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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
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wisperte sie mit unsicherer Stimme.
    »Aye, das tue ich.« Er seufzte und drückte sie ein wenig fester an sich, als er spürte, wie Tränen seine Brust benetzten. »Und deshalb weinst du?«
    »Vor Freude, nur vor Freude. Ich dachte nämlich nie, dass du das tust, auch wenn ich dich schon so lange liebe.«
    »Ich kann nicht genau sagen, wie lange ich wusste, dass ich dich liebe, aber ich habe mich vom Tag unserer Begegnung an wie ein Idiot benommen. Deshalb habe ich es vermutlich von Anfang an getan. Sobald ich dich küsste, wusste ich, dass du meine Gefährtin bist, und mein armer männlicher Verstand hat sich an diesem Wort verhakt.«
    Er grinste, als sie lachte. Dann drehte er ihr Gesicht so, dass sie ihn anschauen musste.
    »Ich liebe dich, meine Sile. Vergiss das nie. Ich liebe dich so, wie du bist. Du brauchst nicht zu versuchen, eine andere aus dir zu machen, um meine Anerkennung, meine Achtung und meine Liebe zu gewinnen. All das hast du schon lange und für immer.«
    Cecily drückte einen sanften Kuss auf seine Lippen und streichelte seine Brust. Es fiel ihr schwer, zu glauben, dass dieser Mann sie wirklich liebte und offenbar sehr gut verstand, was in ihr vorging. Dass er sie liebte, obwohl sie manchmal etwas aufbrausend war, oder vielleicht sogar deshalb, heilte viele Wunden, und dafür liebte sie ihn umso mehr.
    »So, wie ich bin?«
    »Aye, so, wie du bist. Ich habe dein Temperament schon in Dunburn aufblitzen sehen, und je weiter wir uns von diesem Ort entfernten, desto mehr zeigte es sich und desto stärker wurde mein Wunsch, dich zu heiraten. Ich brauche keine vorzüglichen Manieren, hübsch bestickte Kissen und kostbare Wandteppiche; ich brauche dich.« Er lächelte, als sie ihn fest umarmte. »Ich hatte schon befürchtet, dass ich dich verloren habe, Mädchen.«
    In seiner Stimme schwang ein hörbarer Kummer mit. Sie drückte einen Kuss auf seine Brust. »Niemals. Und ich werde nie mehr versuchen, mich in eine Person zu verwandeln, von der ich denke, dass du sie mögen würdest.«
    »Gut, denn damit hast du uns alle in den Wahnsinn getrieben.«
    »Euch alle?«
    »Aye, dein Onkel hat mir sogar angeboten, mir zu helfen, dir ein wenig Verstand einzubläuen. Wir waren uns einig, dass du so süß geworden bist, dass uns die Zähne weh taten. So konnte es nicht weitergehen.«
    »Ich habe auch mich selbst in den Wahnsinn getrieben«, gab sie zu. »Ich wurde sehr zornig.«
    »Aha, und deshalb bist du auf diesem Hemd herumgetrampelt.«
    »Aye, ich fürchte, du hast recht. Aber ab sofort werde ich mit Vergnügen so sein, wie ich bin. Und falls ich rückfällig werden sollte und versuche, zu sein, was ich nicht bin, nur um einen anderen glücklich zu machen …«
    »Dann werde ich dich verprügeln.«
    »Ein starkes Wort genügt, vielen Dank.«
    »Na gut. Wir werden glücklich sein, Mädchen. Wie kann es anders sein, wenn wir uns lieben?«
    »Wohl wahr, Highlander.«
    »Du bist auch eine Highlanderin.«
    »Wenn du meinst. Wie schön.«
    Er gähnte. »Nun, ich muss wohl ein wenig ruhen, bevor ich dich wieder lieben kann. Du hast deinen Mann ziemlich hergenommen, Gemahlin.«
    »Du verstehst dich wahrhaftig darauf, einem Mädchen zu schmeicheln, Gemahl. Aber ich möchte nicht, dass du dich zu sehr strapazierst. Wir haben unser ganzes Leben dafür.« Sie seufzte wohlig, weil ihr der Klang dieser Worte gefiel.
    »Aye, das stimmt. Aber Angus freut sich auf ein Enkelkind, oder vielmehr einen Großneffen. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass er ausschließlich Spielzeug schnitzt, oder?«
    Er runzelte die Stirn, als sie sich verspannte und langsam aufrichtete. Ohne sich vom Anblick ihrer hübschen Brüste ablenken zu lassen, die durch ihre langen, welligen Haare hervorlugten, musterte er ihr Gesicht. Sie wirkte nicht ärgerlich, aufgebracht oder verängstigt, wie es bei einer Frau vorkommen mochte, wenn die Sprache darauf kam, ein Kind zu zeugen, zu dem sie noch nicht bereit war. Sie wirkte vielmehr überrascht, und eine plötzliche Hoffnung ließ sein Herz höher schlagen. Angespannt wartete er, während sie an den Fingern etwas abzählte. Doch er war mit seiner Geduld rasch am Ende.
    »Sile?«
    Sie starrte ihn blinzelnd an. »Ich glaube, wir haben schon eines gemacht. Ich bin – nun, ich habe nicht …« Sie schnitt eine Grimasse, fluchte leise und versuchte es noch einmal. »Ich bin spät dran.«
    »Wie spät?«
    »Zwei Wochen.«
    »Kommt das öfter vor?«
    »Nay. Ich begreife gar nicht, dass mir das nicht schon
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