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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo
Autoren: Jason Dark
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traf ihn ein schrecklicher Fluch. Und auch nur in höchster Gefahr durfte die Silbe erwähnt werden, die sich aus den Anfangsbuchstaben der drei Götter Agni, Varuna (Uuaruna) und Marut zusammensetzte.
    »Noch dreißig Sekunden, Sinclair!« höhnte der Dekan. »Allmählich wird es Zeit, glaube ich.« Ich nickte.
    »John!« hörte ich Will Mallmann keuchen. »Verdammt, ich breche hier bald zusammen - tu was!«
    Der Dekan schaute kurz zu Mallmann hin. »Das würde ich dir nicht raten, Kommissar. Dann nämlich zerfetzen dich die Klingen. Bleib noch zwanzig Sekunden so stehen.«
    Es war gut, daß Will durch seine Bemerkung den Dekan abgelenkt hatte. Meine Hände berührten jetzt den schwarzen Schwanenkörper. Ich wollte es so machen wie Goran.
    Dann zog ich ihn auseinander.
    Es klappte wunderbar. Die beiden Hälften waren getrennt, ich sah hinein und erkannte die Geister, die aus einer Unendlichkeit hochstiegen, um mich mit ins Jenseits zu reißen.
    Im selben Augenblick legte ich das Kreuz frei und rief die Heilige Silbe mit lauter Stimme…
    ***
    Selbst Goran, mit allen Wassern gewaschen, wurde von Sukos blitzschneller Attacke überrascht. Den ersten Treffer mußte er klaglos hinnehmen, und der raubte ihm die Luft. Goran verlor die Übersicht. Suko hämmerte die Handkante gegen das ›Messergelenk‹ des Mannes, dessen Faust öffnete sich, und er verlor die Knochenwaffe. Sie zerknirschte unter Sukos hartem Tritt.
    Beide Einsätze mußten Goran bewiesen haben, daß er sich auf der Verliererstraße befand. Das aber wollte er nicht einsehen. Zweiter Sieger war er nie gewesen.
    Von Sukos Treffer schon angeschlagen, fuhr er trotzdem heulend hoch, wollte gemein treten. Suko wich aus und zog den rechten angewinkelten Arm in die Höhe.
    Mit der Spitze des Ellbogens erwischte er das Kinn des Mannes. Goran kippte schreiend zurück. Er ruderte mit den Armen, und Suko setzte sofort nach.
    Er bekam Goran an den Schößen der Jacke zu fassen, schüttelte ihn nicht nur durch, er hob ihn auch an.
    Dann benutzte er ihn als Wurfgeschoß. Gewaltig schleuderte er ihn in die Reihe der Finsteren hinein, die nicht so schnell ausweichen konnten und von dem Körper erwischt wurden.
    Beine und Arme hämmerten gegen sie, sensten sie regelrecht um, und Goran fiel mit ihnen.
    Suko wunderte sich darüber, wieviel dieser Kerl einstecken konnte, denn er kam wieder hoch.
    Schwankend und breitbeinig stand er da. Seine Arme schaukelten wie Pumpenschwengel. Die Augen waren blutunterlaufen, die Unterlippe aufgerissen, aber er ging vor.
    Viel zu langsam, als daß er Suko hätte gefährlich werden können. Seltsamerweise griffen die anderen nicht ein. Sie wollten warten, wie der Kampf ausging.
    Suko ließ Goran kommen.
    Als dieser weit ausholte und zuschlug, war der Inspektor schneller. Er tauchte unter der vorschnellenden Faust hinweg, war plötzlich am Mann, schnappte Goran noch einmal, schleuderte ihn so hart in eine Nische hinein, daß die Nischentür dem Druck nicht standhalten konnte und unter dem Gewicht zerbrach.
    Zusammen mit einigen Trümmern stürzte Goran nach hinten, hinein in einen von düsterem Lichterfüllten Gang, wo er gegen die rechte Wand prallte, zusammensackte, auf dem Rücken liegenblieb und sich nicht mehr erhob. Der war fertig.
    Suko wollte schon zu Gaby Wittmann zurück, als er vorsieh die heulenden Schreie vernahm.
    Gefahr für John und Will?
    Suko startete!
    ***
    Ich, kein Inder, im Prinzip ein Unreiner und doch ein Reiner, hatte es gewagt, die Heilige Silbe dieses gewaltigen Landes auszusprechen und sie gegen eine furchtbare Magie zu setzen.
    Für einen Moment flammten die verschlungenen Buchstaben an meinem Kreuz grünblau auf. Ich starrte dabei gegen die Geister, deren Angriff gestoppt wurde.
    Es waren kleine Wesen, dennoch riesig, denn die Welt, in die ich hineinschaute, besaß keine Entfernungen. Vielleicht waren diese dunkelfarbigen Wirbel tatsächlich ein Teil des Jenseits, eine Wette wäre ich darauf nicht eingegangen, aber ich konnte das Grauen stoppen. Nicht so Diavolo!
    Er hatte fest mit einem Sieg gerechnet. Als ich die Heilige Silbe ausgesprochen hatte, war für ihn eine Welt zusammengebrochen. Ich hörte ihn heulen und gleichzeitig schreien.
    Wie ein Orkan kam es über ihn, so daß ich mich gezwungen sah, zurückzuspringen.
    Erdrehte sich auf der Stelle. Auf seiner rechten Handfläche lag noch immer die Granate, deren Lunte nach wie vor knisterte. Auch von der Fliehkraft wurde dieses Geschoß nicht aus seiner Hand
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