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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition)
Autoren: John Lescroart
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Glas Wein angekommen und stierte ins Glas.
    »Ich weiß nicht, was ich dann mit den Kids machen würde«, sagte er.
    »Sei doch nicht dumm«, antwortete Kathy. »Du weißt genau, dass wir sie natürlich wieder bei uns aufnehmen würden.«
    Er lachte verbittert. »Genau, was ihr braucht – fünf Kinder statt zweien.«
    »Natürlich würden wir sie aufnehmen«, sagte Chuck. »Aber die Situation wird gar nicht erst eintreten.«
    »Es tröstet mich, dass du dir so sicher bist.«
    »Du hast es doch selbst gesagt: Er kann keine Beweise haben, weil du nichts getan hast. Kein Beweis, kein Prozess.«
    »Sollte er mich verhaften, kann ich bis zum Prozess aber lange in U-Haft schmoren.«
    Kathy meldete sich zu Wort. »Wir würden umgehend deine Kaution stellen, Michael.«
    »Nett von euch, aber muss ja nicht sein.«
    »Nun«, sagte Chuck, »ich habe den Eindruck, dass wir das Pferd hier von hinten aufzäumen. Ich bin mir sicher, dass Glitsky weit davon entfernt ist, dich zu verhaften.«
    »Ich hab heute mit ihm gesprochen, Chuck, und er ist näher dran, als du es wahrhaben willst. Und von mir ganz abgesehen – was wären die Folgen für die Kinder? Jon glaubt doch jetzt schon, dass ich möglicherweise der Mörder war. Wenn ich alle Kinder darüber verlieren sollte …« Er griff zum Glas und trank einen Schluck. »Ich weiß nicht, was ich dann tun würde. Ich könnte nicht damit leben, dass sie mich in dieser Situation sehen.«
    »Natürlich könntest du das«, sagte Kathy. »Du würdest kämpfen. Wir alle würden dagegen kämpfen.«
    »Ich weiß nicht, ob es das wert wäre.«
    »Aber natürlich.« Kathy kam um den Tresen, nahm Michaels halbvolles Glas, drückte ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann wieder zur Küche, um das Glas auszuschütten. »Ich habe das Gefühl, dass dieses rote Zeug für deinen momentanen Seelenfrieden nicht gerade zuträglich ist. Niemand wird dich festnehmen! Und wenn doch, werden wir alle an deiner Seite stehen, um dich wieder rauszuholen. Okay? Hast du verstanden?«
    »Okay.« Er seufzte tief auf. »Ich bin nur noch müde. Müde der Verdächtigungen, müde der Unterstellungen meines Sohns, müde, was Glitsky angeht, müde, ohne Janice leben zu müssen. Einfach zu müde zum Leben. Punkt.«
    »Sag so was nicht, Michael.«
    Er schaute sie mit glasigen Augen an. »Oh«, sagte er, »na gut, dann sag ich es eben nicht.«
    Mit einem unterdrückten Schrei schreckte Glitsky im Bett hoch. Er griff sich ans Herz und japste nach Luft.
    Treya war umgehend wach, legte eine Hand auf seinen Rücken, die andere auf sein Herz. »Was ist los, Babe? Ist alles in Ordnung?«
    Er schüttelte den Kopf und atmete weiter tief.
    »Abe! Antworte mir. Ist es wieder dein Herz? Soll ich den Notarzt rufen?«
    Endlich bekam er ein paar Worte heraus. »Nein, nein. Ich bin okay, ich bin okay.« Er sog noch einmal tief Luft ein und atmete sie wieder aus. »Ich muss aufstehen.« Und wollte aus dem Bett steigen.
    »Untersteh dich! Du bleibst hier. Leg dich wieder hin.«
    »Ich kann nicht.«
    »Doch, du kannst sehr wohl. Beruhig dich mal.«
    Er hockte weiter auf dem Bett. Langsam hob er den Arm und schob seine Hand auf die Hand seiner Frau, die noch immer über seinem Herzen lag. »Okay«, sagte er, als würde er mit sich selbst sprechen. »Okay.«
    Treya flüsterte: »Wenn es kein Herzinfarkt war – was war es dann? Ein Albtraum?«
    »Kein Albtraum«, sagte Glitsky. »Ich war nicht mal am Schlafen.«
    »Was war es dann?«
    »Janice Durbin«, sagte er. »Noch eine Kleinigkeit, die ich übersehen habe – und diesmal könnte es die entscheidende sein.« Er drehte sich zu ihr um. »Ich muss einfach aufstehen.«
    »Abe, es ist mitten in der Nacht. Was willst du denn machen?«
    »Ich weiß es nicht, aber an Schlafen ist nicht zu denken.«

41
    Er wartete auf dem Parkplatz vor Janice Durbins Büro und sah, wie die vollschlanke Afroamerikanerin kurz vor acht aus ihrem Wagen stieg. Um nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen, geduldete er sich – wenn auch nur mühsam – weitere zehn Minuten, betrat dann aber das Gebäude und ging zielstrebig zum Büro mit der Nummer 207.
    Sie erkannte ihn sofort und begrüßte ihn freundlich. »Aber so leid es mir tut: Ihren Namen habe ich mir nicht gemerkt.«
    »Glitsky«, sagte er, »Lieutenant Abe Glitsky.«
    »Und ich heiße Roberta. Was kann ich für Sie tun, Lieutenant Glitsky?«
    »Nun, Sie erinnern sich, dass ich gestern jemanden zu finden versuchte, der Janice Durbin in irgendeiner Form
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