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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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Haut begann zu prickeln. Das verhieß nichts Gutes. Da steckte doch noch mehr hinter. »Verschon uns mit der Vorgeschichte und dem ganzen Hintergrundkram. Jetzt mal im Klartext: Was willst du von uns?«
    »Es ist unbedingt erforderlich, dass sich Con von dir nährt«, antwortete er mit für ihn völlig untypischer Verlegenheit. »Und zwar sofort.«
    Es ist unbedingt erforderlich, dass sich Con von dir nährt.
    Con fluchte leise. »So gern ich dir auch aushelfen würde, Doc, ich kann das nicht tun, was du von mir verlangst.« Ja, er hatte schon mal von Sins Blut gekostet – und es hatte verdammt gut geschmeckt –, aber genau das war der Grund, warum er es nicht noch einmal tun konnte. Er war schon einmal nach dem Blut einer Frau süchtig gewesen, und er würde unter keinen Umständen zulassen, dass das wieder passierte.
    »Ich weiß ja, dass du sie nicht unbedingt magst –«
    »Er sagte, er kann nicht«, unterbrach Lore ihn. »Also lass es gut sein.«
    Eidolon klopfte mit einem Bleistift auf den Schreibtisch; das dumpfe Geräusch des Radiergummis auf dem Holz unterstrich seine Worte. »Bedauerlicherweise ist ›lass es gut sein‹ keine Option. Es wäre möglich, dass dies unsere einzige Chance auf eine baldige Lösung ist.«
    »Das kapier ich nicht«, sagte Sin. »Was meinst du mit Lösung?«
    Eidolon drehte eines der Papiere vor ihm um, sodass Sin und Con einen Blick auf die ausgedehnte Zahlenkolonne werfen konnten, die er darauf gekritzelt hatte. »Ich kann Con die Menge von Sins Blut, die nötig wäre, um das Virus zu zerstören, nicht injizieren, ohne ihn zu töten. Er muss es oral zu sich nehmen. Als Dhampir verfügt er über einen Doppelmagen, wobei die zweite Kammer so arbeitet wie der Magen eines Vampirs und das Blut des Opfers nahezu umgehend in den Blutkreislauf des Vampirs leitet. Wenn meine Berechnungen also korrekt sind, würde eine normale Mahlzeit ihm erlauben, ausreichend Blut aufzunehmen, sodass eine sofortige Attacke auf das Virus erfolgt. Und wenn das passiert –«
    »Dann kann ich sein Blut überwachen, um zu lernen, wie das Virus getötet werden kann und dann meine Kraft nutzen, um es selbst zu zerstören«, beendete Sin seinen Satz.
    »Genau.« Eidolon grinste. »Du solltest wirklich lieber hier arbeiten und nicht als Assassine.«
    Irgendwann hatte Sin ein Wurfmesser hervorgezogen, das sie jetzt durch die Finger wirbeln ließ. Con hatte den Verdacht, dass die Geschwindigkeit einen direkten Bezug zum Grad ihrer Aufregung hatte, und das Mistding bewegte sich so schnell wie ein Hubschrauberrotor. »Du kannst mich mal.«
    Eidolon zeigte auf Conall. »Das überlass ich lieber ihm.«
    »Nein«, widersprach Con grimmig. »Es muss doch einen anderen Weg geben.«
    »Das denke ich auch.« Sin erhob sich so hastig, dass ihr blauschwarzes Haar wütend um ihre Taille peitschte. »Ich lass niemanden seine Fangzähne in mich schlagen.«
    Mich hast du schon mal gelassen, du kleine Lügnerin. Heiße kleine Lügnerin. Mann, Con hätte sie nur zu gern daran erinnert, wie genau sie ihn rangelassen hatte, aber wenigstens zwei ihrer Brüder in diesem Raum waren ein wenig überfürsorglich, und der andere brauchte gar keine Entschuldigung, um zu töten. Im Grunde brauchte dazu keiner von ihnen eine Entschuldigung.
    Genauso wenig wie Con.
    »Wenn es einen anderen Weg gäbe«, sagte Eidolon, »hätte ich ihn gefunden. Aber es gibt keinen.« Er knüllte ein Blatt Papier zusammen und warf es in den überquellenden Papierkorb in der Ecke. »Du trägst das Virus in dir; es greift dich einfach nur nicht an, und ich weiß immer noch nicht, warum. Es handelt sich um einen Stamm, der sich ein wenig von dem unterscheidet, der die Warge angreift … es hat sich wohl an deine Spezies angepasst, aber möglicherweise versucht es, sich in etwas zu verwandeln, das in der Lage ist, dich anzugreifen. Und darum müssen wir es so rasch wie möglich eliminieren. Was die Warge betrifft – genau das war ja an den Blutproben, die das R-XR genommen hat, so merkwürdig. Es war, als ob die nicht infizierten Warge einer anderen Spezies angehörten und nicht von diesem Virus befallen werden könnten.«
    »Du meinst, so wie sich Pferde bei Menschen nicht mit Masern anstecken können«, sagte Sin.
    Eidolon nickte. »Genau. Ich weiß immer noch nicht, was geborene Warge von gewandelten unterscheidet.« Der Frust in Eidolons Stimme spiegelte sich in seiner Miene, als er sich jetzt Con zuwandte. »Und du bist irgendwie enger mit gewandelten Wargen
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