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Dein ist mein ganzes Herz

Dein ist mein ganzes Herz

Titel: Dein ist mein ganzes Herz
Autoren: Stephanie Laurens
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Schließlich wagte sie sich ein Stück weiter vor und spähte in den Haupthof.
    "Ach, wen haben wir denn da? Ein hübsches junges Ding, das mit uns Feiern möchte?"
    Ein Arm legte sich um ihre Taille, nur daß sie diesmal nicht in ein braunes Augenpaar sondern in verschleierte blaue Augen blickte. Der Mann, der sie umfangen hielt, war ganz offensichtlich nicht mehr nüchtern.
    Obwohl sie sich sträubte, zerrte er Dorothea um eine Ecke zu einer Gruppe von lärmenden,angetrunkenen Männern, die den Sieg ihres Favoriten feierten. Einer von ihnen zog ihr die Kapuze vom Kopf, so daß ihr das Licht vom Haupteingang voll ins Gesicht fiel. Sie versuchte verzweifelt, sich zu befreien, doch der junge Mann hielt sie eisern fest.
    "Lassen Sie sofort die Dame los, Tremlow", ertönte eine sonore Stimme. "Ich dulde nicht, daß Sie sie weiter belästigen."
    Dorothea, die die Stimme sofort erkannte, wäre am liebsten im Boden versunken.
    Die Worte des Marquess of Hazelmere, der am Rande der Gruppe erschienen war, zeigten sofort Wirkung. Der junge Mann nahm den Arm von ihrer Taille. "Tut uns leid, Hazelmere, wir wußten ja nicht, daß sie eine Dame ist."
    Der Satz trieb Dorothea die Schamröte in die Wangen. Sie zog die Kapuze hoch. Der Marquess trat zu ihr, wodurch er die Sicht auf sie weitgehend versperrte. Dann drehte er sich zu den Männern um. "Ich bin sicher, Sie möchten sich alle bei der Dame entschuldigen."
    Ein Chor antwortete: "0 ja. Selbstverständlich. Verzeihen Sie, Madam. Es war keine böse Absicht ..."
    Der Wirt, der zu spät bemerkt hatte, was sich in seinem Hof abspielte, eilte herbei, um einen seiner geschätztesten Gäste zu unterstützen. ,,Ah, Simms", rief der Marquess, als er ihn entdeckte. "Nach diesem kleinen Mißverständnis wäre wohl eine Runde für diese Herren angebracht, finden Sie nicht auch?"
    "Aber ja, Mylord", erwiderte der Wirt, der den Wink verstanden hatte.
    "Ich habe ein Fass frisch gebrautes Bier, zu dem ich gerne Ihre Meinung wüßte." Das Angebot genügte, um die Herren in die Schankstube zu locken.
    Während sich die Gesellschaft entfernte, erschien Lord Anthony Fanshawe an der Seite seines Freundes und hob fragend die Augenbrauen. Er hatte Lord Hazelmere über den Hof begleitet, als dieser plötzlich stehengeblieben war, einen Fluch ausgestoßen und sich durch eine Schar von Neugierigen gedrängt hatte. In der Annahme, daß sich dort irgendwo eine Dame in Not befände, war er seinem Freund gefolgt.
    "Vergewissere dich, ob auch alle im Haus sind, Tony", bat. Lord Hazelmere. "Ich treffe dich in ein paar Minuten im Salon."
    Lord Fanshawe nickte nur und entfernte sich wortlos. Er hatte gemerkt,daß sein Freund aus der Kinderzeit sehr zornig war.
    Der Marquess nahm Dorotheas Arm. "Ich begleite Sie ins Haus und möchte mit Ihnen reden", erklärte er.
    Sie war wütend auf sich selbst, daß sie sich in diese Lage gebracht und ausgerechnet er sie daraus gerettet hatte. Im hinteren Hof angelangt, drehte er sie zu sich herum. Als sie sein Gesicht aus der Nähe sah, erschrak sie. Seine Augen zeigten einen harten Ausdruck, die Lippen waren zu einer schmalen Linie zusammengepreßt. "Darf ich mich erkundigen, was Sie dort draußen zu suchen hatten?" fragte er in schneidendem Ton.
    Dorothea warf den Kopf zurück und funkelte ihn an. "Ich wollte unseren Kutscher informieren, daß wir morgen sehr früh aufbrechen müssen, um das Aufsehen zu vermeiden, das ich bedauerlicherweise gerade eben erregt habe."
    "Simms hätte Sie warnen sollen, daß es klüger gewesen wäre, in Ihrem Zimmer zu bleiben und die Tür abzuschließen."
    Sie zögerte, bevor sie ihm antwortete."Er hat mich gewarnt", gestand sie kleinlaut.
    Seine Miene wurde noch düsterer. "Ich begreife nicht, daß Ihnen so wenig an Ihrem guten Ruf gelegen ist. Ist Ihnen denn immer noch nicht klar, daß ihr leichtsinniges Verhalten Ihnen in der Gesellschaft schaden wird?" er packte sie bei den Schultern, so daß sie schon glaubte, er werde schütteln. Als er weiterredete, beherrschte er sich offenbar nur müham."Ich kann nur wiederholen, was ich Ihnen bereits früher gesagt habe.
    Sie dürfen unter keinen Umständen ohne Begleitung ausgehen.Vielleicht darf ich hinzufügen, daß ich, falls ich Sie je wieder,allein antreffe, persönlich dafür sorgen werde, daß Sie eine Woche lang nicht mehr sitzen können."
    Dorothea schnappte ungläubig nach Luft.
    "Oja, dazu bin ich durchaus imstande", versicherte er.
    Sie merkte, daß er es ernst meinte. Inzwischen war
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