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Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen

Titel: Depression: Erkennen, verhindern, bewältigen
Autoren: Christian Stock
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Imagination, also der Vorstellungskraft. Sie kennen vielleicht „Fantasiereisen“, bei denen Sie sich z. B. vorstellen, dass Sie auf einer Karibikinsel im Urlaub sind. Auch derartige Techniken kann man zur Depressionsbehandlung einsetzen. Dazu bedarf es aber der Anleitung durch einen Therapeuten.
    Vielleicht versuchen Sie einmal, sich Ihre Stimmungen von der Seele zu malen. Wenn Sie sich in einer Therapie befinden, können Sie Ihrem Therapeuten die Bilder zeigen und vielleicht auch ihre Symbolik besprechen. Zur Prophylaxe können Sie einfach nur zum Spaß malen oder fotografieren. Achten Sie darauf, dass Sie sich mit „positiven“ Bildern umgeben, also mit Bildern, die für Sie etwas Positives ausdrücken und die Sie in eine gute Stimmung versetzen. Das gilt für alle Fotos und Bilder in Ihrem Umfeld, also in Ihrer Wohnung, aber auch an Ihrem Arbeitsplatz.
    Auf den Punkt gebracht
    Bilder haben einen großen Einfluss auf das Erleben. Die innere Stimmung kann man über bildhafte Gestaltung sichtbar machen und verändern. In der Kunsttherapie machtman sich das zunutze. Der Betroffene lernt, seine melancholische Stimmung in Bildern auszudrücken. Er lernt aber auch, in positiven Bildern seiner Hoffnung Ausdruck zu geben und seinen Genesungsprozess darzustellen.
Wie gehe ich positiv mit meinem Körper um?
    Neben einem positiven Umgang mit Gedanken, Gefühlen und inneren Bildern gehört auch ein positiver Umgang mit dem eigenen Körper zur Depressionsbehandlung. Im Abschnitt über Sport hatten wir schon die Wichtigkeit der Bewegung für das Wohlbefinden erwähnt. Einfach nur Bewegung ohne ein positives Verhältnis zum Körper wäre aber nur ein Teil der Gleichung. Im Idealfall ist der eigene Körper eine Quelle der Kraft, der Energie und des Wohlbefindens. In der Antike sagte man schon, dass „der Körper der Tempel der Seele“ sei, was wiederum bedeutet, dass man sich gut um seinen Körper kümmern muss, damit die Seele sich im eigenen Körper wohlfühlt.
    Auch die Wechselwirkung zwischen Körper und Seele wurde schon oft genug betont. Wie weiter oben beschrieben, führt eine Depression häufig auch zu Beschwerden auf der körperlichen Ebene und umgekehrt. Ein Grund mehr, auf seinen Körper achtzugeben und pfleglich mit ihm umzugehen.
    Ziel ist es also, den Körper wertzuschätzen und ihm gutzutun. Um sich etwas Gutes zu tun, kann man zunächst einmal die Grundlagen erfüllen. Dazu gehören alle Arten der Körperpflege. Auch banale Dinge wie ein neues Shampoo, das man ausprobiert, oder ein neuer Duft stärken den positiven Bezug zu sich selbst.
    Gönnen Sie sich auch ruhig mal eine Massage oder gehen Sie in ein Thermalbad. Schauen sie sich Angebote von Wellnesshotels an. Dort finden Sie zahlreiche Anregungen für Anwendungen, die einen positiven Körperbezug herstellen.
    Im nächsten Schritt wären dann Entspannung und auch langsame Bewegung zu pflegen. Bei sportlicher Bewegung geht es mehr um das Abreagieren von Stress und um Konditions- oder Kraftaufbau. Dieser Ansatz ist auch wichtig, soll aber jetzt um einen neuen Aspekt ergänzt werden. Im Rahmen von bewussten und langsamen Bewegungen lernen Sie Ihren Körper und Ihre Atmung auf eine völlig andere, konzentrierte Art kennen. Sie bemerken vielleicht auch falsche Bewegungsabläufe oder Körperhaltungen, die Sie sich angewöhnt haben.
    Es gibt ein ungeheuer großes Spektrum an entspannenden und bewussten Bewegungen und Atemtechniken. Beispiele sind z. B. das chinesische Qigong oder das indische Yoga, die sehr ganzheitlich sind und neben den Bewegungs- und Körperübungen auch noch Dehn-, Atem-, Konzentrationsübungen und Meditation umfassen. Wer es lieber „westlich“ mag, der kann Techniken wie autogenes Training, Muskelentspannung nach Jacobson oder Feldenkraisübungen ausprobieren.
    Die genannten Techniken haben verschiedene Schwerpunkte und Stile. Letztendlich müssen Sie für sich herausfinden, welche Art der sanften Bewegung und Entspannung Ihnen am ehesten liegt, wozu Sie sich am ehesten hingezogen fühlen.
    In die meisten Verfahren kann man in einem Volkshochschulkurs „hineinschnuppern“. Sie alle sind „Selbstbehandlungsmethoden“ (natürlich nachdem man sie erlernt hat). Das heißt, man steigert Eigenaktivität, Selbstverantwortung und Wahlmöglichkeiten und man aktiviert die Selbstheilungskräfte. Besonders im Yoga und im Qigong wird die Balance zwischen Bewegung und Ruhe vermittelt. Bewegung muss nicht immer hektisch und schnell sein.
    Auf den
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