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Der Augenblick der Liebe

Der Augenblick der Liebe

Titel: Der Augenblick der Liebe
Autoren: Martin Walser
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not in Service at this time... Das war atemraubend. Das war,  als  wäre  er  viel  zu  schnell  bergauf  gerannt.  Es  dauerte  längere  Zeit,  bis  er  aus  dem  Japsen  herauskam  und  ihm  wieder ein Atmen gelang, ein Durchatmen. Daß ihm das so  den Kreislauf zerschlug, erschütterte ihn. Er hatte gedacht, er  sei  Herr  des  Verfahrens,  er  könne  planen,  entscheiden  und  auf alles mögliche halbwegs klug und gefaßt reagieren. Und  jetzt  erlebte  er  sich  in  reiner  Atemnot!  The  number  you  are  calling is not in Service at this time ... 
Er mußte an diesem Abend trinken. Calvados. Mehr Calva dos  als  Anna  trank  er.  Zusammen  tranken  sie  eine  Flasche  Calvados. Anna sagte: Unglaublich. Er sagte: Ich weiß. Aber,  sagte  er,  er  sei  in  einer  Not,  die  er  Anna  nicht  enthüllen  könne. Er bat sie heftig, nicht nachzufragen, um welche Art  Not  es  sich  handle.  Eine  Gesundheitsnot  sei  es  keinesfalls.  Bitte,  Anna,  verschieb  alle  Fragen  auf  später.  Er  wird¹s  überleben. Dann ... nicht wahr. Annas Augen waren wieder  das  Meer.  Es  war  in  diesen  Augen  keine  Willensäußerung  sichtbar oder spürbar. Der reine Blick. Annas reiner Blick. Er  sagte:  Anna,  ich  bin  dir  dankbar,  wie  ich  dir  noch  nie  dankbar  war.  Sie  sagte  eben  nicht:  Warum  dankbar,  sie  sah  ihn nur an. Empfing ihn, wie einen nur das Meer empfangen  kann. Du spielst keine Rolle. Das tut gut. Es gibt dich nicht.  Das hilft. 
Den  Anruf  am  nächsten  Tag  zu  wiederholen  wagte  er  nicht. Aber es gelang ihm, in Port of Spain das  Tourist Office  anzurufen.  Madelon  Pierpoint?  Nein.  Jemand,  der  so  heißt,  arbeitet  hier  nicht.  Danke.  Wieder  die  Atemknappheit.  Plus  Schweißausbruch diesmal. Er mußte aus dem Haus. Er ging,  rannte fast, nur weg von Anna. Er konnte sich ihr jetzt nicht  mehr  aussetzen.  In  ihm  stürmten  SanFranciscoBerkeley  und ChapelHillBilder durcheinander. Er konnte sich dieses  Ende  nicht  gefallen  lassen.  Vielleicht  war  er  drüben  sogar  nötig.  BeateJulietteThemire!  Er  könnte  jetzt  zusagen  für  immer. Es war durchgespielt. Eine bestimmtere Bestimmtheit  gab  es  nie.  Sie,  einmal  am  Telephon:  Sie  habe  die  ganze  Nacht  nicht  geschlafen  vor  Wollen  und  Nichtdürfen.  Er  mußte  hinüber.  Die  Dollars  waren  noch  nicht  zurückge wechselt. Bravo! Bravo! Bravo! Anna brachte sich durch. Die  Töchter  brachten  sich  beziehungsweise  ihre  Männer  durch.  Er wird sich durchbringen zusammen mit ihr. Sie wird ihre  Diss  schreiben.  Er  kann  helfen.  Mach  mich  zu  deiner  Frau,  dann  schürft  mich  Lizard¹s  Lächeln  nicht  mehr.  Hatte  sie  gesagt.  In  einem  der  drei  Zimmer,  in  denen  sie  waren.  Sobald die Diss durch ist, beginnt das Leben, von dem sie in  ihren  drei  Zimmern  geredet  haben.  Nächtelang  haben  sie  geredet.  Die  Diss  geschmissen,  auf  die  Diss  geschissen.  Das  wird  widerrufen.  Was  kann  sie  getan  haben?  Wo  kann  sie  sein? Nie mehr. Hat sie gesagt. Hat es sich versprochen. Das  heißt, er kann sich ihr in den Weg werfen. Wohin kann sie in  aller  Panik  geflohen  sein?  Mr.  Hardy  anrufen?  Niemals.  Professor  Rosenne?  Niemals.  Er  muß  hinüber.  In  der  Ab teilung wird  sie  hinterlassen  haben,  wo  sie  ist.  Sie  hat  doch  noch ihre Klasse. Er muß hin. Sie ist zu einer Freundin. Nein,  sie ist bei diesem Jeffrey, dem Ängstlichen, der feudal wohnt,  dem sie die Asche seines Vaters auf dem Green ausgestreut  hat. Der hat sie aufgenommen. Wahrscheinlich sogar keusch.  Aber einen Nachnamen hat sie nie gesagt. 
So  rannte  Gottlieb  durch  die  Wälder.  Saß  dann  vor  Anna.  Verfluchte  die  Evolution,  die  aus  jedem  einen  Geheimnis träger macht. Dieser Menschenpfusch. Da hockt man vor ein ander  und  keiner  sieht  in  den  anderen  hinein.  Read  my 
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