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Der Aufstand

Der Aufstand

Titel: Der Aufstand
Autoren: Sean McCabe
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Die enge Kurve kam schneller auf ihn zu, als er reagieren konnte. Der Wagen neigte sich nach außen, flog von der Straße und krachte gegen einen Baum, und dann traf ihn der explodierende Airbag im Gesicht.
     
    Er hatte keine Ahnung, wie viel Zeit vergangen war, bevor er wieder zu sich kam. Er versuchte, sich zu bewegen, und schrie auf, als ihm ein fürchterlicher Schmerz durchs linke Handgelenk schoss. In seinem Kopf drehte sich alles, und ihm war übel. Er spürte, wie ihm schwarz vor Augen wurde.
    Nein. Nein. Ich muss Hilfe holen. Kate helfen. Ich muss …
    Das war das Letzte, woran er dachte, bevor er bei blinkendem Blaulicht aufwachte und sah, dass zwei Polizisten auf ihn herabschauten.

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    Kapitel 6
    VIA -Zentrale im Londoner Zentrum
    Am nächsten Morgen, 6.28  Uhr
    A lex durchschritt energisch die Türen aus Glas und Stahl und durchquerte die großzügige Eingangshalle von Schuessler & Schuessler Ltd. bis zur Rezeption. Sie war gerade erst mit dem Flieger aus Bukarest gekommen und trug Jeans und einen Rollkragenpulli unter einem langen dunkelgrauen Kaschmirmantel. Die Absätze ihrer kniehohen Stiefel von Giuseppe klickerten über die glänzenden Fliesen.
    Albert, der sanftmütige alte Nachtwächter, stand kurz vor dem Ende seiner Schicht, und sie schenkte ihm ein freundliches Lächeln, als sie sich anmeldete.
    «Sie sind ja früh dran heute Morgen, Miss Bishop», sagte er.
    «Na ja, Sie kennen mich ja, Albert.»
    «Unterwegs gewesen?»
    «Ja, ich hatte im Ausland zu tun.»
    «Immer beschäftigt, was?»
    Sie grinste. «Immer.»
    Dann durchquerte sie den vornehmen Empfangsbereich mit seinen Ledersesseln und dem plätschernden Brunnen, stieg in den Aufzug und fuhr nach ganz oben.
    Schuessler & Schuessler, eine große Anwaltskanzlei, belegte die unteren drei Stockwerke des Gebäudes. Die Juristen hatten jedoch keine Ahnung, was sich wirklich hinter den Türen der Firma abspielte, die in den oberen beiden Stockwerken untergebracht war.
    Der Aufzug öffnete sich vor einem kleinen, schmucklosen Flur, und Alex ging zur einzigen Tür, auf der in goldenen Lettern « KEILLER VYSE INVESTMENTS » geschrieben stand. Sie nahm eine Magnetstreifenkarte aus ihrer Handtasche, zog sie durch den Schlitz und hörte das Klicken der sich öffnenden Tür. Dahinter erstreckte sich ein langer, fensterloser Korridor, dessen Fußboden und Wände mit glänzend weißen Kacheln ausgekleidet waren. Sie durchschritt eine weitere Tür am hinteren Ende des Flurs und betrat einen zweiten Empfangsbereich.
    Hinter einem Schreibtisch saß eine streng aussehende Frau in einem dunklen Kostüm, deren Haar zu einem Knoten zusammengebunden war. Alex wusste, dass sie unter dem Schreibtisch eine Pistole hatte, deren Patronen mit Nosferol präpariert waren, und dass diese Waffe direkt auf sie gerichtet war, während sie zum Fingerabdruck- und Netzhaut-Scanner ging und sich am Spracherkennungssystem auswies. Stählerne Türen öffneten sich zischend, und Alex betrat einen quadratischen Vorraum. In der Mitte des auf Hochglanz polierten Granitfußbodens war ein großes kreisförmiges Emblem mit den Insignien der VIA eingelegt.
    Alex befand sich im Nervenzentrum einer der verschwiegensten Organisationen der Welt, die unter der Aufsicht eines weltweit tätigen Verbands operierte, von dessen Existenz nur ein paar wenige Auserwählte wussten.
    Alex nickte den Leuten, die sie kannte, grüßend zu, während sie das luftige Großraumbüro durchschritt, in dem Angestellte der VIA telefonierten, auf Computertastaturen herumtippten oder auf den riesigen Bildschirmen, mit deren Hilfe die weltweiten Aktivitäten der Organisation überwacht wurden, die neuesten Entwicklungen wachsam verfolgten.
    Am hintersten Ende des obersten Stocks lag Rumbles privates Büro. Ohne zu klopfen, trat sie ein.
    Harry Rumble war schlank und von mittlerer Statur, und sein Haar nahm um die Schläfen bereits einen elegant wirkenden Grauton an. In seinem dunkelgrauen Nadelstreifenanzug hätte man ihn ohne weiteres für einen Geschäftsmann halten können. Dabei war er der Leiter des Londoner Büros der Vampire Intelligence Agency, des für die Sicherheit zuständigen Flügels der Federation, gegründet mit dem Ziel, die mindestens hunderttausend über die ganze Welt verstreuten Mitglieder des Verbands zu überwachen.
    Die Federation stand für den Übergang des Vampirismus in die Moderne, und die Rolle der VIA innerhalb dieses globalen Imperiums bestand darin, unter dem
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