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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen
Autoren: Robert Asprin
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Hofmagikerin abgeben.« Skeeve hatte mir von Königin Schierlingsflecks Entscheidung erzählt, und ich war ebenfalls der Meinung, dass dies für alle Beteiligten die beste Lösung war. Auf diese Weise hätten Massha und Badaxe bei Hof den gleichen Rang inne. Natürlich war mir klar, dass ich etwas in der Gegend herumposaunte, was die Königin noch nicht offiziell verkündet hatte, aber das war die einzig angemessene Art und Weise, meinen Ausbruch zu überspielen, die mir in den Sinn kommen wollte.
    »Danke, Aahz«, sagte Massha und strahlte mich mit gebleckten Zähnen an. Die Umstehenden verloren das Interesse und widmeten sich wieder ihren Drinks und Gesprächen. Massha sah aus, als wollte sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
    »Welches Geschenk?«, murmelte ich.
    »Das von Don Bruce.«
    Meine Augen müssen angefangen haben zu glühen, denn plötzlich packte sie meinen Arm. »Halbe Höhe, Heißer Matz. Es ist nicht seine Schuld. Wenn überhaupt ist es unsere. Als wir das Papier abgewickelt haben, war da dieser große Kasten mit dem roten Knopf an einer Seite. Aber keine Bedienungsanleitung. Mein Detektor«, sie zeigte mir ein protziges Armband mit orangefarbenen Steinen, »hat keine gefährliche Magik im Inneren angezeigt, also haben wir auf den Knopf gedrückt.«
    Ich seufzte. »Was ist passiert? Was war drin?«
    Sie kicherte, hin und her gerissen zwischen Sorge und Amüsement. »Ein Haus. Ein richtiges Landhaus. Es ist herrlich. Die Teppiche sind so tief, dass die Füße darin versinken, die Wände sind mit seidenen Wandbehängen drapiert, auf denen sämtliche von Hughs Siegen aufgestickt sind, und die Fenster sind aus buntem Glas in sechzehn verschiedenen Farben. Das Problem ist, es steht mitten im Thronsaal.«
    Das tat es. Ein von diesem Umstand einmal abgesehen gut aussehendes Landhaus mit versetzten Ebenen, einem Stall mit zwei Boxen und einem weißen Lattenzaun hatte sich praktisch direkt auf den Stufen zum Thron der Königin materialisiert. Der Raum war zum Zwischenlager für die Hochzeitsgeschenke umfunktioniert worden, weil er über die besten Sicherheitseinrichtungen verfügte und niemand uneingeladen eindringen dürfte, gleich, wie neugierig die Leute auch auf Masshas Porzellandekor sein mochten.
    Tananda und Chumly hielten im Saal Wache. Tananda hatte ihren kunstvollen Kopfputz abgenommen, und Chumly saß mit aufgelöster Fliege unter dem pelzigen Kinn mit dem Rücken zum Türpfosten. Nunzio und Guido, elegant und doch geschäftsmäßig in ihren Smokings, waren ebenfalls bereits eingetroffen. Sie hatten ihre Filzhüte aufgesetzt, ein deutliches Zeichen für jedermann, dass sie sich auf ihr Geschäft verstanden. Masshas Brautjungfern drängelten sich um einen Tisch voller Geschenke. Eine von ihnen bastelte ein Bukett aus bunten Bändern. Eine andere hielt einen großen Sack voller abgewickelter Verpackungen. Wieder eine andere hielt Feder und Tintenfass und notierte, welches Geschenk von wem stammte.
    »Hat schon jemand Skeeve informiert?«, fragte ich, während ich die Angehörigen der Chaos GmbH zur Seite nahm.
    »Nein«, sagte Massha.
    »Nicht«, entgegnete ich flach.
    »Der Boss hat ein Recht, informiert zu werden«, sagte Guido automatisch, nur um gleich darauf schuldbewusst den Blick zu senken. »Schon verstanden, Mami.«
    »Habt ihr versucht, es wieder in den Karton zu packen?«
    »Natürlich«, sagte Massha. »Aber der Knopf ist verschwunden. Und der Karton ebenfalls.«
    Ich stierte das Haus an. Märchenflitterwochenhäuser waren nicht gerade billig. Zu teuer für einen schlechten Scherz. Außerdem standen wir, soweit ich es den Informationen von Tananda und Bunny entnehmen konnte, derzeit auf recht gutem Fuß mit dem Guten Paten. Andererseits war er ein vorsichtiger Mann. Er hätte eine Bedienungsanleitung mitgeliefert. Also, wo war sie?
    »War hier irgendjemand drin, der hier nichts zu suchen hatte?«, fragte ich.
    »Niemand«, sagte die Brautjungfer mit der Feder. Ihr Name war Fulsa. Ein Mädchen mit haselnussbraunen Augen in einem runden, rosigen Gesicht. »Ein paar Leute haben hereingeschaut. Oh! Eine Weile war auch ein blauer Drachen hier. Ich glaube, er gehört dem Hofmagiker.«
    »Gliep?« Ich sah mich zu Massha um.
    »Er ist nur kurz hereingekommen, um die Geschenke zu beschnüffeln«, erklärte sie. »Ich glaube, er hat sich ausgeschlossen gefühlt, aber ich hatte wirklich nicht den Eindruck, dass er gesund genug ist, an der Feier teilzunehmen.« Sie studierte mein Gesicht. »Sollte
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