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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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dem Hauptmann Niu Jianxings Schreiben.
    Der Hauptmann las die Dokumente langsam, als hoffte er, sie würden sich in seinen Händen in Nichts auflösen.
    Zu seinem Leidwesen bestätigten die Papiere, dass Major Pan in seiner Funktion als Offizier der Spionageabwehr und inneren Sicherheit im Auftrag des Mitglieds des Ständigen Ausschusses handelte, das für solche Operationen zuständig war. Dagegen befand sich der Hauptmann in der unterlegenen Position eines Infanterieoffiziers, der für einen Freund eines Mitglieds des Ständigen Ausschusses aktiv wurde, dem keine Kommandogewalt über das Militär zustand.
    Unter Jon Smiths, Randi Russells und Li Kuonyis Blicken gab der Infanteriehauptmann Major Pan die Papiere zurück, trat einen Schritt beiseite und salutierte zackig.
    »Sieht so aus, als wäre der Major als Sieger aus der Diskussion hervorgegangen.« Li Kuonyi zündete das Feuerzeug wieder an. »Sie können das Dokument haben, bevor er herkommt. Ich will für mich und meine Kinder Asyl in den Vereinigten Staaten. Andernfalls verbrenne ich es jetzt.«
»Keine zwei Millionen?« Sie hob die Schultern. »Die waren für meinen Mann.
    Ich bin Schauspielerin, eine gute Schauspielerin. Ich habe in Amerika schon jetzt einen Namen. Ich werde mir meine Millionen selbst verdienen.«
»Abgemacht.« Bevor sie es sich noch einmal anders überlegte, entriss ihr Smith Dokument und Feuerzeug gleichzeitig.
    Als der Major sie erreichte, sah er Smith lächelnd an und stellte sich auf Englisch vor. »Ich bin Major Pan Aitu, Colonel Smith. Es ist mir eine Freude, Sie endlich kennen zu lernen. Es war höchst interessant, gegen Sie zu ermitteln. Leider haben wir nicht mehr viel Zeit. Geben Sie mir das Dokument.«
»Nein!«, stieß Randi Russell hervor. Sie schnappte sich das Feuerzeug und knipste es an. »Ich weiß nicht, warum Sie es wollen, Major, aber …« Smith hielt sie zurück. »Mach es erst mal wieder aus.
    Um es nach Washington zu schaffen, damit es der Präsident nach Beijing schicken kann, reicht die Zeit ohnehin nicht mehr. Hören wir uns erst mal an, was unser Geheimdienstkollege zu der Sache zu sagen hat.« Der kleine Major blinzelte. Er deutete auf die Stelle, wo die acht Soldaten unter den Bäumen verschwanden.
    »Sie unterstehen jetzt meinem Befehl. Wussten Sie, dass Hauptmann Chang zwei Gefangene gemacht hat? Einer ist ein amerikanischer Captain, der andere ein alter Mann. Ich kann Ihnen, den zwei Gefangenen, den zwei Damen hier und Madam Lis Kindern die umgehende Ausreise in die Vereinigten Staaten zusichern. Was also das angeht, stehen wir auf derselben Seite, Colonel.«
»Warum helfen Sie Li Kuonyi?«, fragte Randi Russell.
    »Sagen wir einfach, ich bewundere ihre Intelligenz, ihre Raffinesse und ihr Können. Außerdem, muss ich gestehen, stellt sie eine Komplikation dar, die wir vermeiden wollen. Nichts von dem, was passiert ist, darf oder wird an die Öffentlichkeit dringen. Weder in Ihrem Land noch in unserem. Aber die Zeit drängt, auch für mich.« Smith überlegte. Der Major wollte nicht, dass das Dokument vernichtet wurde. Für China gab es nichts mehr zu gewinnen, außer sie wollten , dass die Amerikaner an Bord der Dowager Empress gingen. Es musste eine Entscheidung getroffen werden, und nur er konnte sie treffen.
    Amerika hatte nichts mehr zu verlieren und alles zu gewinnen.
    Er stellte die entscheidende Frage: »Haben Sie eine Möglichkeit, den Frachter zu stoppen, bevor es zu spät ist, Major Pan?«
»Ja.« Er reichte Pan das Ladeverzeichnis.
    Der Major drehte sich um, winkte ihnen, ihm zu folgen, und rannte über die Lichtung und zwischen den Bäumen hindurch zu einer anderen Lichtung, auf der ein Hubschrauber wartete. Pan sprach im Laufen in ein Walkie-Talkie, und noch bevor sie den Hubschrauber erreichten, begannen sich dessen Rotoren zu drehen.
    Arabisches Meer Der Mond war heller denn je, als sich die John Crowe in der langen, gemächlichen Dünung der Empress näherte, die weiter mit voller Kraft auf die Straße von Hormuz zudampfte, die in der Ferne bereits schwach zu erkennen war. Das Spezialkommando, das an Bord des Frachters gehen sollte, stand auf der Leeseite des Heckaufbaus der Crowe , bewaffnet und bereit, die Boote zu Wasser zu lassen und damit zu dem chinesischen Frachter zu fahren.
    In der Kommunikations-und Kontrollzentrale schritt Lt. Commander Frank Bienas nervös auf und ab und blieb alle paar Minuten stehen, um sich über die Schultern der Funk-, Radar-und Sonaroperatoren zu beugen.
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