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Der Altman-Code

Der Altman-Code

Titel: Der Altman-Code
Autoren: Robert Ludlum , Gayle Lynds
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lachte schallend.
    »Was ist?«, fragte Ouray. Verdutzt beobachtete er, wie der Präsident nur noch herzhafter lachte. Auch er begann schließlich zu grinsen und dann leise zu lachen, während er im Kopf die Nachricht noch einmal wiederholte. Zu guter Letzt hielt auch er sich vor Lachen den Bauch. Die heiteren Laute füllten den großen, schalldichten Raum und vertrieben die Schatten der vergangenen Woche.
    »Unglaublich.« Der Präsident wischte sich die Augen.
    »Unbezahlbar«, pflichtete ihm Ouray bei.
    »Das haben wir gebraucht. Robust! Aber von den Chinesen ist das eine Vertrauenserklärung.«
»Ein Ausdruck ihres Vertrauens in die Zukunft.«
»Wahnsinn, Charlie. Er denkt, mich so zurechtgestutzt zu haben, wie er mich haben will, und jetzt möchte er dieses ganze Theater in nächster Zeit nicht noch mal mit jemand Neuem veranstalten müssen!«
    Immer noch leise lachend, lehnten sich die zwei Männer in ihre Stühle zurück.
    »Ich würde sagen«, bemerkte Ouray, »das Gleiche könnten wir auch über ihn sagen.«
»Allerdings.« Als Sam Castilla sich schließlich seiner nächsten Aufgabe zuwandte, wurde seine Miene wieder ernst. »Ich wollte Ihnen nur noch sagen, dass man im Justizministerium bereits Vorbereitungen trifft, Anklage gegen Jasper Kott zu erheben. Das gibt einen Riesenskandal.«
»Der sich wohl kaum unter den Teppich kehren lässt.«
»Nein, Charlie. Das wäre auch nicht richtig.« Es gab noch einen weiteren Punkt, der geklärt werden musste. Er seufzte, als er sich dafür wappnete. »Ist der Vizepräsident schon unterwegs hierher?«
»Nicht nur das, er ist schon hier.« Brandon Erikson betrat den Situation Room mit einem strahlenden Lächeln in seinem attraktiven Gesicht. Hinter ihm schloss ein Adjutant die Tür. Wie immer war Eriksons pechschwarzes Haar tadellos nach hinten gekämmt, sein drahtiger Körper steckte in einem maßgeschneiderten Dreiteiler. Er versprühte seinen üblichen energiegeladenen Charme. »Herzlichen Glückwunsch, Mr. President. Eine bewundernswerte staatsmännische Leistung.«
»Danke, Brandon. Aber es war sehr knapp.« Der Vizepräsident nahm seinen üblichen Platz zur Rechten des Präsidenten in der Mitte des langen Tisches ein, direkt gegenüber Ouray. Er nickte dem Stabschef des Weißen Hauses freundlich zu und wandte sich an den Präsidenten. »Ich werde Sie nicht fragen, wie Sie das im Einzelnen hingekriegt haben, aber ich nehme mal an, es gibt da den einen oder anderen unbesungenen Helden in einem unserer Geheimdienste.«
»Das auf jeden Fall«, bestätigte der Präsident. »Wir haben allerdings auch aus China selbst Hilfe erhalten, besonders von einem hochrangigen Politiker. Unsere Zusammenarbeit mit ihm gibt in meinen Augen Anlass zu berechtigten Hoffnungen auf eine erfolgreiche Erweiterung der freundschaftlichen Beziehungen zu China.« Erikson grinste. »Bestimmt sind Sie wieder einmal viel zu bescheiden, Mr. President.« Sam Castilla erwiderte nichts.
    Blinzelnd schaute sich der Vizepräsident in dem stillen Raum um, der mehr oder weniger vom Rest des Weißen Hauses isoliert war. Er war nicht nur fensterlos und schalldicht, sondern wurde auch ständig nach Wanzen und Geheimkameras abgesucht. »Wo bleiben die anderen? Ich dachte, wir hätten eine Nachbesprechung zu der eben bereinigten Krise.« Der Präsident studierte Eriksons Gesicht auf der Suche nach dem, was ihm darin entgangen war. »Es wird niemand mehr kommen, Brandon. Aber ich würde gern von Ihnen wissen, ob Ihr Freund Ralph McDermid über unseren Erfolg ebenso begeistert wäre wie Sie?« Erikson schaute vom Präsidenten zum finster dreinblickenden Stabschef und wieder zum Präsidenten. »Ich habe keine Ahnung, was Mr. McDermid darüber denkt. Ich kenne den Mann kaum.«
»Tatsächlich?« Das kam von Charlie Ouray.
    Erikson entging nicht das Fehlen seines Titels oder einer der üblichen anderen höflichen Anreden für jemanden in seiner Stellung. Seine linke Augenbraue wanderte nach oben. »Stimmt irgendetwas nicht, Mr. President?« Die Hand des Präsidenten klatschte auf den Tisch. Ouray zuckte zusammen. Erikson machte ein erschrockenes und leicht verängstigtes Gesicht.
    Castilla knurrte: »Sie wissen verdammt gut, was McDermid gedacht hätte. Sie wissen genau , welche Geheimagenten unbesungene Helden sind.«
»Das ist doch vollkommen absurd, Mr. President!«, entgegnete Erikson so wütend wie der Präsident. »Ich weiß …« Plötzlich schien er sich der genauen Worte des Präsidenten bewusst zu werden.
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