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Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission
Autoren: Will Hill
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gerichtet.
    »O Gott!«, flüsterte Kate. »O Gott, das ist zu viel. Der arme Mann!«
    Larissa warf ihr einen wütenden Blick zu, doch Jamie legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm. Sie sah ihn an, und er schüttelte langsam den Kopf. Ihr Gesichtsausdruck wurde weich, und sie richtete den Blick aus ihren glänzenden roten Augen wieder auf Alexandru.
    »Das hat Spaß gemacht«, sagte der alte Vampir und setzte sich auf seinen Sessel. »Nun, Jamie Carpenter – warum kommst du nicht herauf zu mir und zu deiner Mutter? Wir haben ein paar Dinge zu besprechen, nur wir drei.«
    Larissa packte Jamies Hand so fest, dass er spürte, wie die Knochen aneinanderrieben. Es kostete ihn beträchtliche Anstrengung, sich den Schmerz nicht anmerken zu lassen.
    »Lassen Sie meine Freunde gehen, und ich komme zu Ihnen«, sagte er.
    »Jamie …«, begann Larissa, doch er ließ sie nicht ausreden.
    »Sei still, Larissa. Es ist in Ordnung.«
    »Sie sind frei zu gehen«, sagte Alexandru. »Du hast mein Wort, Jamie Carpenter. Das Mädchen interessiert mich ohnehin nicht, und Larissa muss sich noch einen Tag gedulden.«
    Jamie nickte und wollte vortreten, doch Larissa hielt seine Hand fest und zerrte ihn zurück.
    Er drehte sich zu ihr um und sah sie zärtlich an. »Lass mich gehen«, sagte er.
    Sie sah ihm für einen langen Moment in die Augen, dann löste sie ihren Griff.
    Jamie ging auf Alexandru zu. Der alte Vampir beugte sich erwartungsvoll in seinem Sitz vor, während Marie Carpenter voller Entsetzen zu ihrem Sohn hinunterstarrte. Hinter sich hörte Jamie, wie Kate anfing zu weinen, und er hörte Larissas hastiges Atmen, ein und aus, ein und aus.
    Er war etwa auf halbem Weg durch die Kapelle, als die riesige Holztür hinter ihm zerbarst.

46
    Bleibt standhaft und wahrhaftig
    Durch das gezackte Loch, wo zuvor die Tür gewesen war, stapfte Frankenstein, gefolgt von zwei Schwarzlicht-Agenten mit heruntergelassenen Visieren und gezückten Waffen. Das Monster hatte sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet und starrte durch den blutgetränkten Raum auf Alexandru. In einer seiner graugrünen Hände hielt er den riesigen T-Bone, in der anderen eine gewaltige silberne Schrotflinte, und er war sehr, sehr wütend.
    »Wo ist Thomas Morris?«, brüllte er, und seine Stimme hallte von den Steinwänden wider.
    Alle im Raum erstarrten.
    Jamie zeigte auf den Boden vor dem Podest, überwältigt vom Anblick seines Freundes und erfüllt von Dankbarkeit, Schuldgefühlen und Wut. Frankensteins Blick viel auf Morris, der merkwürdig verrenkt am Boden lag. Blut spritzte stetig aus dem weiten Schnitt in seiner Kehle, während er den Rest seines Lebens aushauchte. Seine Augen weiteten sich, als das Monster langsam näher trat und drei Meter von ihm entfernt auf ein Knie niederging.
    »Thomas«, sagte Frankenstein mit leiser Stimme.
    Der Sterbende bewegte die Augen und sah Frankenstein an.
    »Dein Ururgroßvater hätte sich für dich geschämt«, sagte das Monster.
    Morris starrte ihn an, sein Gesicht eine bleiche Maske aus Angst und Schmerz.
    Dann starb er.
    Alexandru hatte alles von seinem Platz auf dem Podest aus verfolgt. Jetzt applaudierte er betont langsam. Das Klatschen hallte durch die Kapelle, und Frankenstein sah zu ihm hoch. Dann kehrte er zu Jamie zurück und führte ihn zu der Stelle, wo Kate und Larissa standen.
    »Was für eine wunderbare Komödie«, sagte Alexandru mit breitem Grinsen. »Grandios. Einfach grandios. So, und jetzt komm her, Junge. Deine Freunde dürfen gehen, sogar der Dicke, aber ich bitte dich, meine Geduld nicht länger auf die Probe zu stellen.«
    Frankenstein sah voller Abscheu zu dem alten Vampir hinauf. »Das wird er nicht tun«, sagte er entschieden.
    Alexandru seufzte mit einem Ausdruck scheinbar aufrichtiger Enttäuschung. »Wie du meinst, Monster.« Er winkte seine Vampire vor. »Tötet sie alle, bis auf den Jungen. Den Jungen bringt ihr zu mir.«
    Die Vampire sprangen vom Podest und stürzten sich auf das übrige Schwarzlicht-Team. Kate schrie auf, als sie mit blitzenden roten Augen und entblößten Fängen heranstürmten, die Gesichter von teuflischer Bosheit verzerrt, und Frankenstein stieß sie entschlossen zurück gegen die Wand neben der Tür, hinter Larissa und seine Agenten. Er drückte ihr einen Pflock in die Hand, und sie hielt ihn mit zitternder Faust vor sich ausgestreckt.
    Einer der Männer, die mit Frankenstein gekommen waren, feuerte seinen T-Bone in die Reihe von fauchenden Vampiren. Das Projektil
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