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Der Barbar aus den Highlands

Der Barbar aus den Highlands

Titel: Der Barbar aus den Highlands
Autoren: Hannah Howell
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sie nicht wusste, warum. »So sollte sich eine Gemahlin benehmen.«
    »Warum bist du nicht einfach du selbst?«
    »Weil ich es nicht ertragen würde, wenn du mich zurückweisen würdest«, wisperte sie, dann legte sie eine Hand vor den Mund, als ihr aufging, was sie soeben gesagt hatte.
    Artan hätte beinahe gelächelt vor Rührung über ihre Worte, die ihm zeigten, dass ihr etwas an ihm lag. Aber er zwang sich, beim Thema zu bleiben. Allmählich wurde ihm das Problem immer klarer. Es war genau so, wie die alte Meg vermutet hatte: Cecily versuchte, seine Anerkennung zu erringen. So, wie sie es als einsames Kind getan hatte, das keinen Platz in der Familie erhalten hatte, die sie so dringend gebraucht hätte, wollte sie auch jetzt alles in ihrer Macht Stehende tun, um seine Anerkennung zu erringen, ohne zu merken, dass sie diese und noch viel mehr schon längst hatte, und zwar seit dem Tag, als sie sich begegnet waren.
    »Ich werde dich nie zurückweisen, meine Sile«, sagte er leise. »Im Grunde bist du es, die mich in den letzten paar Tagen zurückgewiesen hat.«
    »Das würde ich nie tun.«
    »Ach so? Und warum nicht? Kann es sein, dass dir ein klein wenig an mir liegt?«
    »Sei kein Narr! Natürlich liegt mir etwas an dir. Ich liebe dich.«
    Sobald ihr diese Worte über die Lippen gekommen waren, hätte sich Cecily am liebsten in irgendeinem Loch verkrochen. Doch als Artan sie ungestüm küsste, legte sich ihr Unbehagen ein wenig. Ein Mann würde nicht so küssen, wenn er gerade etwas gehört hatte, was ihm nicht gefiel. In seinem Kuss lag keine Verlegenheit und kein Zögern, sondern nur eine deutliche Einladung. Auf einmal ging es Cecily besser als seit vielen Tagen, obgleich sie wusste, dass die Annahme ihrer Liebe noch lange nicht bedeutete, dass er sie erwiderte.
    »Sag das noch einmal«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie zurück und schrie leise auf, als er sie hochhob und zum Bett trug.
    Sie lagen sich so rasch nackt in den Armen, dass Cecily gar nicht wusste, wie ihr geschah. Sie versuchte, auf die damenhafte Zurückhaltung zuzugreifen, die sie sich mühsam erkämpft hatte, doch sie war nicht mehr zu finden. Sie war so aufgewühlt, und seine Liebesspiele waren so heftig, dass ihr keine Zeit blieb, sich zu fassen. Schon nach wenigen Küssen war sie ebenso wild und gierig wie er. Sie kämpfte mit ihm darum, wer den anderen verrückter vor Verlangen machen konnte, und gab ihm alles zurück, was er ihr gab, Liebkosung für Liebkosung, Kuss für Kuss. Als er in sie eindrang, schrie sie auf vor Wonne und gleichzeitig vor Enttäuschung, dass diese wilde Vereinigung bald vorbei sein würde.
    Noch zitternd und keuchend von dem heftigen Höhepunkt, den sie gemeinsam erreicht hatten, beäugte Cecily vorsichtig den Mann in ihren Armen. Obwohl sie dieses Liebesspiel weit mehr genossen hatte als die, bei denen sie sich immer um Zurückhaltung bemüht hatte, war es wahrhaftig nicht damenhaft gewesen, und plötzlich fühlte sie sich unbehaglich. Offenbar war dies ein weiterer Bereich, in dem sie es nicht schaffte, perfekt zu sein.
    »Verzeihung«, flüsterte sie und seufzte. Klang sie wirklich so erbärmlich, wie sie sich fühlte?
    »Verzeihung? Wofür? Dafür, dass du deinen Mann so befriedigt hast, dass er wahrscheinlich eine Stunde brauchen wird, bis er wieder laufen kann?«
    Er hob den Kopf und küsste sie sanft, doch als er sah, wie beunruhigt sie wirkte, runzelte er die Stirn. »Gefallen dir unsere Liebesspiele nicht?« Er wusste, dass dem nicht so war, aber etwas beunruhigte sie, und er war entschlossen, herauszufinden, was; denn er wollte auf keinen Fall, dass sie wieder zu der kalten, steifen Frau wurde, die er in den letzten Nächten in seinem Bett vorgefunden hatte.
    »Habe ich dich nicht an den richtigen Stellen gestreichelt? Habe ich dir keine Lust geschenkt? Dich dort geküsst, wo du geküsst werden wolltest?«
    »Nay, es ist nicht deine Schuld. Du bist wunderbar, und es hat mir so gut gefallen, dass ich es nicht in Worte fassen kann. Aber ich kann mich offenbar nicht wie eine Dame benehmen, wenn du mich küsst.«
    »Eine Dame? Meine Sile, die Frau, die in den letzten Nächten in meinem Bett lag, hat zwar wie meine Gemahlin ausgesehen, aber sie war es nicht, und sie war auch keine Dame. Sie war eine Leiche. Aye, sie hatte in etwa so viel Leben und Wärme in sich wie ein toter Hering.«
    »Artan!«
    Er legte die Hände um ihr Gesicht und sah ihr in die Augen. »Wenn jemand dir
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