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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen
Autoren: Robert Asprin
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tiefen Schluck. Listigkeit macht durstig. »Aber ich kann es mir vorstellen. Neue Leute in der Organisation neigen zu einem besonderen Ehrgeiz. Sie wollen sofort Erfolg haben. Entweder finden sie eine Nische, die sie ausfüllen können, oder sie suchen sich einen anderen Weg. Als Ihr Massha und Badaxe diese beiden Dons vorgestellt habt, hat bei ihren Namen zunächst nichts bei mir geklingelt. Zunächst. Dann habt Ihr gesagt, sie wären neu.
    Das Geschenk, das Ihr Massha gemacht habt, war kostbar, bot aber auch einen ganzen Haufen Möglichkeiten, Euch zu stürzen und ein paar von uns gleich mit. An der Kiste, in der das Haus war, war eine Bedienungsanleitung befestigt. Wie leicht wäre es da, eine versteckte Bombe anzubringen, die hochgehen würde, sobald Massha in aller Unschuld das Geschenk auspackt? Wir vertrauen Euch; sie wäre den Anweisungen Wort für Wort gefolgt. Zumindest Euer Ruf, Euren Geschäften in ehrenhafter Weise nachzugehen, wäre ruiniert worden. Aber Euer Feind hat nicht bedacht, dass ein ganzes Heer intelligenter Wesen der verschiedensten Spezies für Euch arbeitet.«
    »Gliep!«, mischte sich der Drache ein, der sich in sichere Distanz zurückgezogen hatte, den Kopf dicht an Nunzios Knie.
    »Eine Vorrichtung mit einem so schlichten Auslöser braucht keine zusätzliche Beschwörung. Der Wortschwall hat folglich unser Misstrauen erweckt und uns in die Lage versetzt, die Falle rechtzeitig zu entdecken, um eine Katastrophe zu verhindern.«
    »Was sollte dann dieses Kostümdrama?«, fragte Don Bruce, riss mir den Krug aus der Hand und schenkte sich einen Drink ein.
    Ich grinste. »Um den Schuldigen zu überführen«, sagte ich. »Wenn Ihr und Eure Gesellschafter unschuldig gewesen wäret, hättet Ihr Euch bekümmert über den tragischen Verlust eines Lebens gezeigt. Und Don deDondon hier wusste sogar von einer Explosion, obwohl Massha nichts dergleichen erwähnt hat. Er dachte an eine Explosion, weil er eine vorbereitet hat.«
    »Aber es gab eine Explosion!«, protestierte der dürre Don. »Ich habe sie gespürt.«
    »Eine kleine Unterschallvibration, die wir Masshas Magik verdanken«, sagte ich mit einer Verbeugung für die Magikerin. »Nichts Besonderes für eine Angehörige der Chaos GmbH, was schließlich auch der Grund war, warum Don Bruce uns angeheuert hat, um seine Interessen auf dem Bazar von Tauf zu vertreten.«
    Der Gute Pate hatte sich in seinem feinen Anzug purpurn verfärbt. Er wirbelte herum, um den Don zu konfrontieren, der sich ängstlich duckte. »Du wolltest, dass ich vor meinen geschätzten Geschäftspartnern das Gesicht verliere? Surleone, Guido, Nunzio, bitte eskortiert unseren ehemaligen Angestellten zum Bazar. Ich werde in Kürze zu euch stoßen.« Der fleischige Mafioso packte deDondon am Arm und zog einen D-Hüpfer aus der Tasche. Einen Lidschlag später waren sie fort.
    Don Bruce beugte sich tief über Masshas Hand. »Ich bitte aufrichtig um Vergebung, sollte irgendetwas, was ich oder einer meiner Leute getan hat, Euren Hochzeitstag auch nur im Mindesten gestört haben. Ich werde jemanden mit dem Gegenzauber herschicken, damit Ihr das Haus wieder einpacken könnt. Ich hoffe, Ihr und Euer Gemahl werdet ein langes gemeinsames Leben haben. Ihr habt eine wunderschöne Braut abgegeben.« Und mit wehenden violetten Fahnen war auch er verschwunden.
    »Ich bin froh, dass das vorbei ist«, sagte ich und trank den Rest des Bieres. »Bringen wir diesen albernen Drachen zurück in den Stall und sorgen dafür, dass die Party weitergeht.«
    Gliep ließ die Ohren hängen.
    »Also, Aahz«, schalt Massha. »Du schuldest ihm eine Entschuldigung. Wäre Gliep nicht gewesen, wäre der ganze Palast in die Luft geflogen.«
    Der Drache starrte mich an und verdrehte die großen blauen Augen. Ich kämpfte gegen mein inneres Ich, aber schließlich musste ich zugeben, dass sie Recht hatte.
    »Tut mir leid, Gliep«, sagte ich. »Du bist ein Held.«
    »Gliep!«, rief der Drache beglückt. Seine lange Zunge schoss hervor und schleimte über mein Gesicht. Fluchend tat ich einen Satz rückwärts.
    »Und dass mir niemand Skeeve erzählt, was hier heute Abend passiert ist!«, verlangte ich. »Nichts davon! Nicht ein Wort!«
    »Sprichst du mit mir?«, fragte Massha unschuldig, als Badaxe auf der Suche nach seiner Gemahlin aus den Schatten hervortrat. Sie schlenderte zu ihm hinüber und hängte sich mit einer lasziven Trägheit an seinen Arm, die selbst Tananda vor Neid hätte erblassen lassen. »Ich breche in
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