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Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Befreier der Halblinge: Roman (German Edition)
Autoren: Alfred Bekker
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feigen Verbündeten von einst betrifft, die sich die Ersten Götter nannten– ich wette, sie haben keinen von euch jemals hier oben empfangen. Denn sie haben ebenso auf euch herabgeblickt wie ihr Elben auf alle anderen Geschöpfe. «
    Lirandil und Ghool sahen sich gegenseitig in die Augen.
    Da ist noch etwas, was ich dir nehmen muss, sandte der Schicksalsverderber einen Gedanken an seinen Gefangenen. Lirandils Augen begannen blau zu leuchten. Bläuliche Lichtstrahlen schossen aus den Elbenaugen hervor und trafen die dunklen Augen seines Gegenübers. Lirandil stöhnte schmerzerfüllt auf. Ich nehme das Wissen, das du einst im Turm des Asanil in dich aufgenommen hast. Du brauchst es jetzt ohnehin nicht mehr – aber es wäre zu schade, wenn das alles verloren ginge, wenn du jetzt stirbst, Fährtensucher!
    Im nächsten Augenblick begannen nun die Augen von Ghools Vogelkopf in demselben Blau zu leuchten wie zuvor die des Fährtensuchers.
    Ein Armbrustbolzen traf Arvans Pferd. Wiehernd ging das Tier zu Boden. Arvan sprang ab und riss gleich den Beschützer empor, um den Hieb eines Söldnerschwertes abzuwehren. Der Mann hatte Whuons Größe, trug Harnisch und Langschwert sowie ein kurzes Breitschwert in der anderen Hand. Arvan parierte die Hiebe seines Gegenübers beinahe mühelos. Durch den Unterricht in der Kunst des Schwertkampfes, den er von Whuon erhalten hatte, wusste er beinahe im Voraus, was der Söldner als Nächstes tun würde– er schien ähnlich ausgebildet worden zu sein. Arvan täuschte einen Hieb an und nutzte dann eine Unaufmerksamkeit seines Gegners. Ein tödlicher Hieb ließ den Söldner in den Staub sinken.
    Arvan! Raus aus dem Kampfgetümmel!, erreichte ihn ein mahnender Gedanke von Brass Elimbor, den Arvan allerdings gar nicht weiter zur Kenntnis nahm.
    Die Lage des vereinten Heeres der Elben, Oger und Dalanorier hatte sich dramatisch zugespitzt. Die gebündelten Kräfte der Magier und Schamanen waren kaum noch stark genug, um irgendeine Wirkung zu erzielen. Reboldirs Zauber vermochten sie schon seit Stunden nicht mehr anzuwenden. Aber auch die magischen Barrieren, die noch gegen die Flammenrohre der thuvasischen Söldner so überaus wirkungsvoll gewesen waren, wurden jetzt schwach und löchrig. Auch gewöhnliche Katapultgeschosse oder Armbrustbolzen konnten nur noch selten aufgehalten oder abgelenkt werden.
    Zwei Drittel der überlebenden Angehörigen des Schamanenordens und der Magiergilde waren zu schwach, um sich überhaupt noch an der Abwehr durch die Kräfte des Geistes zu beteiligen. Und die Magie der anderen reichte einfach nicht aus.
    Und das gerade jetzt, da Ghool einen der stärksten und mächtigsten Verbündeten auf seine Feinde gehetzt hatte.
    Die Drachen.
    Dass dahinter Berechnung und Strategie standen, dämmerte wohl schon längst dem einen oder anderen der Elben, die nun– ebenso wie zuvor schon die Oger und König Harrgyrs Schwertkämpfer– immer öfter in Nahkämpfe verwickelt wurden.
    Prinz Sandrilas, Fürst Bolandor und Kronprinz Eandorn fochten gegen vordrängende Trolle. Harrgyr von Dalanor versuchte immer wieder zusammen mit seinen Reitern und den Ogern die Formationen der thuvasischen Söldner aufzubrechen. Der Graf von Norabar hatte in seinen Reihen gute Armbrustschützen, die allerdings kaum mit dem Laden ihrer Waffen nachkamen.
    Immer wieder stießen Drachen herab und versengten mit ihrem Drachenfeuer die Reihen der Krieger. Die elbischen Bogenschützen spickten sie mit magisch verstärkten Pfeilen– aber es waren oft Hunderte davon notwendig, um einen Drachen tatsächlich zu töten. Immer wieder musste Brass Elimbor seine Magie einsetzen. Mit Blitzen, die ihm aus den Fingern fuhren, traf er einzelne Drachen, die dann geschwächt davonflogen, manche sah er sterben. Der Aufwand an Magie war immens, denn der Schamane hatte keine geistige Unterstützung mehr. Nur mit einem sehr kraftvollen magischen Blitz konnten die großen Drachenexemplare tödlich getroffen werden. Oft genug musste Brass Elimbor schon zufrieden sein, wenn es ihm gelang, sie nur auf Distanz zu halten.
    Ein riesiger Troll, der die anderen Kämpfer um das Doppelte überragte, schleuderte einen Wurfdolch mit so ungeheurer Wucht, wie es wohl nur einem Angehörigen dieses Volkes möglich war. Dieser Dolch war für die gewaltige Hand eines Wesens von seiner Größe gemacht und daher länger als so manches Schwert, das in diesen Kämpfen zum Einsatz kam. Arvan hatte gerade einen weiteren Söldner
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