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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo
Autoren: Jason Dark
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Sie sind sehr gut informiert.«
    »Das muß man auch sein.« Sie lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Ich sehe Ihnen an, daß Ihnen auf der Zunge die Fragen brennen. Bitte, tun Sie sich keinen Zwang an. Noch sitzen wir gemütlich zusammen. Stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Wie gut sind Sie informiert?«
    »Sehr gut.«
    »Sie gehören dazu?«
    »Zu den Finsteren?«
    Gaby Wittmann wehrte ab. »Bewahre, Suko. Sie können mich als Lehrerin ansehen. Ja«, sie lachte, weil sie Sukos erstauntes Gesicht sah. »Ich habe auf dieser Uni gelehrt.«
    »Was denn?«
    »Sagen wir Esoterik.«
    Suko wurde vorsichtig. »Dann gehören Sie gewissermaßen zum engeren Kreis um den Dekan.«
    »Irgendwie schon.«
    »Und Sie sitzen hier, um mir, einem Polizisten, das alles zu erzählen.«
    »Richtig.«
    »Weshalb?«
    Sie lächelte wieder, weil sie mehr wußte. »Wissen Sie, Suko, man hat viel über Sie und Ihren Partner gesprochen. Die Darkers haben nicht vergessen, wer sie aus Zagreb vertrieb. Sie sannen auf Rache, und sie werden Rache nehmen.«
    »Wollen Sie das auch?«
    »Nein. Säße ich sonst hier?«
    Suko bewegte fächernd die Hand. »Ich weiß nicht so recht. Ich kann Ihnen nicht trauen.«
    Sie nahm einen Schluck von ihrem Mineralwasser. »Ich an Ihrer Stelle hätte auch so gedacht. Aber versuchen Sie, mir zu trauen. Es ist besser für uns alle.«
    »Da muß ich mich erst von Ihnen überzeugen lassen.«
    »Das kann ich leider nicht. Ich sage Ihnen nur soviel, daß ich natürlich keine hauptberufliche Lehrerin für Esoterik bin. Ich habe mich gewissermaßen eingeschlichen.«
    »Wer sind Sie denn?«
    »Bleiben wir zunächst bei Gaby Wittmann.«
    »Sind Sie eine Agentin?« Suko ließ nicht locker.
    »Lassen wir das, Suko! Wir müssen uns um andere Dinge kümmern. Die Horror-Uni muß geschlossen werden. Dort schmiedet man finstere Pläne, und die hören sich verdammt nicht gut an, weil die Lehren des Ramis von der Horror-Uni aus in alle Welt getragen werden sollen. Sie ist gewissermaßen eine schwarzmagische Zeitbombe.«
    Suko wollte nicht über allgemeine Dinge reden, er kam mit seiner nächsten Frage auf den Punkt. »Da gibt es noch etwas«, sagte er. »Sie kennen meinen Freund Sinclair?«
    »Zumindest namentlich.«
    »Gut. Er wurde gesucht. Durch eine Chiffre-Anzeige, die…«
    »Ich weiß.«
    »Dann wissen Sie möglicherweise auch, wer sich hinter diesem geheimnisvollen D verbirgt?«
    »Klar. Unsere Studentin Dunja!«
    Suko rührte sich nicht. In Windeseile ließ er den Fall in Zagreb noch einmal vor seinem geistigen Auge ablaufen. Namen schwirrten durch seinen Kopf, und plötzlich wußte er Bescheid. Diese Dunja gehörte zu den gefährlichsten Mitgliedern. Sie war es gewesen, die einen Menschen getötet hatte. Die Frau des Polizisten Michael Mitic.
    »Fällt bei Ihnen der Groschen, Inspektor?«
    »Sogar ein Markstück.«
    »Wer sagt's denn?«
    Durch die Nase holte Suko Luft. »Dunja also wollte John Sinclair treffen. Jetzt brauchen Sie mir nur den Grund für dieses Treffen zu nennen.«
    »Können Sie sich den nicht denken?«
    »Vielleicht. Rache?«
    »Ja. Sie ist dazu auserwählt worden, John Sinclair zu töten. Sein Tod wurde auf der Horror-Uni beschlossen.«
    »Und was ist mit mir? Ich war schließlich auch mit in Zagreb und hätte diesen Dekan fast erwischt.«
    »Auch Ihr Tod ist eine beschlossene Sache.«
    So etwas konnte Suko kaum überraschen. Er hatte noch eine Frage.
    »Kennen Sie auch meinen Mörder?«
    Gaby Wittmann gab keine Antwort. Sie schaute Suko nur an. Plötzlich wirkten ihre Augen kalt und hart. Sie brauchte nichts mehr zu sagen. Suko nickte und holte gleichzeitig Luft. »Sie also?«
    »Ja, ich.«
    »Und?«
    Eine Schweigepause entstand. »Hätte ich das vorgehabt, wären wir auf eine andere Art und Weise zusammengetroffen. Es tut mir leid, Inspektor. Ihrem Freund kann ich nicht helfen. Er muß sich selbst aus der Lage befreien. Vielleicht überlebt er, möglicherweise auch nicht. Das sollte uns jedoch nicht kümmern, weil wir andere Dinge zu tun haben.«
    »Welche?«
    Gaby schaute durch das Fenster. Es war draußen fast dunkel geworden.
    »Es ist eine gute Zeit, Suko. Wir sollten uns in den Wagen setzen und fahren.«
    »Nein, ich bleibe.«
    »Schade. Dabei habe ich so sehr gehofft, daß Sie sich auch einmal die Horror-Uni ansehen wollen…«
    ***
    Suko gab zunächst keine Antwort, weil er über den letzten Satz nachdenken wollte. »Haben Sie Furcht?«
    »Nein, aber ich frage mich, was Sie damit
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