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Dein ist mein ganzes Herz

Dein ist mein ganzes Herz

Titel: Dein ist mein ganzes Herz
Autoren: Stephanie Laurens
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kann?"
    Simms grinste, als er den Goldsoverein in der Hand Seiner Lordschaft entdeckte. "Mein ältester Sohn leidet unter Zahnschmerzen, sitzt den ganzen Tag in der Küche herum und jammert. Er kann Wache halten."
    "Sehr gut." Die Münze wechselte den Besitzer. "Noch etwas, Simms. Ich wünsche, daß die Damen äußerst zuvorkommend behandelt werden." "Selbstverständlich, Mylord. Meine Frau wird Ihnen gleich das Abendessen Servieren."
    Lord Hazelmere trat in den Hof hinaus und schaute zu den Sternen hinauf,die am Himmel funkelten, nachdem die Wolken sich verzogen hatten. Jim Higgins - sein persönlicher Reitknecht, seit der junge Lord einen solchen benötigt hatte - hielt sich in der Nähe auf, für den Fall, daß sein Herr ihn brauchte. Schließlich drehte sich der Marquess um.
    "Jim, Sie müssen einen gewissen Lang, den Kutscher von Miss Darent finden und ihn informieren, daß sie morgen früh um acht Uhr weiterfahren will." ·
    "Ja, Mylord."
    "Falls es bei der Abreise der Damen Schwierigkeiten geben sollte, wünsche ich gerufen zu werden. Ist das klar?"
    "Ja, Mylord."
    "Sehr gut. Gute Nacht, Jim."
    Ausnahmsweise hatte der Reitknecht nichts gegen frühes Aufstehen einzuwenden, da es ihm Gelegenheit verschaffte, einen Blick auf Miss Darent zu werfen. Er war aus der Ferne Zeuge des Wortwechsels zwischen ihr und seinem Herrn geworden. Seiner Meinung nach benahm sich Seine Lordschaft ziemlich ungewöhnlich. Einer jungen Dame gegenüber die Beherrschung zu verlieren, entsprach so gar nicht seinem Stil. Jim war neugierig auf diese Miss Darent, die seinen Herrn derart aus dem Gleichgewicht gebracht hatte.
    Lord Hazelmere ahnte glücklicherweise nichts von den Überlegungen seines Dieners. Er betrat das Gasthaus durch den Haupteingang und blieb vor der offenen Tür der Schankstube stehen, aus der ihm lauter Lärm entgegenschlug. Die Gruppe junger Burschen, vor der er Miss Darent gerettet hatte, hatte sich um den Tresen versammelt. Tremlow, ihr Anführer saß mit Sir Barnaby Ruscombe in ein Gespräch vertieft an einem kleinen Tisch in der Ecke. Nachdem er die Szene einen Augenblick lang beobachtet hatte, begab sich seine Lordschaft in den privaten Salon, der stets für ihn reserviert war, wenn er im "Three Feathers In" abstieg. Als er eintrat, war sein Freund damit beschäftigt, einen Apfel zu schälen.
    "Da bist du ja endlich", stellte Lord Fanshawe fest. "Ich habe schon überlegt, ob es wohl nötig wäre, dich zu retten."
    "Ich hatte noch einiges zu erledigen, nachdem ich Miss Darent zu ihrem Zimmer gebracht habe", erklärte der Marquess, zog seinen Mantel aus und warf ihn über einen Stuhl. Dann ging er zur Anrichte und schenkte sich ein Glas Wein ein.
    "Und wer zum Teufel ist diese geheimnisvolle Miss Darent?"
    "Da gibt es kein Geheimnis. Miss Darent lebt auf Grange, dem an Moreton Park grenzenden Gut. Sie und ihre Schwester reisen nach London zu ihrer Großmutter, Lady Merion."
    "Wie kommt es, daß ich noch nie etwas von ihr gehört, geschweige denn sie gesehen habe?"
    "Ganz einfach. Sie hat ihr ganzes Leben auf dem Land verbracht und nicht in unseren Kreisen verkehrt."
    Die Tür ging auf, und Simms kam mit einem vollbeladenen Tablett herein.
    "Endlich", rief Lord Fanshawe. "Ich bin am Verhungern."
    Der Wirt stellte Teller und Platten auf den Tisch. Nachdem er sich vergewissert hatte, daß alles in Ordnung war, wandte er sich an den Marquess. "Ich habe alles Ihren Wünschen entsprechend veranlaßt, Mylord."
    Lord Hazelmere nickte ihm dankend zu. Der Wirt verbeugte sich und verließ den Salon.
    Die beiden Freunde nahmen das Mahl in freundschaftlichem Schweigen ein. Sie waren zusammen aufgewachsen, da sie auf Nachbargütern innerhalb eines Monats zur Welt gekommen waren. Dann hatten sie gemeinsam die Schule in Eton und später in Oxford besucht. Auch während der vergangeneo zehn Jahre in der Stadt war ihre enge Verbindung nicht abgerissen. Sie hatten nie Geheimnisse voreinander gehabt, doch aus Gründen, die Lord Hazelmere sich selbst nicht erklären konnte, hatte er seinem besten Freund nichts von der Bekanntschaft mit Dorothea Darent erzählt.
    Nachdem der Tisch abgeräumt worden war, widmeten sich die Herren dem exzellenten Claret, der aus Simms tiefstem Keller stammte.
    "Eines ist seltsam", stellte Lord Fanshawe fest: "Wenn sich Miss Darent nicht in unseren Kreisen bewegt, wo hast du sie dann getroffen?"
    "Wir sind uns nur einmal inoffiziell begegnet." "Wann und wo?"
    "Im letzten August, als ich in Moreton Park
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