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Dem Gluecklichen Schlaegt Keine Stunde

Dem Gluecklichen Schlaegt Keine Stunde

Titel: Dem Gluecklichen Schlaegt Keine Stunde
Autoren: Anselm Gruen
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ihnen unter Druck setzen zu lassen. Wir laufen der Welt und ihren Ansprüchen nicht nach, sondern gestalten diese Welt. Es ist eine schöpferische Ruhe. Sie stellt uns nicht unter den Zwang der Welt, sondern mitten in die Welt, dass wir die Welt von innen heraus formen.

Rasthäuser
Wer ohne einzukehren immer weiter wandert, der überfordert sich selbst. Er wird ärgerlich. Auf einmal stört ihn alles. Der Weg ist ihm zu holprig. Das Wetter macht ihm einen Strich durch die Rechnung. Wir können unseren Weg nur dann beschwingt gehen, wenn wir wissen, dass uns auf dem Weg immer wieder eine Rast erwartet. Rast hat mit Ruhe zu tun. Die Rast bezeichnet ursprünglich die Wegstrecke, die wir zwischen zwei „Rasten“, zwischen zwei „Ruhezeiten“ zurücklegen können. Wir brauchen immer wieder ein Rasthaus, in das wir einkehren können, damit der Weg nicht zu beschwerlich wird und uns zur Umkehr zwingt. Kehren heißt: wenden, umwenden, verwandeln. Wer einkehrt, der geht verwandelt weiter. Feste zum Beispiel sind eine Einkehr auf unserem Weg, damit wir verwandelt weiter gehen können.

Wer rastet, rostet nicht
„Wer rastet, der rostet“, das hat man uns eingeredet bis wir glaubten, wir müssten ohne Ende immer weiter. Natürlich können wir auf unserem inneren Weg nicht stehen bleiben. Menschsein heißt: immer weiter wandern. Aber zur Wanderung gehört auch die Rast. Ohne Rast verlieren wir die Freude am Wandern − und an der lebendigen Entwicklung, am Sich-Wandeln.
Rasten tut gut: Früher bin ich über fünf Stunden mit dem Auto gefahren, ohne Halt. Heute gönne ich mir zwischendurch an einer „Raststätte“ eine kurze Pause und genieße den Cappuccino. Danach kann ich mit neuer Aufmerksamkeit und größerer Wachheit weiterfahren. Manchmal müssen wir auch auf unserem inneren Weg Rast machen, um neu zu überlegen, wie der Weg weitergeht. Nur so vermeiden wir es, dass wir uns überfordern – und uns letztlich immer weiter von uns selbst entfernen.

Eins nach dem anderen
Es ist gut, wenn Sie sich morgens einen Plan machen, was Sie der Reihe nach anpacken möchten. Am besten ist es, wenn Sie die unangenehmen Dinge als erstes aufschreiben. Denn solange Sie sie vor sich hinschieben, wird der Druck immer größer und Sie haben auch nicht mehr genug Energie für das, was Sie gerade erledigen. Wenn Sie Unangenehmes erledigt haben, haben Sie mehr Kraft für das, was jetzt ansteht. Sagen Sie sich einfach vor: „Eins nach dem andern.“ Auch die schwierigste Aufgabe beginnt mit dem ersten Schritt. Versuchen Sie, den ersten Schritt zu machen, dann fallen die anderen nicht mehr so schwer. Und der erste Schritt muss nicht riesengroß sein. Schon kleine Schritte genügen, um anzufangen. Fragen Sie sich auch, warum das oder jenes unangenehm ist. Was würde Ihnen helfen, dass es nicht so unangenehm ist? Haben Sie Angst, sich mit jemandemzu konfrontieren? Oder ist das Problem nicht so einfach zu entscheiden? Analysieren Sie das Unangenehme. Dann werden Sie merken, dass sich die Probleme auf einige Fragen reduzieren lassen, die gelöst werden wollen. Nehmen Sie es mehr als sportliche Herausforderung, schwierige Dinge zu tun. Aber setzen Sie sich nicht unter Druck. Denn der Druck lähmt Sie und raubt Ihnen alle Energie. Der Druck scheint von außen zu kommen. Doch in Wirklichkeit machen wir uns den Druck oft selber. Bewahren Sie Ihre innere Freiheit gegenüber den Herausforderungen von außen.

Guter Rhythmus
Die Zeit ist in unserer Erfahrung schon immer rhythmisiert. Die Jahreszeiten geben der Zeit ihren Rhythmus, aber auch Morgen, Mittag und Abend strukturieren die Zeit eines jeden Tages. Wenn ich mich auf den guten Rhythmus der Zeit einlasse, auf die vorgegebene Struktur des Tages, dann tut mir das gut. Sich auf den Rhythmus des Lebens einzustellen, ist gesund. Jeder hat seinen eigenen Biorhythmus. Wenn ich ständig gegen diesen inneren Rhythmus arbeite, werde ich schnell müde und fühle mich ausgelaugt. Wenn ich dagegen im Rhythmus meines Leibes und meiner Seele lebe, bin ich im Einklang mit mir. Ich habe nicht den Eindruck, zerrissen und gehetzt zu sein. Und die Arbeit geht mir gut von der Hand. Aber ich bin nicht Sklave der Arbeit. Ich kann in der Beziehung zu dem, was ich tue, Sinn erfahren.

Geschäftsfrei
Ferien bezeichnen die geschäftsfreien, die gerichtsfreien Tage, die Ruhetage. Bei vielen ist der Urlaub nicht geschäftsfrei. Sie sind ständig mit etwas beschäftigt. Es ist keine gerichtsfreie Zeit. Ständig richten und
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