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Denn Gruen Ist Der Tod

Titel: Denn Gruen Ist Der Tod
Autoren: Nigel McCrery
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bevor er den Hörer hinknallte und in die Zelle gerannt kam. »Nachricht von Doktor Ryan. Sie sagte, dass Janet Owen jetzt hinter Malcom Purvis her ist. Sie wird sich mit Ihnen bei seinem Haus treffen.«
    Adams war schon halb über den Korridor, bevor der Sergeant den Satz beendet hatte;
    Owen schrie ihnen aus der Zelle nach: »Sie kommen zu spät! Sie kommen viel zu spät!«
     
    Sam traf ziemlich schnell vor Malcolms Haus ein, sie war wie eine Verrückte gerast. Sie hoffte, die Polizei würde Gnade walten lassen, wenn die diversen Beschwerden aus der Öffentlichkeit eintrafen. Sie klopfte an die Haustür, aber als niemand herauskam, rannte sie auf die rückwärtige Seite des Hauses.
    Die Hintertür war offen und sie rief hinein: »Hallo! Hallo? Ist da jemand?«
    Sie betrat die Küche und hielt nach allen Seiten Ausschau. Als sie durch den Flur ging, rief sie wieder: »Hallo! Hallo!« Sie erwartete zwar nicht, dass es noch jemanden gab, der sie hören konnte, aber es linderte ihre Angst. An der Wohnzimmertür angekommen bemerkte sie das Telefon, das auf dem Teppich lag. Der Stecker war herausgezogen. Ihr Instinkt riet ihr wegzulaufen und sie hätte es auch getan, wenn sie nicht Malcolms Körper im Wohnzimmer vor dem Sofa hätte liegen sehen. Sie vergaß für einen Augenblick ihre eigene Sicherheit und rannte zu ihm hinüber. Sie rollte ihn auf die Seite und fühlte seinen Puls. Sein Herz schlug noch, doch nur schwach.
    Als sie ihm gerade das Hemd aufknöpfte, flog eine Schnur über ihren Kopf und wurde rasch um den Hals zugezogen.
    Sam wurde zurückgerissen, das Seil zwirbelte sich in ihrem Nacken immer enger zusammen. Sie griff danach und versuchte es von ihrem Hals zu ziehen, aber es saß schon so fest, dass sie ihre Finger nicht dazwischen bekam. Blind warf sie die Arme nach hinten, um zu fassen, was ihr in die Quere kam, aber sie griff immer ins Leere. Sie spürte, wie ihre Kräfte schwanden. Ihre Lungen schrien nach Luft, ihre Ohren klingelten und in ihrem Kopf staute sich das Blut. Sie versuchte noch einmal nach dem Seil zu greifen, aber als sich ihre geschwollene Zunge aus dem Mund herausdrückte, wurde es dunkel um sie herum.
    Der Anblick, der sich Adams bot, als er in das Wohnzimmer platzte, ließ ihn eine Sekunde fassungslos verharren. Janet Owen saß hinter Sam, ihr langes graues Haar hing ihr wirr ins Gesicht und sie zerrte verzweifelt an der weißen Schnur, die um Sams Hals geschlungen war. Sam lag vor ihr und ihr Körper krümmte sich und zuckte unnatürlich. Mit zwei großen Schritten war er neben ihr. Die Situation war zu brenzlig für einen wohl dosierten Einsatz von Gewalt und so verpasste er Janet Owen einen heftigen Tritt ins Gesicht. Sie kippte nach hinten und landete bewusstlos auf dem Boden. Er kniete sich neben Sam und hob ihren schlaffen Körper hoch. Als mehrere Polizisten in den Raum kamen, brüllte er sie an: »Holt einen Krankenwagen! Holt um Himmels willen einen Krankenwagen!«
    Farmer kniete sich an seine Seite und legte ihm einen Arm um die Schultern.
     
    Adams, der allmählich seine Fassung wiedererlangte, sah auf Malcolm Purvis herab, der bewusstlos auf der Tragbahre lag. »Wird er wieder in Ordnung kommen?«
    Der Sanitäter nickte. »Ich bin zwar kein Arzt, aber ich glaube schon. Er wird morgen allerdings ziemliche Kopfschmerzen haben.«
    Adams wandte sich an Sam, die mit einer Decke um die Schultern auf der Gartenmauer saß. »Ich dachte, ich hätte dich verloren.«
    Sie konnte kaum sprechen und flüsterte heiser: »Ich dachte auch, du hättest mich verloren. Was ist mit Janet?«
    »Sie ist weg. Für immer, hoffe ich.«
    »Was werden sie mit den beiden machen?«
    »Hoffentlich einsperren und den Schlüssel wegwerfen. Aber wahrscheinlich bekommen sie auch jede Menge Hege und Pflege«, fügte er sarkastisch hinzu.
    »Warum waren sie eigentlich auch hinter Malcolm her?«
    »Er hat Mark James verteidigt und ihn rausgehauen. Sie haben ihm und seiner Tochter nie verziehen.«
    Ein Sanitäter tauchte mit einem Rollstuhl auf und half Sam hinein. Sie winkte Adams noch einmal mit schlaffer Hand zu, als sie in den Krankenwagen geschoben wurde. Er winkte zurück. Farmer kam zu ihm herüber.
    »Was machen Sie hier?«
    Adams zuckte mit den Schultern. »Ich dachte, Sie brauchen vielleicht noch Hilfe.«
    »Ja, die brauche ich allerdings. Gehen Sie und bringen Sie mir die Zeugenaussage Ihrer tollkühnen Gerichtsmedizinerin. Sie können ja im Krankenwagen mitfahren.«
    Adams zögerte.
    »Na los,
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