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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen
Autoren: Robert Asprin
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anbrüllten. Ich nahm meinen Becher und reihte mich in die Gratulantenschlange ein.
    Massha und Badaxe nahmen Glückwünsche, Handschläge und Umarmungen von einfach jedem entgegen.
    »Am schönsten waren die Vögel, die gesungen haben, als ihr euren Eid geleistet habt.«
    »Eure Hochzeit werde ich schon wegen der Jongleure nie vergessen.«
    »Hey, was für Beine! Was für ein Stil! Und du hast auch nett ausgesehen, Schätzchen.«
    Massha zeigte den protzigen Ring an ihrer linken Hand herum, und Badaxe strahlte vor Freude. Don Bruce und seine Vollstrecker standen direkt vor mir in der Schlange. Der Gute Pate des Mobs, gekleidet in einen formellen, fliederfarbenen Smoking, der wunderbar zu seinem gewohnten violetten Filzhut passte, flatterte vor Aufregung hoch genug, Massha auf die Wange zu küssen.
    »Pass nur gut auf sie auf«, sagte er drohend zu Badaxe. »Oh, ich habe da noch etwas für euch.« Er schnippte mit den Fingern. Zwei seiner größten Gefolgsmänner stolperten voran und brachten ein Geschenk von der Größe eines jungen Drachen herbei. »Das sollte euch gefallen. Sollte es nicht passen, sagt es Skeeve. Der wird mir Bescheid geben.« Dann drehte er sich um, um die anderen in seinem Gefolge vorzustellen, einen schlanken Mann mit stechenden Augen und buschigen schwarzen Brauen und einen stämmigen, kurz gewachsenen Kerl ohne Hals, breiten Händen und kurzen Fingern, die dazu geschaffen waren, seinen Standpunkt auch ohne Waffen deutlich zu machen. »Das sind meine neuen Gesellschafter, Don deDondon und Don Surleone.«
    »'N Vergnügen«, erklärte Don deDondon und beugte sich über Masshas Hand. Don Surleones breite Pranke faltete sich um Badaxes Hand. Mir fiel auf, dass der General unter dem Händedruck das Gesicht verzog. Der stämmige Kerl musste unglaublich kräftig sein.
    Der Tanz und der Gesang setzten sich bis tief in die Nacht fort. Ich behielt die Dinge im Auge und vergewisserte mich, dass niemand aus der Spur lief. Außerdem hielt ich Augenkontakt mit Big Julie, der von mir aus gesehen auf der anderen Seite des Palasthofs stand. Er hatte offenbar ähnliche Vorstellungen, vor allem, weil so viele Leute vom Bazar auftauchten, um dem Paar Glückwünsche zu übermitteln. Solange sie sich jedoch auf dieses Vorhaben beschränkten, sollte es mir recht sein.
    »Hey, du, klein, grün, schuppig, was hältst du davon, das Tanzbein zu schwingen?« Das kuschelige Etwas, das sich quer über meine Brust drapierte, konnte nur Tananda sein. Das rosa Kleid war an ihrer wohlgeformten Decolletage tief genug ausgeschnitten, Verkehrsstockungen hervorzurufen. Ein paar davon hatte ich schon gesehen.
    »Ich weiß das Angebot zu schätzen, aber ich bin auf Beobachtungsposten«, entgegnete ich.
    »Wer würde es wagen, hier und jetzt Ärger zu machen?«, fragte sie, aber sie war ein Profi. Sie verstand meine Sorge. Hier waren genug unserer alten Kunden und derzeitigen Nachbarn versammelt, die, sollte hier irgendwas schiefgehen und wir würden nicht damit fertig, die Nachricht in Windeseile auf dem ganzen Bazar verbreiten würden. Dorthin würden wir in einem oder zwei Tagen zurückkehren. Neue Gerüchte würden uns diese Rückkehr nur unnötig erschweren. »Ich sage Chumly, dass er auch ein bisschen aufpassen soll.«
    Als Guido und Nunzio auf unser Tete-a-tete aufmerksam wurden und zu uns kamen, vermittelte ich ihnen meinen Eindruck der Lage. Skeeve hing allein irgendwo rum. Niemand von uns wollte ihn stören. Er hatte in den letzten paar Wochen genug Stress erlebt, angefangen mit dem beinahe tödlichen Zwischenfall mit Gliep bis hin zu seiner Rolle als Brautführer. Ihm den Rücken freizuhalten, war nur das, was ein Partner für den anderen tun sollte, schließlich brauchte er auch einmal Zeit für sich.
    »Aahz, kann ich dich sprechen?«
    Ich drehte mich um. Die Braut stand in Weiß und Neonbunt vor mir. Im Fackelschein sah ihr Gesicht besorgt aus. »Massha! Wie kommt es, dass du nicht mit Hugh tanzt?«
    »Ich habe ein kleines Problem«, sagte sie, kam näher und fädelte ihre Hand um meinen Arm. Wann immer jemand zu uns herübersah, strahlte sie ihn an, wenn auch nicht sonderlich überzeugend. »Wir haben angefangen, die Hochzeitsgeschenke auszupacken, und eines davon ist uns gewissermaßen ins Gesicht gesprungen.«
    »Was?«, bellte ich, worauf sich die ganze Mannschaft umblickte und mich anstarrte. Ich packte Massha und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Herzlichen Glückwunsch. Du wirst eine hervorragende
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