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Denn das Glueck ist eine Reise

Denn das Glueck ist eine Reise

Titel: Denn das Glueck ist eine Reise
Autoren: Caroline Vermalle
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würde?«, fragte sie ihren Großvater.
    »Oha, also Françoise, die ist nicht einfach.«
    »Klar, das muss sie wohl von ihrem Vater haben!«, mischte Frank sich ein, der sich noch gut an eine heftige Auseinandersetzung mit Georges erinnerte.
    »Schluss jetzt!«, befahl Thérèse in barschem Ton. »Hört auf, euch wegen Françoise verrückt zu machen. Sie hat gesagt, sie ruft zwei Monate lang nicht an. Also nutzt die Gelegenheit, macht in aller Ruhe eure Tour, und damit basta.«
    »Ich meine ja nur, also ich für meinen Teil, ich finde das merkwürdig, diese, diese, diese ... Funkstille. Hat sie dir nichts gesagt?«
    »Nein, nein. Also nicht mehr als dir, nehme ich an«, antwortete Thérèse und wandte den Blick ab.
    Annie versuchte, Justine zu beschäftigen, die nach den Messern auf dem Tisch greifen wollte. Damit sie stillhielt, gab sie der Kleinen ihr Handy, die es sofort in den Mund steckte.
    »Und falls sie doch auftauchen sollte, würde sie mich sofort anrufen, und dann kümmere ich mich schon um Françoise. Hört auf, euch wegen der Tochter oder auch wegen der Enkelin Sorgen zu machen. Auf in den Sattel!«, sagte Thérèse.
    »Trotzdem«, entgegnete Charles. »Wir müssen uns wegen Adèle etwas einfallen lassen, sonst schaltet Georges auf stur ... So, jetzt setzt euch alle hin.«
    Das Handy, an dem Justine mit ihren kleinen Patschhändchen herumspielte, gab plötzlich Töne von sich. Annie kostete es einige Mühe, es ihr wegzunehmen.
    »Was hat sie denn da angestellt?«, sagte sie, als sie aufs Display schaute. »Oh nein, was ist das denn: ›Rufumleitung für Sprachanrufe aktiviert‹? Ach herrje, sie hat das Ding irgendwie umprogrammiert. Es geht nicht mehr. Frank! Justine hat an dem Handy herumgefummelt. Da steht was von ›Rufumleitung‹. Ich weiß auch nicht ...«
    Leicht genervt nahm Frank das Handy entgegen, wischte den Speichel mit dem Ärmel ab, drückte auf ein paar Tasten und steckte es wieder in die Tasche seiner Jeans.
    Charles’ Blick wanderte zu Frank, dann zu seinem Teller und wieder zurück zu Frank.
    »›Rufumleitung‹? Was macht das Handy da?«, fragte Charles schließlich.
    »Na ja, wenn ich die Anrufe auf euer Festnetz umleite, klingelt das Telefon hier, wenn mich jemand auf meinem Handy anruft.«
    »Und derjenige merkt nichts?«
    »Rein gar nichts.«
    »Und kann man das auch mit dem Festnetzanschluss machen?«
    »Ja, normalerweise schon.«
    »Donnerwetter!«
    Mit lautem Getöse stand Charles auf. Thérèse seufzte.
    »Charles, mein Kalbsbraten wird doch ganz kalt.«
    »Thérèse, wo ist unser Telefonbuch?«
    Charles war total aufgeregt. Eine halbe Stunde und ein fachmännisches Gespräch mit Frank später eilte Charles rüber zu Georges.
    Justine strahlte übers ganze Gesicht und entblößte ihre ersten beiden Zähne.

    Georges war gerade eingedöst und wachte auf, als er Charles’ Schritte in der Garage hörte. Die Schritte klangen aber nicht so wie sonst. Hatte er so lange geschlafen? Auf der Uhr neben dem Kühlschrank war es 13.30 Uhr.
    »Georges, wir brauchen uns keine Sorgen mehr zu machen. Es gibt eine Lösung für unser Adèle-Problem«, rief Charles siegessicher, als er ins Wohnzimmer lief.
    »Was du nicht sagst«, begann Georges.
    »Wie ist deine Handynummer?«
    Georges erhob sich mühsam von seinem Gartenstuhl und lief zum Telefontisch in der Diele. »Da steht sie«, sagte er und zeigte auf die kleine Karteikarte, die neben den Postkarten aus London an die Wand geheftet war. »Deine Handynummer: 06 20 15 89 15«, hatte Françoise in ihrer schönen Schrift auf die Karte geschrieben.
    Charles zog einen Zettel mit zig Nummern aus der Tasche und hob den Hörer des Telefons ab. Nachdem er mit großer Konzentration eine ganze Reihe von Nummern, Rautenzeichen und Sternen eingetippt hatte, legte er gewissenhaft und mit beinahe feierlicher Miene auf.
    »So«, sagte Charles, der aussah, als würde er auf etwas warten.
    »So«, sagte Georges, der sich fragte, ob die Erklärung von alleine kam oder ob er erst fragen musste. »Ähm, wie soll ich sagen ...«
    »Wo ist dein Handy?«
    »Ich glaube, es liegt im Wohnzimmer in der Schublade der Kommode unter der Spielunterlage.«
    »Hör zu«, sagte Charles, der jetzt aussah, als habe er die Sache im Griff. »Du holst es. Ich geh rüber und ruf dich an. Dann sehen wir, welches von den beiden Telefonen klingelt.«
    »Auf welche Nummer rufst du mich denn an?«
    »Auf deine Festnetznummer.«
    »Also klingelt wohl auch das
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