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Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet
Autoren: Jack Higgins
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schlechte Idee«, sagte Devlin.
    Rogan zog ein Paar massive Handschellen aus der Tasche. »Kommen Sie her.«
    Ein Stein krachte durch die Fensterscheibe hinter dem Verdunkelungsvorhang, und beide Polizisten fuhren herum. Devlin griff sich die Walther, die auf der Rückseite des Stützbalkens im Kamin an einem Nagel hing. Er schoß Rogan in den Kopf. Der Chief Inspector stürzte vom Tisch, aber Grant hatte sich bereits umgedreht. Er gab einen ungezielten Schuß ab, der den Iren in die rechte Schulter traf, und Devlin fiel rücklings in den Lehnstuhl, feuerte jedoch ununterbrochen weiter und zerschmetterte dem jungen Inspector zuerst den linken Arm und dann die linke Schulter.
    Grant taumelte an die Wand und glitt zu Boden. Er schien einen schweren Schock erlitten zu haben und starrte mit weitaufgerissenen Augen zu Rogan hinüber, der hinter dem Tisch lag. Devlin hob den Browning auf und steckte ihn in den Hosenbund, dann ging er zur Tür, nahm den Sack herunter und leerte die Kartoffeln auf den Boden. In der kleinen Segeltuchtasche, die ganz zuunterst lag, waren das Funkgerät und ein paar weitere nützliche Kleinigkeiten. Er hängte sich die Tasche über die Schulter. »Warum haben Sie mich nicht auch gleich umgebracht?« sagte Fergus Grant mit matter Stimme.
    »Weil Sie netter sind als er«, sagte Devlin. »Ich an Ihrer Stelle würde mir einen anständigen Job suchen, mein Sohn.«
    Er ging schnell hinaus. Als er durch die Vordertür trat, sah er Molly an der Wand stehen. »Gott sei Dank«, sagte sie, aber er legte ihr die Hand auf den Mund und zog sie mit sich. Sie kamen zur Mauer, wo Neumann auf sie wartete. Molly fragte: »Was war denn los da drinnen?« »Ich habe einen Mann erschossen und einen zweiten verwundet, das war los«, erwiderte Devlin. »Zwei Detektive von Special Branch.« »Und dabei hab' ich dir geholfen?«
    »Ja«, sagte er. »Geh jetzt, Molly, solange es noch Zeit ist.« Sie wandte sich jäh von ihm ab und rannte den Deich entlang zurück. Devlin zögerte, konnte sich jedoch nicht beherrschen und lief ihr nach. Er hatte sie bald eingeholt und zog sie an sich. Sie legte ihm die Arme um den Hals und küßte ihn mit verzehrender Leidenschaft. Er schob sie weg. »Geh jetzt, Mädchen, und Gott beschütze dich.« Wortlos drehte sie sich um und lief in die Nacht, Devlin ging zurück zu Neumann. »Eine höchst bemerkenswerte junge Frau«, sagte der Leutnant. »So könnte man sagen«, erwiderte Devlin, »und das wäre die Untertreibung des Jahrhunderts.« Er holte das Funkgerät aus der Tasche und schaltete es ein. »Adler an Wanderer. Adler an Wanderer. Bitte kommen.« Aus dem Empfangsgerät auf der Brücke des S-Boots kam seine Stimme so klar und deutlich, als stünde er direkt vor der Tür. König griff hastig nach dem Mikrophon. Sein Herz pochte wild. »Adler, hier Wanderer. Wie ist die Lage?«
    »Zwei Junge noch immer im Nest«, sagte Devlin. »Können Sie sofort kommen?«
    »Sind schon unterwegs«, erwiderte König. »Ende.« Er hängte das Mikrophon wieder an den Haken und drehte sich zu Müller um. »So, auf Schleichfahrt gehen. Wir halten Kurs.«
    Als Devlin und Neumann die Bäume erreicht hatten, warf der Ire einen Blick zurück und sah die Scheinwerfer eines Autos, das von der Hauptstraße abschwenkte und in den Deichpfad einbog. Neumann sagte: »Wer mag das sein?«
    »Das weiß der Himmel«, erwiderte Devlin.
    Garvey, der ein paar Kilometer entfernt an der Straße auf das Bergungsfahrzeug wartete, war auf die Idee gekommen, den zweiten Jeep zu den beiden Männern der Special Branch ins Marschenwächterhaus hinüberzuschicken.
    Devlin schob die Hand unter Neumanns Arm. »Los, alter Junge, verziehen wir uns lieber.« Er fluchte über den rasenden Schmerz in seiner Schulter, der sich mit dem Abklingen des Schocks eingestellt hatte. »Fehlt Ihnen was?« fragte Neumann.
    »Ich blute nur wie ein angestochenes Schwein. Hab im Haus einen Schuß in die Schulter erwischt, aber das ist jetzt egal. Es geht nichts über eine Seereise, wenn man ein Wehwehchen loswerden will.«
    Sie passierten das Minenwarnschild, schlängelten sich durch den Stacheldraht und machten sich auf den Weg zur Bucht. Neumann keuchte bei jedem Schritt vor Schmerzen. Er stützte sich schwer auf die Zaunlatte, die Steiner ihm gegeben hatte, aber er machte nicht schlapp. Der Sand erstreckte sich weit und flach vor ihnen, Nebel rollte mit dem Wind landein, und dann marschierten sie im Wasser, zuerst nur ein paar Zentimeter tief, danach
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