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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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erhalten, gemeinsam mit Ihnen an Bord des Frachters Dowager Empress zu gehen, um nach Schmuggelware zu suchen und diese gegebenenfalls vollständig zu vernichten.
    Des Weiteren habe ich Anweisung, eine Crew an Bord des Frachters zurückzulassen, damit sie ihn mit seiner Besatzung nach China zurückbringt.« Chervenko rührte sich nicht. Mit dem Mikrofon der Sprechanlage in der Hand stand er da, schaute auf das dunkle Arabische Meer hinaus und versuchte sein Herz dazu zu bringen, nicht mehr so heftig zu klopfen. Es war vorbei. Gott sei Dank, es war vorbei. Irgendjemand hatte es gerade noch hingekriegt. Irgendjemand … vielleicht viele … deren Risiken und Opfer er sich nur vorstellen konnte und deren Namen und Gesichter er wahrscheinlich nie erfahren würde.
    »Ich stehe Ihnen zur Verfügung, Captain«, antwortete Chervenko höflich. »Und natürlich begleiten wir das Schiff, sobald die Schmuggelware vernichtet ist, gern nach Shanghai zurück. Wir wollen doch nicht, dass sich ein Schiff wie dieses aus dem Staub macht oder jemand anderem in die Hände fällt, oder?«
     

Nachspiel
    Beijing
    Die Köpfe der zehn Männer, die um den reich verzierten kaiserlichen Tisch im Konferenzsaal von Zhongnanhai saßen, drehten sich gleichzeitig zu der Tür links vom Generalsekretär. Sie beobachteten, wie ein schlanker Mann in der Uniform eines Fregattenkapitäns der VBA-Seestreitkräfte den Raum betrat. Er flüsterte dem Generalsekretär etwas ins Ohr, und der Generalsekretär nickte.
    Als der junge Offizier ging, verkündete der Generalsekretär: »Wir haben gute Nachrichten. Es ist vorbei. Der Kommandant der Zbou Enlai meldet, dass Besatzungsmitglieder der Zbou Enlai und der amerikanischen Fregatte John Crowe an Bord der Empress gegangen sind. Es wurden mehrere Tonnen verbotener Chemikalien gefunden, die inzwischen vernichtet wurden. Die Offiziere des Frachters befinden sich in unserem Gewahrsam, und das Schiff kehrt, von der amerikanischen Fregatte begleitet, nach Shanghai zurück.« Beifälliges wie erleichtertes Murmeln ging um den Tisch. Wei Gaofan sagte: »Das war knapp. Aber müssen wir zulassen, dass eine amerikanische Fregatte unser Schiff begleitet?«
    »Ich gehe davon aus«, entgegnete der Generalsekretär mild. »Der Kapitän der Fregatte hat darauf bestanden.
    Unter diesen Umständen können wir schwerlich protestieren.« Seine Augen hinter der dicken Brille waren winzige Punkte aus schwarzem Stein, als er den Blick auf General Chu Kuairong am anderen Ende des Tisches heftete. »Wie konnte das passieren, General Chu? Dass Bürger unseres Landes vor unseren Augen illegale Geschäfte von derart unerhörter Brisanz betreiben?«
»Derjenige, der das beantworten muss, Genosse Sekretär«, sagte Niu Jianxing, »bin vermutlich ich.« Wei Gaofan unterbrach ihn aufgebracht: »Von keinem von uns kann erwartet werden, dass er für alle Fehler derer geradesteht, die irgendwelche Operationen durchführen.« Niu sah Wei nicht an. Seine Worte waren an alle Anwesenden gerichtet. »Unser Kollege Wei scheint die Verantwortung denen anlasten zu wollen, die sich am wenigsten verteidigen können.«
»Ich verbitte mir …«, platzte Wei los.
    Der Generalsekretär schnitt ihm das Wort ab. »Wenn es eine Erklärung gibt, Jianxing, lassen Sie sie uns hören.«
»Es gibt eine«, erklärte die Eule ruhig. »Eine einfache Erklärung mit mehreren Beteiligten – ein verführbarer Geschäftsmann, die von der freien Marktwirtschaft geschürte Geldgier, ein Komplott westlicher Unternehmen und die Korruptheit eines Mitglieds dieses Ausschusses.« Nach den letzten Worten Niu Jianxings kam es zu bestürztem Schweigen. Umso heftiger war der darauf folgende Ausbruch von entrüsteten Protesten und lautstarken, an Niu gerichteten Fragen.
    Wei Gaofans Tempelhundgesicht sprühte vor Zorn, als er schrie: »Eine solche Behauptung kommt Hochverrat gleich, Niu! Ich stelle einen Tadelsantrag!«
»Wen von uns verleumden Sie?«, wollte Shi Jingnu wissen.
    »Das ist unerhört!«, rief eines der jüngsten Mitglieder.
    »Außer«, erklärte der Generalsekretär ruhig, »Niu kann seine Anschuldigung beweisen.« Sofort legte sich erwartungsvolle Stille über den Raum.
    Jemand murmelte: »Nicht zu glauben.«
»Glauben Sie es«, knurrte General Chu, ohne dass die unangezündete Zigarre zwischen seinen schmalen Lippen hin und her zu wandern aufhörte.
    Niu ging zur Tür, öffnete sie und winkte.
    Major Pan Aitu, noch in VBA-Uniform, kam herein.
    Niu begleitete den
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