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Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake

Titel: Der beste Fehler meines Lebens - Her sexiest Mistake
Autoren: Jill Shalvis
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inne. Kevins Bruder war siebenundzwanzig und eigentlich erwachsen, aber das galt in diesem Fall nicht so wie für andere Leute, denn Mike war anders. Er war etwas Besonderes.
    Er war nämlich taubstumm.
    »Was ist los? «, fragte Kevin in Gebärdensprache, weil Mike das lieber war, als ihm die Worte von den Lippen abzulesen.
    Nichts , buchstabierte Mike.
    Ach was, nichts , denn Kevin wusste aus Erfahrung, dass man Mike ebenso wenig drängen konnte wie eine Bruchsteinmauer.
    Es war die reine Zeitverschwendung.
    Mike war sehr klug. Sein Intelligenzquotient sprengte die Skala, aber wie bei vielen Menschen dieser Art war dies fast zu viel für ihn. Es war, als würde sein Hirn mit all den Extraprozessoren nicht fertig. Mike gab sich ganz normal und kam damit auch meistens durch, doch hin und wieder machte sich seine leicht selbstzerstörerische Neigung bemerkbar, was es ihm unmöglich machte, eine Arbeitsstelle, eine Beziehung oder Freunde zu behalten.
    Kevin kannte jedoch die bittersüße Wahrheit: Er selbst hatte es seinem Bruder immer zu einfach gemacht. Er hatte ständig hinter ihm her geräumt und Ausreden für ihn erfunden, und dadurch war Mike so geworden: ein verzogenes Kind in einem Männerkörper.
    Die Frau , kommunizierte Mike. Die war ja eine Rakete .
    Ein verzogenes Gör in einem Männerkörper mit Männergelüsten.
Nein, sie war ein Tornado , gab Kevin zurück. Rein- und wieder rausgeblasen.
    Das mit dem Blasen gefällt mir, grinste Mike .
    Hau ab mit deinen schmutzigen Gedanken, du Perv!
    Mike bewegte die Brauen auf und ab. War es gut?
    Yeah, aber sie ist nicht mein Typ.
    Mike lachte. Es war ein leiser, gedämpfter Ton, den man leicht mit einem Husten verwechseln konnte. Sah mir nicht so aus.
    Aber Mia war tatsächlich nicht Kevins üblicher Typ. Er mochte zärtliche Frauen, die gerne lachten und heftig liebten. Er mochte Frauen, die sich für etwas einsetzten, die jedes Mal hundertprozentig ihr Herz verschenkten.
    Auf Mia Appleby traf das nicht zu. Sie war ganz eindeutig scharf, nervös, hart wie Stahl und cool wie Eis. Zärtlich und leicht zum Lachen zu bringen? Vermutlich nicht. Und er zweifelte, ob sie jemals großzügig ihr Herz verschenken würde. Aber im Bett - yeah, das hatte ihn überzeugt. Doch dann war sie aufgewacht und in Panik geraten, weil sie die ganze Nacht geblieben war, und hatte sich dafür an ihm gerächt.
    Kein guter Liebhaber …
    Blödsinn. Sie hatte einfach Schiss.
    Mike beobachtete ihn immer noch. Sie ist sehr hübsch .
    Yeah, so wie eine wilde Rose mit ihren Dornen hübsch sein kann. Wie eine schlafende Tigerin. Du findest doch alle Frauen hübsch .
    Mike stimmte ihm mit einem Kopfnicken zu. Deine große Dürre ist also vorbei? Du hast endlich wieder eine aufgerissen … Und dann? Hat sie dich fallen lassen? Alles innerhalb von vierundzwanzig Stunden? Das ist selbst für dich ein Rekord, eh?
    Kevin machte eine universell gültige Geste, indem
er den Mittelfinger hochreckte. Dann ging er unter die Dusche. Durch das Wasserrauschen hindurch hörte er Mikes tonloses, aber unverwechselbares Lachen.
    Gut. Sollte er doch lachen. Es war die Wahrheit. Wegen der Zeit, die er für Mikes Probleme aufwandte, um weitere Finanzmittel für das Jugendzentrum zu finden, für den Unterricht, den Umzug und den verdammten Hauskauf hatte Kevins Sexualleben mächtig gelitten. Es war tatsächlich einen langsamen, schmerzhaften Tod gestorben.
    Mike klopfte an die Tür der Duschkabine. Kannst du mir einen Fünfziger leihen? Dabei lächelte er hoffnungsvoll. Du rechnest das einfach zu der Summe, die ich dir ohnehin schulde.
    Du schuldest mir doch schon eine Trillion.
    Mike sah ihn mit seinem trauigen Hundeblick an, und Kevin seufzte bloß. Das war das Problem. Er hatte sich selbst so dargestellt, dass man ihn stets um Hilfe bitten konnte. Kevins Vater war gestorben, und seine Mutter hatte wieder geheiratet. Kurz darauf wurde Mike geboren. Aber als Mikes Vater sich nicht nur als Arschloch, sondern als prügelndes Arschloch herausstellte, wurde Kevin nicht nur zur Stütze seiner Mutter, sondern auch seines kleinen Stiefbruders.
    Er hatte eben nicht schnell genug reagiert, als Mike im Alter von zwei Jahren das Gehör verlor, weil ihn das besagte Arschloch auf den Kopf geschlagen hatte. Der fünfjährige Kevin hatte das miterlebt, was es ihm nun viel schwerer machte, Mike etwas abzuschlagen. Wie jetzt. Ich habe vierzig Dollar in der Brieftasche. Nimm die.
    Nächste Woche habe ich einen neuen Job, signalisierte
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