vergangenheit verdrängt hatte? Sie hatte es einfach unter den verschiedenen sorgfältig geplanten Schichten von Hochschule, Jobs, harter Arbeit, wahrer Hartnäckigkeit und eisernem Willen vergraben. Sie war nicht mehr die kleine Appleby, ein Kind, das sich irgendwie einleben musste, sondern eine Frau mit Optionen und einer Zukunft. Und in dieser Zukunft kam ein vergammelter Wohnwagen mit haufenweise unbezahlten Rechnungen nicht mehr vor. Sie hatte Fehler gemacht, zu viele, um sie noch zu zählen, aber sie hatte sie begraben und auf dem Grab getanzt. Sie wandte sich zur Tür.
    Er stützte eine Hand auf dem Holzrahmen über ihr ab, damit sie die Tür nicht öffnen konnte. »Hey«, murmelte er leise, nahm ihren Arm und drehte sie sanft zu sich herum. »Alles in Ordnung?«
    Klar. Sobald sie hier verschwunden war und den Mann zurückließ, der ihr statt ein paar Stunden seligen Vergessens nur dumme Gedanken brachte, der ihr in Erinnerung rief, woher sie kam. Das konnte sie nicht ertragen. »Ich muss jetzt wirklich gehen.«
    Er sah ihr immer noch fest in die Augen, als er langsam
nickte. »Das sehe ich, Mia …« Er wollte sie wieder berühren, noch einmal so streicheln, wozu er äußerst begabt war, aber diesmal trat sie einen Schritt zurück.
    Er betrachtete sie leicht belustigt, aber auch ein wenig verwirrt. So, als wäre noch niemals zuvor eine Frau vor ihm weggelaufen. Aber in den Tiefen seiner unergründlichen Augen lauerte noch etwas anderes, womit sie nicht gerechnet hatte.
    Zuneigung.
    O nein. Neinneinneinneinnein . Das musste sofort zerquetscht werden wie ein lästiges Insekt. »Also, hör mal«, sagte Mia mit kühler, geschäftsmäßiger Stimme, mit der sie ihn augenblicklich in die Flucht schlagen wollte. »Es hat gestern Nacht Spaß gemacht. Wir sind beide darauf abgefahren, jaja. Aber heute ist heute, und ich muss zur Arbeit. Und du musst …« Verdammt. Sie hatte nicht die geringste Ahnung. »… vermutlich auch irgendwohin. Machen wir uns also jetzt beide wieder auf den Weg …«
    Er nickte, sah sie aber dabei nachdenklich an. »Und wenn wir uns das nächste Mal begegnen, tun wir einfach so, als wäre es nie geschehen. Das ist also alles?«
    Genau. Außerdem würde es kein nächstes Mal geben.
    »Ich wohne jetzt hier«, sagte er. »In deiner Straße. Wir werden uns über den Weg laufen. Was möchtest du denn? Dass wir so tun, als wären wir uns nie begegnet?«
    Na, es war eine ziemlich lange Straße.
    »Meine Güte«, sagt er leise auflachend. »Genau das willst du.«
    »Also …« Sie versuchte, sich an seinen Namen zu erinnern. »Äh …«
    Er starrte sie ungläubig an. »Du kannst dich nicht an meinen Namen erinnern?«

    Als sie daraufhin bloß zusammenzuckte, fluchte er leise, trat zur Seite, fuhr dann jedoch wieder zu ihr herum. »Kevin«, sagte er. Er wirkte jetzt nicht mehr so gelassen oder schlaftrunken. »Ich heiße Kevin.«
    »Tut mir leid. Ich kann so was nie gut.«
    »Nicht der Rede wert.« Er vergrub seine Finger in den Haaren, bis die kurzen, seidig-dunklen Strähnen nach allen Seiten abstanden, als er anschließend den Kopf schüttelte. »Du kannst das viel besser, als du denkst.«
    »Ich meine das Verabschieden.«
    »Ich auch.« Dann öffnete er die Schlafzimmertür und trat zur Seite, um sie vorbeizulassen. Es war nur ein schmaler Durchgang, und ihr Busen streifte seinen Brustkorb. Dabei durchfuhr sie ein leichtes Beben, was sie so überraschte, dass sie stehen blieb und zu ihm hochblickte.
    Er wich ihrem Blick nicht aus. Natürlich nicht. Er war vermutlich in seinem ganzen Leben noch nie irgendetwas ausgewichen oder aus dem Weg gegangen. Im Gegensatz zu ihr, die immer, wenn es irgendwie schwierig wurde, sofort auf dem Absatz kehrtmachte und wegrannte.
    Seine Hand glitt sacht über ihre Hüften, und da sie sich jeder einzelnen Zelle scharf bewusst war, wo sie einander berührt hatten, jagte ihr Puls sofort in die Höhe.
    Der Moment bis zum nächsten Herzschlag dehnte sich, bis sie gezwungen war,
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