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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten
Autoren: Christopher Paolini
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geschlüpft war.«
    »Es hat eine gewisse Symmetrie«, sagte Eragon.
    »Unsere Aufgabe ist jetzt doppelt schwer. Wir mögen heute den Sieg errungen haben, aber das Imperium ist uns weiterhin zahlenmäßig deutlich überlegen, und nun haben wir es nicht mehr nur mit einem, sondern mit zwei Drachenreitern zu tun, die stärker sind als du, Eragon. Meinst du, du könntest Murtagh mithilfe der Elfenmagier besiegen?«
    »Vielleicht. Aber ich glaube nicht, dass er so dumm wäre, gleichzeitig gegen sie und mich zu kämpfen.«
    Sie besprachen eine Weile, welche Auswirkungen Murtaghs Erscheinen auf ihr weiteres Vorgehen hatte und wie sie der neuen Lage begegnen konnten. Schließlich sagte Nasuada: »Genug jetzt. Wir können keine Entscheidungen treffen, solange wir blutbesudelt und müde sind von der Schlacht. Geht, ruht euch aus! Wir reden morgen weiter.«
    Als Eragon sich anschickte zu gehen, kam Arya zu ihm und sah ihm direkt in die Augen. »Belaste dich nicht zu sehr mit diesen Dingen, Eragon-Elda! Du bist nicht dein Vater und nicht dein Bruder. Ihre Schande ist nicht die deine.«
    »Ganz recht«, pflichtete Nasuada ihr bei. »Und fürchte nicht, dass wir deshalb schlechter von dir denken!« Sie legte ihm die Hände an die Wangen. »Ich kenne dich, Eragon. Du hast ein gutes Herz. Daran ändert auch der Name deines Vaters nichts.«
    Eragon wurde warm ums Herz. Er schaute von einer Frau zur anderen, dann verneigte er sich vor ihnen, überwältigt von der ihm dargebotenen Freundschaft. »Ich danke euch.«
    Als sie wieder im Freien waren, stemmte Eragon die Hände in die Hüften und nahm einen tiefen Atemzug von der rauchverhangenen Luft. Es war früher Abend, und das grelle Orange des Tages hatte sich in einen weichen goldenen Lichtschein verwandelt, der dem Lager und dem Schlachtfeld eine seltsame Schönheit verlieh. »Nun weißt du es also.«
    Roran zuckte nur mit den Schultern. »Das Töten liegt dir eben im Blut.«
    »Sag das nicht«, knurrte Eragon. »Sag so etwas nie wieder!«
    Roran musterte ihn einige Sekunden lang. »Verzeih. Das war ungerecht. Ich habe es nicht so gemeint.« Er rieb sich den Bart und schaute zu der aufgeblähten Sonne, die kurz über dem Horizont stand. »Eine Frau wie Nasuada habe ich hier nicht erwartet.«
    Das entlockte Eragon ein erschöpftes Lachen. »Du hast einen Mann erwartet, einen wie ihren Vater Ajihad. Aber sie ist mindestens ein genauso guter Anführer, wie er es war.«
    »Färbt sie ihre Haut?«
    »Nein, sie ist so.«
    Dann spürte Eragon, dass ihnen Jeod, Horst und ein Dutzend anderer Männer aus Carvahall entgegenkamen. Die Dorfbewohner verlangsamten ihre Schritte, als sie um ein Zelt bogen und Saphira erblickten.
    »Horst!«, rief Eragon aus. Er trat vor und schloss den Schmied in die Arme. »Ist das schön, dich wiederzusehen!«
    Horst starrte Eragon mit offenem Mund an, dann breitete sich ein freudiges Grinsen auf seinem Gesicht aus. »Ich freue mich auch, dich zu sehen, Eragon. Du bist ganz schön kräftig geworden, seit du uns verlassen hast.«
    »Du meinst, seit ich fortgerannt bin.«
    Die Dorfbewohner wiederzusehen, war eine merkwürdige Erfahrung für Eragon. Die Entbehrungen der letzten Wochen und Monate hatten einige der Männer so stark verändert, dass er sie kaum noch erkannte. Und sie verhielten sich auch ganz anders als früher. Es war eine Mischung aus Ehrfurcht und Ergebenheit. Er fühlte sich wie in einem Traum, in dem alles Vertraute fremd geworden war. Es irritierte ihn, wie fehl am Platz er sich in ihrer Mitte vorkam.
    Als Eragon zu Jeod ging, hielt er inne. »Du weißt von Brom?«
    »Ajihad hat mir eine Botschaft geschickt, aber ich würde gern noch einmal von dir hören, was geschehen ist.«
    Eragon nickte ernst. »Sobald ich Zeit habe, setzen wir uns zusammen und reden über alles.«
    Dann ging Jeod zu Saphira und verneigte sich vor ihr. »Ich habe mein ganzes Leben lang darauf gewartet, einen Drachen zu Gesicht zu bekommen, und jetzt habe ich gleich zwei an einem Tag gesehen. Ich bin ja ein richtiger Glückspilz! Aber trotzdem, 
du
 bist der Drache, den ich kennen lernen wollte.«
    Saphira beugte den Hals zu ihm hinab und stupste Jeod sanft an die Stirn. Ihn schauderte bei ihrer Berührung. Dann sagte sie zu Eragon: 
Sag ihm, ich bedanke mich dafür, dass er mich aus Galbatorix’ Fängen befreit hat. Sonst würde ich noch immer in seiner Schatzkammer vor mich hin brüten. Er war mit Brom befreundet, also ist er auch unser Freund.
    Nachdem Eragon ihre
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