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Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Titel: Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen
Autoren: Christian Stock
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Punkt gebracht
    Wichtig ist ein positiver Bezug zum eigenen Körper. Neben Körperpflege und Wellness gehört auch ein achtsa-mer und bewusster Umgang mit dem Körper dazu. Diesen Umgang erlernt man über sanfte Bewegungsübungen wie Yoga oder Qigong und Entspannungsübungen wie autogenes Training, Muskelentspannung oder Feldenkrais.
Die Verbesserung sozialer Fähigkeiten
    Oft fühlt sich ein depressiver Mensch gehemmt im Umgang mit anderen und durch soziale Beziehungen eher belastet. Ein typisches Depressionssymptom ist der soziale Rückzug. Ein weiteres Dilemma ist, dass der Depressive wenige positive Rückmeldungen erhält, wenn er überwiegend „negativ“ im sozialen Umfeld auftritt, also z. B.eine schlechte Stimmung verbreitet. Der Umkehrschluss ist genauso richtig. Ein sympathisches und angemessenes Auftreten bewirkt positive Rückmeldungen und Anerkennung. Ein Therapieziel ist es, sozialen Rückzug abzubauen und wohltuende soziale Beziehungen zu stärken.
    Fachleute nennen die Fähigkeiten zum Umgang mit anderen Menschen „soziale Kompetenz“. Zur sozialen Kompetenz gehört es zunächst einmal generell, Beziehungen aufzubauen und zu halten, sie aber auch wieder zu lösen. Dazu bedarf es der Selbst- und Fremdwahrnehmung, d. h., man muss sich selbst gut einschätzen und sich auch in andere Menschen hineinversetzen können. Um mit anderen Menschen kommunizieren zu können, bedarf es nicht nur des „Zuhörens“, sondern man muss auch nonverbale Signale deuten können, z. B. Körperhaltung, Gestik und Mimik des Gegenübers. Dann muss man eigene Interessen vertreten können, ohne die Freiheiten des Gegenübers zu sehr einzuschränken. Das ist ein ständiger Anpassungsvorgang, der sehr viel Kompromissfähigkeit verlangt. Auch Kritikfähigkeit gehört dazu, also Fehler einzugestehen und Schwächen bei sich selbst zu erkennen und abzubauen.
    Um von der sozialen Umwelt anerkannt und geschätzt zu werden (also möglichst viele positive Rückmeldungen zu erhalten), sollte man eigene Bedürfnisse und Gefühle angemessen wahrnehmen und ausdrücken können. Aber auch die Bedürfnisse der Sozialpartner und des Umfelds müssen natürlich berücksichtigt werden. Manchmal müssen eigene Interessen sogar gegen Widerstände eingefordert werden. Unstimmigkeiten müssen also erkannt und verhandelt werden können. Das erfordert viel „Fingerspitzengefühl“ und Diplomatie. Es findet ein ständiges Abwägen zwischen Selbstverwirklichung und Anpassung statt.
    Wie können Sie jetzt aber Ihre eigene soziale Kompetenz steigern oder verbessern? Ich habe Ihnen dazu wieder die wichtigsten Tipps zusammengestellt:
    Soziale Kontakte sind generell hilfreich. Der Umgang mit anderen Menschen muss aber angemessen sein. Wenn Sie sich in den letzten Wochen eher zurückgezogen haben, können Sie jetzt vorsichtig in kleinen Schritten wieder Kontakte „aufleben“ lassen, die Sie vielleicht lange nicht mehr gepflegt haben. Oder Sie versuchen behutsam, neue Menschen kennenzulernen.
    Wenn Sie auf jemanden zugehen, sollten Sie entspannt sein und negative Gedanken abstellen. Halten Sie also Ausschau nach depressiven Gedankenmustern wie „Keiner mag mich“ oder „Ich muss es allen recht machen“. Weiter oben habe ich genau beschrieben, wie Sie solche Gedankenmuster unterbrechen können. Überhaupt sollten Sie die Aufmerksamkeit auf Ihr Gegenüber richten und wirkliches Interesse an ihm zeigen und nicht so viel darüber nachdenken, was der andere möglicherweise von Ihnen halten könnte. Um ruhig zu bleiben, können Sie Entspannungstechniken anwenden, die Sie vorher geübt haben. Entspannung bedeutet hier vor allem Gelassenheit.
    Ihr Auftreten sollte freundlich und selbstsicher sein. Selbstsicher bedeutet übrigens nicht arrogant, sondern ein gesundes Selbstvertrauen. Die Aufmerksamkeit ist nach außen gerichtet. Sie halten Blickkontakt. Üben Sie auch, möglichst viel zu lächeln, ohne dass es künstlich wirkt.
    Das ist ein klassisches nonverbales Signal, das Freundlichkeit ausdrückt.
    Beziehungen sollten nicht beliebig sein. Es ist kaum sinnvoll, „den Nächstbesten“ zum Freund zu machen. Umgekehrt sollten Sie aber auch nicht zu „wählerisch“ sein. Nehmen Sie sich daher Zeit. Beobachten Sie erst einmal die Lage. Stellen Sie fest, wer Ihnen sympathisch sein könnte. Sie müssen nicht von allen gemocht werden. Normalerweise freuen sich Menschen, wenn man auf Sie zugeht und Interesse an Ihnen zeigt. Wenn nicht, dann sollte man jemandem
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