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Der Bauch von Paris - 3

Der Bauch von Paris - 3

Titel: Der Bauch von Paris - 3
Autoren: Émile Zola
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Arrondissement – hier: Pariser Verwaltungsbezirk.
    47 Gardes de Paris – von 1852 bis 1870 Bezeichnung für Angehörige der Pariser Gendarmerie.
    48 Hôtel de Ville – (franz.) Rathaus.
    49 Jean Goujon – (1515 – etwa 1565), französischer Bildhauer.
    50 Concierge – (franz.) Portier oder Portiersfrau, die in den Pariser Häusern eine für die Mieter sehr wichtige Stellung einnehmen und die u.a. auch die Post verteilen.
    51 Provence – südfranzösische Landschaft, die das Küstengebiet des Mittelmeeres zwischen Rhone und Var sowie den Südhang des großen Alpenbogens umfaßt.
    52 Bondons – Lab und Weichkäse in Spundform mit etwa 45–60% Wassergehalt.
    53 PortSalut – nach der Abtei Port du Salut benannter weicher Vollfettkäse.
    54 Marolles – Käse aus der Gemeinde Maroilles im Departement Nord.
    55 Pontl’Evêque – Käse aus der gleichnamigen Stadt im Departement Calvados.
    56 Livarot – Magermilchkäse aus dem gleichnamigen Ort im Departement Calvados.
    57 Olivet – Käse aus dem gleichnamigen Ort im Departement Loiret.
    58 Géromé – Käse aus der Stadt Gérardmer im Departement Vosges.
    59 Julisäule – 50 m hohe, von 1833 bis 1840 auf dem Place de la Bastille zur Erinnerung an die Julirevolution von 1830 errichtete Säule.
    60 Salon – hier: Bezeichnung für Pariser Kunstausstellungen.
    61 Faubourg – (franz.) Vorstadt; in Paris Name der Stadtteile, die früher Vorstädte waren.
    62 Bois de Boulogne – großer Park in Paris. Napoleon III. überließ 1852 den Bois de Boulogne der Stadt Paris, die damals mehrere Millionen für seine Verschönerung ausgab.
    63 »Gnade Gottes« – Rührstück der französischen Theaterschriftsteller AdolphePhilippe d’Ennery (1811–1899) und Gustave Lemoine (1802–1885), das damals großen Erfolg hatte.
    64 Palais Bourbon – Sitz der französischen Deputiertenkammer in Paris.
     

Zolas Belebung und Erotisierung der Dingwelt – ein Beispiel zur Beschreibungstechnik des Naturalismus
    Paris, wie vielfältige und einander völlig widersprechende Vorstellungen und Wunschträume beschwört der Name dieser Stadt! Für den Durchschnittsbesucher ist er gleichbedeutend mit dem Stahlgerüst des Eiffelturms oder dem lichtüberfluteten Vergnügungsviertel auf dem Montmartre, für den Human Wissenschaftler mit den nach Millionen zählenden Buch und Zeitschriftenbeständen der Bibliothèque Nationale und den oft noch ungehobenen Schätzen der Nationalarchive und für den Kunsthistoriker oder liebhaber mit den reichen und kostbaren Sammlungen der verschiedenen Museen, insbesondere des weltberühmten Louvre, dessen äußere bauliche Gestaltung und innenarchitektonische Ausschmückung selbst eine Art Kurzgeschichte der französischen Malerei und Baukunst seit den Tagen Karls V. darstellt. Einer der schönsten Säle dieses weiträumigen Königsschlosses ist die ganz im barocken Stil gehaltene Mediceergalerie, deren Wände Rubens mit 21 Gemälden geschmückt hat, in denen er die Lebensgeschichte der Maria von Medici darstellte. Wenn man kein einziges anderes Bild von Rubens kennen würde und nur diesen einen Saal gesehen hätte, so würde man doch eine hinlängliche Vorstellung von der Eigenart dieses großen Barockmalers haben, in so hohem Maße enthält diese Bilderserie den ganzen Rubens. Das ist ein einziges Schwelgen in sehnigen Muskeln und schwellendem Fleisch, in kraftstrotzenden Leibern und üppigen Frauenbusen, ein Rausch von satten, vollen Farben, von Licht und Schatten, eine Überfülle des Lebens und der Gestalten, obwohl es sich doch meist um bestimmte Hof Szenen handelt, denen eigentlich eine beschränktere Anzahl Personen und eine zurückhaltendere Behandlung des Stoffes zukäme. Aber Rubens hat, unbekümmert um traditionelle Manier, selbst die feierlichste Hofzeremonie in einen Rausch von sinnenfroher Diesseitigkeit und sprühender Daseinsfreude verwandelt, indem er oft mitten unter die würdevoll zugeknöpften Damen und Herren als schreienden Blickfang einen üppigen nackten Frauenkörper setzte und so die schweren düsteren Gewänder mit den leuchtenden, seidig schimmernden Flächen der bloßen Haut kontrastierte. So wird aus der ernsten, historischen Bilderserie ein glühender Sinnentaumel, der in dem Beschauer so gar nichts von der Leere aufkommen läßt, die üblicherweise ähnliche Auftragsbilder in ihrer konventionellen, unpersönlichen Steifheit hervorzurufen pflegen, eine ganz persönliche Aussprache, die als ureigenstes Anliegen des
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