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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten
Autoren: Christopher Paolini
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Als sie sich wieder losließen, musste Eragon sich mit dem Handrücken die Tränen aus den Augen wischen. »Galbatorix müsste eigentlich aufgeben, jetzt, wo wir wieder vereint sind«, scherzte er. »Gegen uns beide kommt keiner an.« Er setzte sich wieder aufs Feldbett. »Jetzt bist du an der Reihe. Erzähl mir, wie die Ra’zac Katrina entführt haben.«
    Alle Glückseligkeit verschwand aus Rorans Gesicht. Er sprach mit leiser, verlorener Stimme, und Eragon hörte mit wachsendem Erstaunen zu, während sein Cousin - sein Bruder - eine lange Geschichte von Angriffen, Belagerungen und Verrätern erzählte, von der dramatischen Flucht aus Carvahall, der Überquerung des Buckels, dem Überfall im Hafen von Teirm und der Überwindung des gigantischen Meeresstrudels.
    Als Roran fertig war, sagte Eragon: »Du bist ein besserer Mann als ich. Mir wäre nicht einmal halb so viel gelungen. Kämpfen, ja, aber die Dorfbewohner überzeugen... Nie im Leben!«
    »Mir blieb gar nichts anderes übrig. Als sie Katrina...« Rorans Stimme erstarb. »Ich konnte entweder aufgeben und sterben oder versuchen, Galbatorix’ Einflussbereich zu entkommen, ganz gleich um welchen Preis.« Er richtete seinen durchdringenden Blick auf Eragon. »Ich habe gelogen, gebrandschatzt und gemordet, um hierher zu kommen. Aber jetzt muss ich mich nicht mehr um die Sicherheit der Dorfbewohner sorgen. Darum kümmern sich jetzt die Varden. Für mich gibt es nur noch ein Ziel im Leben, nämlich Katrina zu finden und sie zu befreien, falls sie nicht schon tot ist. Wirst du mir dabei helfen, Eragon?«
    Eragon beugte sich zu den Satteltaschen hinüber, die die Varden in einer Ecke abgestellt hatten, und holte eine Holzschale und das silberne Fläschchen mit dem verzauberten Faelnirv heraus, das Oromis ihm geschenkt hatte. Er nahm einen kleinen Schluck von dem Elfenschnaps, um sich zu stärken, und verschluckte sich beinahe, als das scharfe Gebräu ihm wie kaltes Feuer die Kehle hinabrann. Dann goss er den Faelnirv in die Schale, bis die Flüssigkeit eine etwa handbreite Fläche bildete.
    »Schau her.« Mit frischen Kräften beschwor Eragon die Magie herauf und sagte: 
»Draumr kópa.«
    Der Schnaps schimmerte und wurde schwarz. Nach einigen Sekunden erstrahlte in der Mitte der Schale ein dünner Lichtstreifen und offenbarte Katrina. Sie saß zusammengesunken an einer Wand, ihre Hände schwebten über ihr in unsichtbaren Eisenschellen und ihr kupferfarbenes Haar hing ihr wie ein Fächer ins Gesicht.
    »Sie lebt!« Roran beugte sich über die Schale und umfasste sie, als glaubte er, in den Faelnirv eintauchen und dadurch zu Katrina gelangen zu können. Neben Hoffnung und Entschlossenheit schimmerte in seinen Augen eine so liebevolle Hingabe, dass Eragon wusste: Nur der Tod konnte Roran davon abhalten, sie zu befreien.
    Eragon konnte den Zauber nicht länger aufrechterhalten und ließ das Bild verblassen. Erschöpft lehnte er sich an die Zeltwand zurück. »Ja, sie lebt«, sagte er. »Und wahrscheinlich hält man sie auf dem Helgrind gefangen, dem Unterschlupf der Ra’zac.« Eragon packte Roran bei den Schultern. »Die Antwort auf deine Frage lautet: Ja, Bruder. Ich gehe mit dir nach Dras-Leona. Ich helfe dir, Katrina zu befreien. Und danach werden wir die Ra’zac töten und unseren Vater rächen.«
     
     

ÜBER DEN URSPRUNG DER NAMEN
    em beiläufigen Beobachter mögen die verschiedenen Namen, denen ein unerschrockener Reisender in Alagaësia begegnet, wie eine willkürliche Sammlung von Bezeichnungen ohne jede Einheitlichkeit, Kultur und Geschichte vorkommen. Wie in jedem Land, das wiederholt von verschiedenen Völkern besiedelt wurde, haben sich in Alagaësia jedoch die Namen und Bezeichnungen der Elfen, Zwerge, Menschen und sogar der Urgals rasch zu einem bunten Wörter-Gemisch vermengt. Deshalb findet man in einem nur wenige Quadratmeilen großen Gebiet das Palancar-Tal (ein Name der Menschen), den Fluss Anora und den Wachturm Ristvak’baen (elfische Namen) und den Berg Utgard (ein Name der Zwerge).
    Während dies zwar von großem historischen Interesse ist, führt es im Alltag oft zu Verwirrung hinsichtlich der korrekten Aussprache. Leider gibt es keine festen Regeln, an die sich der geneigte Anfänger halten könnte. Man muss jeden einzelnen Namen für sich genommen lernen, außer man erkennt sofort, aus welcher Sprache er ursprünglich stammt. Die Sache wird noch verwirrender, wenn man bedenkt, dass an vielen Orten die Schreibweise und die Aussprache
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