Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Dein Laecheln in meiner Daemmerung

Titel: Dein Laecheln in meiner Daemmerung
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
mich prüfend an.
    »Bist du okay?«
    Ich nickte und er strich mir sanft über die Wange. Ich war so froh, dass er mitgekommen war.
    Wenig später kam meine Mum wieder und stellte ein Tablett mit Kaffee und Muffins auf den Tisch. Erstaunt stellte ich fest, dass die Muffins selbstgebacken waren. Ich konnte mich nicht erinnern, wann meine Mum das letzte Mal etwas gebacken hatte. Jedenfalls nicht seit Dads Tod, so viel stand fest. Durch die letzten Jahre hatte ich beinahe vergessen, wie schön unser Leben früher gewesen war. Wie liebevoll und aufmerksam meine Mum sein konnte. Zum ersten Mal kam Hoffnung in mir auf, dass wieder alles werden konnte, wie es einmal war. Nun ja, nicht ganz natürlich. Mein Dad fehlte, und ich würde ihn immer vermissen, doch es war nicht mehr so schmerzvoll.
    »Danke, Mrs Sincl…«, begann Cole, als meine Mutter eine Tasse mit Kaffee vor ihn hinstellte.
    »Watson«, fiel Mum resolut ein. »Ich habe wieder meinen alten Namen angenommen. Den von Faith’ Dad. Ich will nicht mehr an Ron erinnert werden.«
    Sie schaute mich an und ich lächelte zaghaft. Schon lange hatte ich mich ihr nicht mehr so nahe gefühlt.
    »Ich hab mich verändert«, sagte Mum. »Ich weiß, dass ich die letzten Jahre …«
    »Mum«, unterbrach ich sie mit Tränen in den Augen. »Ich bin so froh, wieder hier zu sein.«
    Ich sprang von meinem Platz auf und warf mich ihr in die Arme.
    »Dann heißt das, dass du wieder bei mir leben willst?«, fragte sie hoffnungsvoll.
    Ich setzte mich auf die Lehne ihres Sessels und schaute sie an. Wir hatten beide tränenfeuchte Wangen.
    »Wenn du mich bei dir haben willst«, antwortete ich zaghaft. »Ich meine, ich bin nicht deine leibliche Tochter und du hast mir gegenüber keinerlei Verpflichtungen.«
    »Du warst immer meine Tochter, Faith«, versicherte sie. »Auch, wenn ich nicht dein gesetzlicher Vormund wäre, würde sich das für mich nicht ändern. Du bist mein Sonnenschein, seit ich dich das erste Mal gesehen habe. Du warst so süß mit deinem roten Haar und dem Herzgesichtchen. Ich hatte mein Herz an dich verloren, noch ehe ich mich in deinen Dad verliebt hatte.«
    »Faith«, meldete sich Cole vorsichtig zu Wort. »Ich geh dann mal besser. Wir sehen uns morgen.«
    Wir erhoben uns und ich legte Cole die Arme um den Hals. Er umfasste meine Taille und zog mich an sich.
    »Träum was Schönes«, sagte er mit einem Funkeln in den Augen, und mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken daran, ihn heute Nacht zu treffen. ›Wir sehen uns heute Nacht‹, sagte er mir telepathisch.
    »Das wünsche ich dir auch«, erwiderte ich mit einem kleinen Lächeln. ›Ich freu mich schon.‹
    Er küsste mich flüchtig auf den Mund. Ich wollte ihn am liebsten an mich ziehen und richtig küssen, doch meine Mum stand nur ein paar Meter hinter mir, also war das wohl keine gute Idee. Ich nahm mir vor, das Versäumte in der Nacht gründlich nachzuholen.
    »Danke für den Kaffee, Mrs Watson«, sagte Cole, nachdem er sich von mir gelöst hatte, und streckte meiner Mum die Hand hin.
    Sie ergriff sie und lächelte ihn herzlich an. Es war offensichtlich, dass sie ihn mochte, und ich bemerkte mit Erstaunen, wie wichtig mir das war. Für einen Augenblick fragte ich mich, ob mein Vater und meine leibliche Mutter Cole auch gemocht hätten.
    »Nicht dafür, mein Junge«, wehrte Mum ab. »Du bist hier jederzeit herzlich willkommen. Ich bin froh, dass meine Kleine so einen netten jungen Mann kennengelernt hat, nachdem die Jungen an der Schule sie immer so …«
    »Mum!«, unterbrach ich sie, unangenehm berührt.
    »Seien Sie versichert, dass ich von jetzt an gut auf Ihre Tochter aufpassen werde«, sagte Cole ernst.
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen«, knurrte ich, plötzlich genervt. Sein Getue ging mir schon wieder auf den Geist.
    »Ich weiß, dass du das kannst«, erwiderte Cole mit einem Lächeln. »Aber als dein Verlobter ist es jetzt meine Aufgabe, alle Typen in ihre Schranken zu weisen, sollten sie sich dir in irgendeiner Weise unangemessen nähern.«
    »Er hat Recht, Schatz«, stimmte meine Mutter zu und ich stöhnte innerlich auf.
    Toll! Jetzt hatten sich die beiden auch noch miteinander verbündet. Das war das Letzte, was ich gebrauchen konnte. Ich war schließlich kein unselbständiges Kind, auf das man die ganze Zeit aufpassen musste.
    »Komm, bring deinen Verlobten zur Tür, wie sich das für ein gutes Mädchen gehört«, sagte Mum und ich verdrehte die Augen.
    »Ja, Mum«, sagte ich lahm und ging
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher