Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Adler ist gelandet

Der Adler ist gelandet

Titel: Der Adler ist gelandet
Autoren: Jack Higgins
Vom Netzwerk:
dem Corporal: »Sagen Sie Garvey, er soll bleiben, wo er ist. Dann lassen Sie von der Fahrbereitschaft ein Schleppfahrzeug zu ihm schicken. Ich möchte Steiners Leiche aus dem Morast heraus haben.« Der Corporal entfernte sich, und Corcoran sagte: »Was ist mit dem anderen Mann und dem Iren?«
    »Über die beiden brauchen wir uns nicht die Köpfe zu zerbrechen. Die werden bald auftauchen, aber nicht hier.« Kane seufzte. »Nein, den letzten Teil wollte Steiner im Alleingang bestreiten. Er gehörte zu den Leuten, die nicht wissen, wann man aufgeben muß.« Corcoran ging zur Anrichte und goß zwei große Whiskys ein. Einen davon reichte er Kane. »Ich möchte nicht auf Ihren Erfolg trinken, weil ich mir vorstellen kann, wie Ihnen zumute ist. Fast, als hätten Sie einen Freund verloren.« »Genau.«
    »Ja, ich bin selber schon allzulang bei diesem Laden.« Corcoran schauderte und kippte seinen Whisky. »Wollen Sie es dem Premierminister mitteilen, oder soll ich es tun?«
    »Diese Ehre dürfte Ihnen vorbehalten sein, Sir.« Kane brachte ein Grinsen zustande. »Ich sage es inzwischen meinen Leuten.« Als er durch die Vordertür ins Freie trat, regnete es in Strömen. Er blieb unter dem Portal stehen und rief in den Park: »Corporal Bleeker?« Im Handumdrehen kam Bleeker aus dem Dunkel und rannte die Treppe hinauf. Sein Kampfanzug war völlig durchnäßt, der Helm glänzte vom Regen, und die Tarnsalbe lief ihm in Streifen übers Gesicht. Kane sagte: »Garvey und seine Jungens haben Steiner auf der Küstenstraße erwischt. Geben Sie es weiter.«
    Bleeker sagte: »Damit hätten wir's also. Dürfen wir abtreten, Sir?« »Nein, aber stellen Sie Wechselwachen aus. Teilen Sie die Ablösung so ein, daß jeder Mann beizeiten eine heiße Mahlzeit und so weiter haben kann.«
    Bleeker ging die Treppe hinunter und verschwand in der Dunkelheit. Der Major blieb noch eine geraume Weile stehen und starrte in den Regen, dann machte er endlich kehrt und trat wieder ins Haus.
    Das Wächterhaus in Hobs End lag in völligem Dunkel, als Devlin, Molly und Neumann näherkamen. Sie machten an der Mauer halt, und Devlin flüsterte: »Sieht mir alles ganz friedlich aus.«
    »Wir dürfen trotzdem nichts riskieren«, flüsterte Neumann zurück. Aber Devlin, der an sein Funksprechgerät dachte, wollte nicht auf ihn hören. »Blödsinn, es ist doch weit und breit keiner da. Ihr beide geht inzwischen weiter den Deich entlang. Ich komme nach.« Ehe sie protestieren konnten, war er schon auf und davon. Er schlich vorsichtig über den Hof und lauschte am Fenster. Kein Laut war zu hören, außer dem Fallen des Regens, nirgendwo der kleinste Lichtstrahl. Als er die Klinke berührte, öffnete sich die Vordertür sofort mit leisem Quietschen, und er trat mit schußbereiter Maschinenpistole in den Flur. Die Tür zum Wohnraum stand offen, die letzte Glut des sterbenden Feuers leuchtete rötlich im Kamin. Devlin ging hinein und merkte noch im selben Augenblick, daß er einen schweren Fehler begangen hatte. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloß, die Mündung einer Browning wurde ihm an den Hals gesetzt und die Maschinenpistole aus der Hand gerissen. »Schön stehenbleiben«, sagte Jack Rogan. »All right, Fergus, wollen uns die Sache mal bei Licht besehen.«
    Ein Streichholz flammte auf, Fergus Grant hielt es an den Docht der Petroleumlampe und setzte den Glaszylinder wieder auf. Rogan stieß Devlin das Knie in den Rücken, so daß er quer durch den Raum stolperte. »Rüber zur Lampe.«
    Devlin stellte einen Fuß auf das Kamingitter, drehte sich halb um und stützte sich mit der Hand auf den Kaminsims. »Mit wem habe ich die Ehre?«
    »Chief Inspector Rogan, Inspector Gram, Special Branch.« »Irland-Abteilung, stimmt's?«
    »Stimmt genau, mein Sohn, und fragen Sie nicht nach meinem Ausweis, oder ich zieh Ihnen ein paar mit dem Koppel über.« Rogan setzte sich auf die Tischkante und hielt den Browning am Oberschenkel in Anschlag. »Ich hab' nämlich eine ganze Menge schlimme Dinge über Sie hören müssen.«
    »Was Sie nicht sagen«, sagte Devlin und beugte sich ein wenig weiter zur Kaminöffnung vor, obwohl er wußte, wie minimal seine Chancen waren, selbst wenn er an die Walther herankommen könnte. Außer Rogan war auch noch Grant da, der kein Risiko einging und ihn mit der Waffe in Schach hielt.
    »Ja, ihr Iren macht mir wirklich allerhand zu schaffen«, sagte Rogan. »Warum könnt ihr nicht da drüben in euerm Saustall bleiben, wo ihr hingehört?«
    »Keine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher