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Dekan Diavolo

Dekan Diavolo

Titel: Dekan Diavolo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bezeichnen konnte.
    Gaby Wittmann kurbelte das Schiebedach auf. »Stört es Sie, wenn der Wind hereinweht?«
    »Auf keinen Fall.«
    »Okay.«
    Die blonde Frau war eine gute Autofahrerin, leider ein wenig zu risikobereit. Der Wind fuhr durch das Haar und wehte es hoch.
    »Sie fahren gern?«
    »Und wie.« Wieder gab sie Gas. Der Scheinwerferteppich legte sich in eine Kurve. Sie führte rechts und sehr langgestreckt um einen Berg herum. Dichter Wald reichte bis an die Straße. Als sie die Höhe erreicht hatten, sahen sie im Osten Lichter blinken.
    »Die Grenze zur Tschechei«, erklärte Gaby.
    »Weiß man eigentlich dort, was Sie in unmittelbarer Nähe errichtet haben?«
    »Sie sprechen von der Horror-Uni?« Gaby nickte.
    »Ich weiß es nicht, aber gewisse Kanäle gibt es ja.«
    »Und Prag ist ja nun eine alte Gruselstadt. Ich denke da nur an den Golem.«
    »Der künstliche Mensch ist auch ein Thema bei uns.«
    »Heute sagt man Zombie!«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, Suko, das sehe ich anders. Für mich ist der Golem kein Zombie im eigentlichen Sinne. Hinter ihm und seinem Werden steckte eine Philosophie, die selbst der große Dichter Goethe aufgenommen hat.«
    »Sie mögen recht haben. Im Prinzip bleibt es gleich.« Suko schaute Gaby an. Er sah sie im Profil und das leichte Lächeln auf ihrem Mundwinkel. »Mich würde interessieren, wie gerade eine Frau wie Sie dazu gekommen ist, so etwas zu machen. An einer Uni zu lehren, dessen Gebiete sich mit…«
    »Ach, hören Sie auf! Das ist ganz einfach. Ich habe mich dafür interessiert. Mehr nicht.«
    »Und Sie gehören nicht den Finsteren an?«
    »Nein.«
    »Welche Motivation steckt noch dahinter?«
    »Das kann ich Ihnen nicht genau sagen!« Sie hob die Schultern. »Heute suchen viele Menschen nach Antworten auf Fragen, die sie sich schon immer gestellt haben. Früher ist man darüber hinweggegangen, man hatte andere Dinge zu tun. Der Aufbau eines zerstörten Landes, zum Beispiel. Aber jetzt ist die Zeit gekommen, wo man sich an die alten Philosophien erinnert und auch nach Antworten sucht, was hinter dieser Welt liegt. Die Metaphysik ist plötzlich wichtig geworden.«
    Suko hob die Schultern. »Hoffentlich wird sie nicht zu wichtig genommen«, sagte er.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Indem man die elementaren Dinge des Lebens einfach vergißt. Eine gute Partnerschaft, zum Beispiel. Aber was rede ich da? Sie sehen das bestimmt anders.«
    »Nein, nein, das ist schon interessant.«
    Suko wechselte das Thema. Er hatte in den Außenspiegel geschaut. Da war ihm schon seit geraumer Zeit der Lichtpunkt aufgefallen, der sich genau hinter ihnen befand. »Gibt es möglicherweise noch jemand, der den gleichen Weg hat wie wir?«
    »Wieso?«
    »Anscheinend werden wir verfolgt. Es ist nur ein Licht hinter uns. Ich nehme an, daß es zu einem Motorradfahrer gehört.«
    Gaby runzelte die Stirn. »Tut mir leid, aber ich wüßte nicht, wer uns verfolgen sollte?«
    »Sie sind allein gekommen?«
    »Natürlich.«
    »Na ja, wir werden sehen.«
    Sie lachte plötzlich. »Wissen Sie, Suko, Angst habe ich nicht. Sie sind bei mir.«
    »Eine Lebensversicherung ist das auch nicht.«
    »Da haben Sie recht.«
    Das Gespräch schlief ein.
    Gaby Wittmann lenkte den Escort noch immer scharf in die Kurven. Sie waren ungefähr auf gleicher Höhe geblieben. Die Straße war zwar nicht sehr breit, dafür lag sie glatt vor ihnen. Ohne Hindernisse, Bodenwellen und Querrinnen.
    Ob der Motorradfahrer aufgeholt hatte, konnte Suko nicht erkennen, da ihm die Geländeform einen großen Teil der Sicht nahm. Erst als sie wieder geradeaus fuhren und sich vor ihnen eine dunkle Wand auftat, entdeckte Suko das Licht.
    Er konnte nicht sagen, ob die Maschine aufgeholt hatte. Geräusche waren noch nicht zu hören. Jedenfalls war sie bestimmt schneller als der Escort, auch wenn Gaby eine sportliche Fahrerin war. Die dunkle Wand besaß in der Mitte ein Loch, in das sie hineinfuhren. Rechts und links standen die Bäume sehr dicht. Dieser finstere Wald hatte sie geschluckt.
    Dann wurde es ernst. Durch das geöffnete Wagendach dröhnte plötzlich ein harter Sound gegen ihre Ohren. Suko, der früher selbst einmal eine Maschine besessen hatte, mochte diese Musik. Normalerweise jedenfalls, hier gefiel sie ihm weniger.
    Er drehte sich auf dem Sitz.
    Der Verfolger hatte den Wald bereits erreicht. Er fuhr direkt auf der Straßenmitte. Von ihm oder der Maschine war nicht viel zu sehen. Nur das Licht des Scheinwerfers strahlte grell wie eine

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