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Dem Gluecklichen Schlaegt Keine Stunde

Dem Gluecklichen Schlaegt Keine Stunde

Titel: Dem Gluecklichen Schlaegt Keine Stunde
Autoren: Anselm Gruen
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fühle.

Wege durch den Nebel
Wer das Licht auch durch den Nebel des Alltags hindurchschimmern sieht, wer den Glauben an die Helligkeit nicht aufgibt, auch wenn er im dunklen Loch seiner Depression sitzt, der findet auch mitten in seiner Traurigkeit und Unzufriedenheit den Weg ins Freie. Es ist eine eigene Lebenskunst, diesen Weg auch dann zu finden, wenn ich innerlich aufgewühlt oder verletzt, wenn ich enttäuscht und verzweifelt bin.
Wir tragen den Himmel, auf den wir zugehen, schon in uns. So ist der ganze Weg zum Himmel schon Himmel. Dort, wo Gott in uns wohnt, dort ist der Himmel. Dort weitet sich das Herz.

Vergegenwärtigung
Die Freude kann uns ganz in den Augenblick versetzen. Wenn ich mich freue, bin ich ganz präsent. Das Denken kreist immer um die Vergangenheit oder Zukunft. Die Freude spüre ich in der Gegenwart, und sie macht mich selber gegenwärtig. In der Freude komme ich mit mir selbst in Berührung. Im Denken bin ich immer von mir selbst entfernt. Die Freude bringt mich in die Nähe zu mir selbst und in die Nähe zum gegenwärtigen Augenblick.

Reines Sein
Die Freude ist eine Schwester der Lust. Auch die Lust empfinde ich im Jetzt. Über vergangene oder zukünftige Dinge kann ich keine Lust spüren, höchstens wenn das Vergangene oder Künftige jetzt in meiner Vorstellung gegenwärtig wird. Die Freude schafft Gegenwart. Und umgekehrt bewirkt die Fähigkeit, ganz im Augenblick zu sein, Freude. Freude ist Ausdruck des reinen Seins, der klaren Gegenwart.

Lass los, was belastet
Lass los, was dich belastet, lass dich ein auf das, was kommt. Sei frei für den Augenblick, sei frei für das, was gerade auf dich zukommt.
 
Das Ziel des Lebens ist nicht, möglichst viel zu arbeiten, sondern zu leben . Leben heißt aber nicht: möglichst viel erleben und sich nach der Arbeit dem Vergnügen widmen.
 
Leben heißt: Das tun, was dem Herzen entspricht. Wahrnehmen, was ist. Dem Geheimnis des Lebens auf die Spur kommen.

Befreit von Druck
Manche haben Angst, dass ihnen die Zeit davonläuft. Wenn wir genau hinschauen, sind es immer wir selbst, die sich unter Druck setzen. Doch der Druck erzeugt normalerweise nicht mehr Leistung. Vielmehr lähmt er mich. Das Gegenteil davon wäre, es langsam angehen zu lassen. Dann bin ich passiv. Das befriedigt mich auch nicht. Es kommt mir darauf an, ganz in dem zu sein, was ich tue. Dann werde ich mit einer gewissen Schnelligkeit arbeiten. Aber ich gerate nicht in Hektik. Ich brauche ein Gespür dafür, wo ich etwas schnell erledigen kann und wo ich mir Zeit lassen muss.

Aus der Ruhe kommt die Kraft
Eine Rentnerin erzählte, wie sie sich immer noch unter Druck setzt, weil sie meint, sie müsse dies oder jenes noch tun. Sie habe ein schlechtes Gewissen, wenn sie am Mittag meint, dass sie zu wenig geleistet habe. Eine Mutter setzt sich unter Druck, wenn ihr kleiner Sohn beim Ministrieren hin und her wippt. Ein Mann setzt sich unter Druck, er müsse diese oder jene Tätigkeit in zehn Minuten erledigen. Von außen betrachtet ist der Druck häufig objektiv gar nicht vorhanden. Wir selbst machen ihn uns! Doch wer sich ständig unter Druck setzt, der kommt nie zur Ruhe. Sobald es um ihn herum ruhig ist, tauchen immer neue Bilder auf, und der Geplagte meint, es müsse jetzt auch dieses oder jenes noch erledigt werden. Der wichtigste Weg zur inneren Ruhe geht über das Ablegen dieses Drucks, den wir uns selber machen. Jesus lädt uns ein, sein Joch auf uns zu nehmen, das leicht ist.Jesu Joch auf sich nehmen, das heißt: mit sich in Berührung sein. Es ist kein äußerer oder selbstgemachter Druck. Je mehr ich bei mir bin, je mehr ich in Berührung mit mir selbst bin, desto weniger lastet ein Druck auf mir. Wer bei sich ist, der spürt sich selbst. Der muss sich nicht unter Druck setzen, um sich zu spüren. Was er tut, wird aus seiner inneren Mitte strömen. Und so wird auch sein Tun der Ruhe entspringen und Ruhe bewirken. Wer aufgeregt arbeitet, dessen Tun wird keinen Segen bringen. Aus der Ruhe kommt die Kraft.

Ein Engel durch den Tag
Nimm die verschiedene Qualität der Zeit wahr: die langsame Zeit des Essens und Genießens, die ruhige Zeit des Gehens und Meditierens, und die schnelle Zeit der raschen und effektiven Arbeit, in der du Lust daran hast, dass dir die Arbeit gut von der Hand geht.
 
Lass die Fixierung auf die Zeit los. Dann hast du auf einmal Zeit. Du wirst erfahren: Du hast genügend Zeit. Es kommt nur darauf an, wie du die Zeit siehst, wie du sie ordnest, wie du mit
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