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Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung
Autoren: Cathy McAllister
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ginge, wären sie alle schon längst exekutiert worden. Das war hier kein Karnevalsverein. Diese Weicheier waren eine Schande für seine Rasse. Weinerliche Feiglinge.
    »Ich komme«, sagte Madgron schließlich. Er fragte sich, was die alten Greise wohl von ihm wollten. Er hatte noch nicht oft das zweifelhafte Vergnügen gehabt, vor dem Komitee erscheinen zu müssen. Meistens war es etwas Unangenehmes. Sicher wieder irgend so ein Drecksjob. Schließlich war er dafür bekannt, diese Art von Aufträgen schnell und sauber zu erledigen.
    Er folgte dem Seeker durch das Gebäude zum Transitraum, wo ein Techniker gerade dabei war, die Koordinaten zur Halle des Komitees einzugeben. Nur wenige kannten den Code, denn der Aufenthaltsort der Führungsspitze der Umbra war aus Sicherheitsgründen streng geheim. Das Portal war die einzige Möglichkeit, in die Halle zu gelangen. Es gab keine Tür, die in die geheimen Räume führte. Auf diese Weise konnten die Agenten des Tribunals das Komitee nicht finden. Und auch sonst niemand. Das Komitee war nicht unbedingt bei allen Seekern beliebt, und es gab besonders unter den Jüngeren einige, die gerne die alten Greise von ihrer Position vertrieben hätten. Es war wie bei vielen Organisationen, deren Management veraltet war. Es fehlte der frische Wind.
    Das Portal, ein großes dunkles Nichts, formte sich auf der Plattform. Madgron stieg die Stufen hinauf und sprang ohne zu zögern hindurch.
    Er landete auf dem kalten Boden mitten in der Halle der Führungsspitze der Umbra. Die schwarzen und weißen Fliesen waren im Schachbrettmuster angeordnet, das sich bis zum anderen Ende der Halle zog, wo hinter einem langen Pult die fünf Ältesten der Umbra saßen. Das Komitee. Sie bedienten sich keinerlei Tarnung und zeigten offen ihre hässliche Gestalt. Die Haut runzlig und grün, die Augen rot glühend und die lippenlosen Münder gespickt mit nadelspitzen Zähnen. Madgron schüttelte sich innerlich. Er selbst hatte seine wahre Gestalt schon seit einer Ewigkeit nicht mehr genutzt. Er mochte den Körper, den er sich zugelegt hatte. Im Einsatz nutzte er hin und wieder auch andere Körper, doch er bevorzugte die Gestalt, in der er jetzt war. Groß und muskulös, kurzes blondes Haar und stechend blaue Augen.
    »Tritt näher, Madgron«, sagte einer der Greise.
    Mit festem Schritt durchquerte Madgron die Halle, bis er kurz vor dem Pult zum Stehen kam.
    »Ihr wolltet mich sprechen?«
    »Das ist richtig«, sagte Bruder Junoha, der älteste der Greise. »Wir haben einen Auftrag für dich.«
    Madgron nickte und wartete darauf, dass Bruder Junoha sich weiter erklären würde. Er wusste aus Erfahrung, dass dies dauern konnte, also stand er bequem, die Beine etwas auseinander und die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
    »Hast du jemals etwas von einer Auserwählten gehört?«, wollte Bruder Junoha schließlich wissen.
    Madgron zuckte mit den Schultern.
    »Nein, davon ist mir nichts bekannt.«
    »Es war eigentlich nur ein Mythos. Niemand hatte mehr daran geglaubt, dass es sie wirklich geben würde, doch nun ist es wahr geworden. Die Auserwählte ist anscheinend darauf aus, uns zu vernichten. Und die Vorhersehung besagt, dass sie den Untergang der Umbra bedeute. Wir können das natürlich nicht zulassen. Du wirst sie töten. Sie und ihren Gefährten. Alle aus ihrem Umkreis.«
    Madgron nickte. Mit Töten hatte er kein Problem. Die meisten Jobs, die er erledigte, drehten sich um das Auslöschen von Leben. Er hielt zwar nichts von übertriebener Grausamkeit, doch ein sauberer schneller Mord oder auch ein guter Kampf waren für ihn das tägliche Brot.
    »Du wirst alle Informationen, die du benötigst, von Agent Marilla bekommen. Das ist alles. Du kannst gehen.«
    Madgron deutete eine leichte Verbeugung an und wandte sich um. Das Portal hatte sich hinter ihm aufgetan und er sprang hindurch.
    ***
    »Faith!«
    Ich öffnete die Augen und sah mich erstaunt um. Ich lag nicht in meinem Bett, sondern auf einer Wiese mit unzähligen pastellfarbenen Blumen. Die Blüten waren klein, kleiner als Gänseblümchen. In der Ferne erhoben sich Berge zu allen Seiten. Wir befanden uns in einem Tal. Cole stand einige Meter weiter unter einem großen Baum mit einem Stamm so mächtig, dass Cole davor schmal und unbedeutend wirkte.
    »Wo sind wir?«, fragte ich schläfrig und rieb mir die Augen.
    »Einer meiner Lieblingsplätze in R37L«, antwortete Cole. »Es ist eine fabelhafte Welt im wahrsten Sinne des Wortes. Komm, ich hab etwas
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