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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten
Autoren: Christopher Paolini
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Lehnsherrin Nasuada, die Anführerin der Varden. Und das ist Arya Svit-kona, die Botschafterin der Elfen.« Roran verneigte sich vor den beiden Frauen.
    »Es ist mir eine Ehre, Eragons Cousin kennen zu lernen«, sagte Nasuada.
    »In der Tat«, fügte Arya an.
    Nachdem sie sich begrüßt hatten, erklärte Eragon, dass alle Dorfbewohner aus Carvahall an Bord der 
Drachenschwinge
 seien und dass es Roran gewesen sei, der die Zwillinge außer Gefecht gesetzt habe.
    Nasuada hob eine Augenbraue. »Die Varden stehen in deiner Schuld, Roran. Wer weiß, welchen Schaden die Zwillinge angerichtet hätten, bevor Eragon oder Arya sie hätten unschädlich machen können. Du hast uns geholfen, die Schlacht zu gewinnen. Das werde ich dir nie vergessen. Unsere Vorräte sind zwar begrenzt, aber ich werde veranlassen, dass deine Leute Verpflegung und frische Kleider bekommen und dass eure Verwundeten behandelt werden.«
    Roran verneigte sich noch tiefer. »Das ist sehr großzügig von Euch.«
    »Hätte ich mehr Zeit, würde ich gern in allen Einzelheiten erfahren, warum du und deine Leute aus Alagaësia geflohen und nach Surda gereist seid. Selbst die schlichten Fakten eurer Expedition ergäben wahrscheinlich schon eine außergewöhnliche Geschichte. Ich würde mir gern alles anhören - zumal es vermutlich mit Eragon zu tun hat -, aber ich muss mich im Moment um dringendere Angelegenheiten kümmern.«
    »Natürlich.«
    »Du darfst jetzt gehen.«
    »Bitte«, sagte Eragon, »lasst ihn bleiben. Er soll mit anhören, was ich zu berichten habe.«
    Nasuada sah ihn fragend an. »Meinetwegen. Komm zur Sache und berichte uns von dem anderen Drachenreiter!«
    Eragon begann mit einer kurzen Geschichte über die drei verbliebenen Dracheneier - zwei der Drachen waren ja inzwischen geschlüpft - und erzählte von Morzan und Murtagh, damit Roran die Zusammenhänge verstand. Als Nächstes schilderte er seinen und Saphiras Kampf gegen Dorn und den mysteriösen Reiter und hob dabei besonders dessen außergewöhnliche Kräfte hervor. »Sobald er sein Schwert schwang, wurde mir klar, dass wir schon einmal gegeneinander gekämpft hatten, also warf ich mich auf ihn und riss ihm den Helm herunter.«
    »Es war Murtagh, oder?«, fragte Nasuada leise.
    »Woher...«
    Sie seufzte. »Wenn die Zwillinge überlebt haben, ist es nur logisch, dass auch Murtagh damals davongekommen ist. Hat er dir berichtet, was an jenem Tag in Farthen Dûr wirklich geschah?« Und so schilderte Eragon, wie die Zwillinge die Varden verraten, die Urgals rekrutiert und Murtagh entführt hatten. Eine einzelne Träne lief über Nasuadas Wange. »Es ist traurig, dass Murtagh nach allem, was er erlebt hatte, auch noch so ein Unheil widerfahren ist. Ich habe seine Gesellschaft in Tronjheim genossen und ihn trotz seines Vaters für unseren Verbündeten gehalten. Ich kann ihn mir schwer als unseren Feind vorstellen.« Zu Roran gewandt, sagte sie: »Offenbar stehe ich persönlich in deiner Schuld, denn du hast die Verräter getötet, die meinen Vater umgebracht haben.«
    Väter, Mütter, Brüder, Cousins,
 dachte Eragon. 
Immer geht es um die Familie.
 Er nahm allen Mut zusammen und beendete die Geschichte damit, wie Murtagh ihm das Schwert abgenommen und ihm anschließend das schreckliche Geheimnis offenbart hatte.
    »Das kann nicht sein«, flüsterte Nasuada.
    Eragon sah den Schrecken und den Abscheu auf Rorans Gesicht, bevor dieser seine Beherrschung wiederfand. Das verletzte Eragon mehr als alles andere.
    »Könnte Murtagh gelogen haben?«, fragte Arya.
    »Ich weiß nicht, wie er das angestellt haben soll. Als ich nachfragte, hat er mir dasselbe in der alten Sprache erzählt.«
    Ein langes, beklommenes Schweigen erfüllte den Pavillon.
    Dann sagte Arya: »Niemand darf davon erfahren. Die Varden sind schon demoralisiert genug, weil es plötzlich einen feindlichen Drachenreiter gibt. Und es würde sie noch mehr aufbringen, wenn sie erführen, dass es Murtagh ist, mit dem sie Seite an Seite in Farthen Dûr gekämpft haben. Und wenn sich die Kunde verbreitet, dass Eragon Schattentöter Morzans Sohn ist, würde es die Männer vollends entmutigen, und kaum einer würde sich uns noch anschließen wollen. Wir sollten es selbst König Orrin nicht erzählen.«
    Nasuada massierte sich die Schläfen. »Ich fürchte, du hast Recht. Ein neuer Drachenreiter...« Sie schüttelte den Kopf. »Ich wusste, dass so etwas geschehen könnte, habe aber nicht mehr damit gerechnet, weil so lange kein neuer Drache
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