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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen
Autoren: Jennifer Blake
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Grand Point überschritt.
    Was die heute stattfindende Hochzeit anbelangte, war Jannas größte Sorge, dass Lainey und Clay bei dem Empfang womöglich eine besondere Showeinlage planen könnten. Bis jetzt hatten sie sich anständig benommen, aber sie vertraute nicht unbedingt darauf, dass das auch weiterhin so blieb. Lainey wurde von Tag zu Tag lebhafter und übermütiger, und Clay leistete ihrem Übermut Vorschub, weil er fand, dass sie zu ernst war. Dem ausgelassenen Lachen und Kreischen des zwischen den Hochzeitsgästen herumtollenden Benedict-Nachwuchses nach zu urteilen, schien es, dass er Recht hatte.
    Und Lainey war unter ihnen. Es hatte Janna einiges gekostet, sich selbst davon zu überzeugen, dass dies in Ordnung war. Allerdings war sie erst zu dieser Überzeugung gelangt, nachdem ihr klar geworden war, dass jeder erwachsene Benedict die Kinder im Auge behielt, so dass sie nicht so unbeaufsichtigt waren, wie es schien. Außerdem hatte Clay Reginas kleinen Sohn Stephen beauftragt, auf Lainey aufzupassen. Der feierliche Ernst, mit dem der Junge diese Aufgabe erfüllte, war ein klarer Hinweis darauf, wie die Benedict-Männer ihr Beschützerverhalten Frauen gegenüber entwickelt hatten.
    „Dann bist du also meine neue Schwägerin.“
    Bei der mit tiefer Stimme vorgebrachten Feststellung wirbelte Janna so schnell herum, dass der Champagner in dem Glas, das sie in der Hand hielt, überschwappte. Doch das war sofort vergessen, als sie den Mann vor sich sah, der sie angesprochen hatte. Groß und breitschultrig und aus diesem unbestreitbar attraktiven Benedict-Holz geschnitzt, das sie mittlerweile auf Anhieb erkannte, hatte er das Aussehen eines Mannes, der seine Tage unter einer erbarmungslosen Wüstensonne verbrachte und seine Nächte ganz genau so, wie es ihm beliebte. Er trug Chinos und unter einer leichten Leinenjacke ein am Hals offen stehendes Frackhemd, als einziges Zugeständnis an den feierlichen Anlass. In seinem dunkelbraunen Haar leuchteten hellere, von der Sonne ausgebleichte Strähnen, und seine Augen changierten zwischen Braun und Grün wie der dunkle, würzige Pfefferminztee des Südens.
    „Und du bist bestimmt Wade“, erwiderte sie und streckte ihm die Hand entgegen.
    Er übersah ihre Hand. Mit einem schnellen Schritt war er bei ihr, legte ihr einen Arm um die Taille, beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie mitten auf den Mund.
    Janna versteifte sich, packte ihn an der Jacke und versuchte, ihn von sich zu stoßen, während sie den Kopf abwandte. Mit einem empörten Unterton fragte sie: „He, was soll das denn?“
    „Ich musste mich nur davon überzeugen, ob du für meinen kleinen Bruder auch wirklich die Richtige bist.“
    „Wenn du dir das noch mal erlaubst, bekommst du von deinem kleinen Bruder so einen Tritt, dass du dich auf den Hintern setzt.“
    Wade Benedict schaute Clay mit einer hochgezogenen Augenbraue an. „Du und welche Schlachtflotte, Brüderchen?“
    „Ich helfe ihm“, verkündete Janna kühl, während sie sich aus Wades Arm löste. „Falls er Hilfe braucht, was ich bezweifle.“
    Clays Bruder schaute langsam von ihr zu ihm, dann bildeten sich in seinen Augenwinkeln Lachfältchen, und auf dem Gesicht breitete sich ein atemberaubendes Lächeln aus. Mit einem langsamen Nicken sagte er: „Alles klar. Sie ist die Richtige.“
    „Da fällt mir ja wirklich ein Stein vom Herzen, dass sie deinen Beifall findet“, spöttelte Clay. „Ich würde dir aber trotzdem dringend raten, von jetzt an einen Sicherheitsabstand einzuhalten.“
    Wade trat einen Schritt zurück. „Hände weg ab jetzt, versprochen. Aber du kannst mir keinen Vorwurf daraus machen, dass ich mich gefragt habe, auf was für eine Frau du dich da wohl eingelassen haben magst. Wie ich gehört habe, hat sie dich an Händen und Füßen gefesselt vor den Traualtar geschleppt und dir anschließend auch noch eine Niere für ihre Tochter geklaut, und das alles in weniger Zeit, als ich brauche, um es zu erzählen.“
    „Für Matts Tochter.“
    „Richtig. Die da?“ Fragend deutete er mit dem Kopf auf eine Gestalt hinter ihnen.
    Lainey bremste errötend und grinsend neben Clay ab. Sie packte seine Hand und zerrte daran, während sie sagte: „Los, komm. Sie wollen unsere Narben sehen.“
    „Oh, Liebes, ich glaube nicht“, begann Janna.
    „Ich will sie auch sehen“, sagte Wade. „Später, wenn wir alle in Grand Point sind. Weißt du eigentlich, dass du genauso aussiehst wie deine Mutter?“
    „Das sagen sie alle“,
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