Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag
Autoren: David Ambrose
Vom Netzwerk:
die von Anfang an eingeweiht waren.«
    Josh blickte zu Helen. »Ich denke, das ist ein weiteres Stückchen eines Beweises, dass ich nicht verrückt bin«, erklärte er mit einem müden Lächeln. Er versuchte sich auf den Ellenbogen aufzurichten, doch er stöhnte vor Schmerz auf.
    »Ruhig… « Helen legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte ihn sanft in die Kissen zurück. »Sie werden in der nächsten Zeit etwas Schwierigkeiten mit ihrem Unterleib haben.«
    Er brauchte ein paar Minuten um wieder zu Atem zu kommen. »Sie haben Recht. Das tut vielleicht weh, Mann.« Dann drehte er sich wieder zu Tessa. »Bevor ich eingeschlafen bin, hast du im Krankenwagen über etwas gesprochen, was du gemacht hast, weil Price etwas zu dir gesagt hatte?« Er formulierte die Frage so, als ob er sich nicht sicher wäre, ob die Unterhaltung wirklich stattgefunden hatte oder er sie nur geträumt hatte. »War es nicht so?«
    »Das war, als ich noch glaubte, er sei dein Bruder. Er erzählte mir, dass die Leute, für die ich arbeite, direkt oder indirekt kommen die gesamten Gelder von der Regierung, mich verdächtigen, ich wolle meine Forschungsergebnisse ins Ausland verkaufen. Daran habe ich nie gedacht. Es war das Programm, das es so aussehen ließ, damit sie mich am weiterarbeiten hindern würden. Sie hätten den Computer auseinander genommen, doch wahrscheinlich Wochen gebraucht um dahinter zu kommen, an was ich tatsächlich gearbeitet habe. Das hätte dem Programm Zeit verschafft um sich einen neuen Plan mich umzubringen auszudenken. Wahrscheinlich wieder mit Price oder mit jemand gleichen Kalibers.«
    Sie blickte auf die schlanke wohlgeformte Hand, die sie immer noch zwischen den ihren hielt. »Mir wurde klar, wenn es erst einmal so weit wäre, dann hätte ich keine Gelegenheit mehr das Programm, an dem ich gearbeitet habe, ins Netz zu schicken und zu sehen, ob es wirklich das leistet, was ich mir von ihm erhofft habe.«
    Sie schaute ihm in die Augen. »Also entwarf ich einen Alternativplan. Ich hab gestern den halben Tag damit verbracht, den Computer neu einzurichten, sodass jemand, der hineinging und nicht das zweite Kennwort, das ich installiert habe, benutzte, automatisch durch ein Modem das gesamte Programm hinauskopierte, ohne dass er selbst etwas davon bemerkte. Nun, zumindest eine gewisse Zeit nicht.« Sie machte eine Pause und schüttelte leicht den Kopf. »Ich hatte entsetzliche Angst, dass Price es bemerken würde, was aber nicht der Fall war. Er hat genau das gemacht, was ich gehofft hatte. Er glaubte, er lösche das Programm, was er auch tat. Doch im gleichen Moment schickte er es ins Internet.«
    Josh blickte sie bewundernd an, doch in seinen Augen stand eine Frage.
    »Aber warum hast du das Programm nicht gleich gestern einfach selbst hinausgeschickt?«
    »Weil es noch nicht bereit dazu war. Ich meinte noch zwei Tage zu brauchen um sicher zu sein, zumindest so sicher wie möglich. Ich weiß jetzt nicht, ob es überhaupt funktioniert.
    Oder, wenn ja, wie lange es braucht. Oder was überhaupt.«
    Er brauchte einen Moment um das zu verarbeiten. »Doch zumindest«, entgegnete er mit dem Wunsch es selbst zu glauben, »ist es dort draußen und nicht gelöscht.«
    »Es ist dort draußen, aber es gibt keine Möglichkeit festzustellen, wo.«
    Ein paar Minuten später traten Tessa und Helen auf den Korridor und ließen Josh unter Beruhigungsmittel stehend im Krankenzimmer zurück.
    »Wie fühlst du dich?«, wollte Helen wissen.
    »Ich könnte ein paar Stunden Schlaf gebrauchen.«
    »Ich stecke dich bei uns zu Hause sofort ins Bett. Und wenn sie nicht darauf bestehen würden, diesen göttlichen jungen Mann über Nacht hier zu behalten, dann gäbe ich dir die ärztliche Anweisung ihn mit zu dir zu nehmen.«
    Tessa lächelte schwach und wollte gerade etwas sagen, als sie einen mittelgroßen Mann, Mitte vierzig, mit einem kurz geschnittenen Schnurrbart und zurückgekämmten, schwarzen Haaren sah, der sich mit dem Polizisten unterhielt, der immer noch neben dem Plastikstuhl stand. Als er sie bemerkte, drehte sich der Neuankömmling sofort um. Etwas an dieser Bewegung deutete auf eine größere körperliche Kraft hin, als seine schlanke Figur und der gut geschnittene Anzug suggerierten.
    Unzweifelhaft hatte seine Haltung etwas Militärisches.
    »Dr. Lambert?«
    »Ja.«
    »Ich bin John Franklin. Wir sind uns noch nicht begegnet, aber ich bin ein Kollege von Jonathan Syme.«
    »Oh.«
    Die Erwähnung von Symes Namen rief in ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher