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Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen

Titel: Der Benedict Clan - Zwischen Hoffen und Bangen
Autoren: Jennifer Blake
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erwiderte Lainey missbilligend, während sie ihm ihre Aufmerksamkeit zuwandte. „Und wer bist du?“
    Wade ging vor ihr in die Knie. „Ich bin der Bruder von deinem Daddy.“
    Lainey betrachtete ihn eingehend, ohne im Geringsten von seinem umwerfenden Charme beeindruckt zu sein. „Von welchem?“
    In Wades belustigt dreinschauenden Augen tanzten smaragdgrüne Fünkchen, obwohl sein Gesicht ernst blieb. „Von beiden.“
    „Oh. Du warst nicht bei der Hochzeit.“
    „Ich hatte zu tun. Entschuldige.“
    Sie lächelte großmütig. „Schon okay. Die anderen waren ja alle da. Arty, Denise – sie hat uns erlaubt, in ihrer Angelhütte zu wohnen –, meine neue Grandma, Onkel Adam und alle. Aber ich schätze mal, du bist auch ein Onkel.“
    „Richtig.“
    „Gut“, erwiderte sie mit einem entschiedenen Nicken. „Ich mag Onkels. Mama sagt, dass ich zwei hab, außer Clay, der mein Onkel und mein Daddy ist. Und dann hab ich auch noch Unmengen Cousins und Cousinen.“
    „Es sind in der Tat Unmengen“, stimmte Wade trocken zu.
    „Und dann noch Stephen, der kein Cousin ist, also kein richtiger jedenfalls, obwohl seine kleine Schwester Courtney meine Cousine ist, was total verrückt ist. Jake ist auch mein Cousin. Er ist Onkel Roans Sohn und älter als Stephen, aber ich mag ihn trotzdem.“
    „Richtig. Aber Roan ist kein Onkel, er ist nur ein Cousin von uns.“
    „Ich weiß, deshalb hab ich ihn ja auch nicht mitgezählt. Aber er ist älter und der Sheriff, und es ist unhöflich, einfach nur Roan zu ihm zu sagen, weil ich noch ein Kind bin. Deshalb hat Mama gesagt, dass es okay ist, wenn ich Onkel Roan zu ihm sage, bis ich groß bin. Sie sagt, das ist so … so …“
    „Brauch“, steuerte Wade in ernstem Ton bei. „Guter alter Südstaatenbrauch.“
    „Wir haben über Verwandtschaft gesprochen“, fügte Janna zur Erklärung eilig hinzu.
    „Da wird sie noch eine Menge Nachhilfestunden brauchen, da sie doch jetzt Teil dieses Clans ist“, antwortete er.
    Dies war eine weitere Erklärung dafür, dass sie jetzt zur Familie gehörten; eine von vielen in den letzten Tagen und Wochen. Trotzdem konnte Janna nicht genug davon bekommen. Sie spürte, wie ihr vor Glück das Herz aufging und in ihrem Hals Tränen brannten. Schnell streckte sie den Arm aus und suchte die Hand ihres Ehemanns. Er lächelte, und dann küsste er sie vor Gott und aller Welt, insbesondere vor seinem älteren Bruder.
    Der Empfang schien kein Ende nehmen zu wollen, und Roan und Tory hatten offenbar zu viel Spaß, um sich frühzeitig zu verabschieden. Am Ende warf die Braut ihren Brautstrauß in das Grüppchen unverheirateter Frauen, und der Ehemann schnippte ein Strumpfband über die Schulter in Richtung der Junggesellen. Das elastische, mit Spitzen besetzte Satinband flog über ihre Köpfe hinweg, und Wade, der eben in eine Unterhaltung mit dem Priester vertieft war, streckte instinktiv die Hand aus und fing es auf. Sofort brandete Gelächter auf, während er mit gespieltem Entsetzen auf das, was er da aufgefangen hatte, schaute und das Band gleich darauf wie eine heiße Kartoffel fallen ließ.
    Schließlich verabschiedete sich das Brautpaar, stieg in den Oldtimer und fuhr, scheppernde leere Dosen und alte Schuhe an der Stoßstange hinter sich herziehend, davon. Wenig später begann sich die Hochzeitsgesellschaft aufzulösen. Endlich saß auch noch das letzte Kind gut angeschnallt im Auto, und das letzte „Schön, dass ihr gekommen seid“ hallte über den Parkplatz. Janna bot sich an, noch dazubleiben und den Damen von der Kirche beim Aufräumen zu helfen, doch man lehnte dankend ab.
    Zusammen mit Clay fuhr sie nach Grand Point zurück, während Lainey sich Wade angeschlossen hatte, der mittlerweile auf ihrer Favoritenliste ziemlich weit nach oben gerutscht war. Das war in Jannas Augen trotz der Kürze der Zeit nicht sonderlich überraschend, da es wahrscheinlich nur wenige Frauen schafften, einen klaren Kopf zu behalten, wenn dieser Mann seinen Charme versprühte.
    Allem Anschein nach hatte Wade die Absicht, eine Weile in Grand Point zu wohnen. Zumindest schien der Stapel Gepäck im Wohnzimmer, über den sie beim Eintreten stolperte, darauf hinzudeuten. Während Clay die Taschen in den Teil des großen Hauses trug, den sein Bruder beanspruchte, füllte Janna die Kaffeemaschine. Sie war gerade dabei, den frisch gemahlenen Kaffee in den Filter zu schütten, als sie Wade und Lainey vorfahren hörte.
    „Mama, weißt du was?“ rief ihre Tochter ihr
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