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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern
Autoren: Marie Ferrarella
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zu viel getan.“
    Sie dachte an ihren ersten Ausflug in das Land der Liebe mit Luc. „Tja, unter solchen Umständen geschehen manchmal unvorhergesehene Dinge.“
    Etwas in ihrer Stimme ließ Shayne aufhorchen. Er war ebenso verschwiegen wie Luc, aber er fühlte sich auch Alison freundschaftlich verbunden, und deshalb erklärte er offen: „Sydney sagt immer, dass ich nie mitkriege, was um mich herum vorgeht. Aber ich habe in letzter Zeit eine beachtliche Veränderung bei Luc festgestellt.“
    „Inwiefern?“
    „Luc wirkt glücklicher, wenn du in seiner Nähe bist.“
    „Glaubst du wirklich?“
    „Ja.“
    Plötzlich flog die Eingangstür auf. „Shayne!“
    „Hier hinten, Ike.“
    Alison stockte der Atem, als sie ihn erblickte. Eine Schmutzschicht bedeckte ihn von Kopf bis Fuß. „Was ist denn mit dir passiert?“
    „Die Mine ist eingestürzt.“
    „Wie schlimm ist es?“ hakte Shayne nach, während er bereits seinen Arztkoffer auffüllte.
    „Schlimm. Wahrscheinlich war ein leichtes Erdbeben die Ursache. Mindestens fünfzehn Männer sind verletzt, und es sind immer noch welche eingeschlossen.
    Wir wissen noch nicht, ob wir sie ausgraben können. Das lässt sich erst feststellen, wenn wir den Eingang freigeschaufelt haben. Das kann Tage dauern.“
    Oder länger, dachte Alison betroffen.

16. KAPITEL
    Das HallidayBergwerk lag fünf Meilen vom Ortskern entfernt – nahe genug für durstige Bergleute, um den Salty Saloon zu Fuß zu erreichen, weit genug abgelegen, damit die Dorfbewohner nicht vom Lärm gestört wurden.
    Nun war es zum Schauplatz einer Katastrophe geworden.
    Chaos herrschte, während Männer hin und her rannten und sich bemühten, den Schaden zu begrenzen, den die Natur unerwartet hervorgerufen hatte. Seit über zehn Jahren war es zu keinem Einsturz mehr gekommen.
    Über fünfzehn Verletzte lagen auf den Boden gebettet. Diejenigen, die mit heiler Haut davongekommen waren, arbeiteten fieberhaft, um die Verschütteten auszugraben. Von der einstmals breiten Öffnung der Mine war nicht mehr als ein schmaler Spalt geblieben.
    Mit pochendem Herzen stieg Alison aus dem Jeep und suchte hektisch nach Luc.
    Sie fand ihn zusammen mit Jacob am einstigen Stolleneingang.
    Es schien unmöglich, die riesigen Felsbrocken ohne Maschinen wegzuschaffen, doch der einzige Bagger war kaputt gegangen und inoperabel, wie sie von Ike wusste.
    „Was tust du denn hier?“ fragte Luc erschrocken, als er Alison erblickte. „Weißt du denn nicht, dass es hier gefährlich ist?“
    „Dasselbe könnte ich dir sagen.“
    Es war keine Zeit mit Diskussionen zu verschwenden, also schüttelte er nur den Kopf und grub weiter.
    „Kann man die Felsen nicht wegsprengen?“ fragte sie.
    „Nicht, ohne zu wissen, wie es drinnen aussieht. Eine Sprengung könnte weitere Einstürze hervorrufen, und der Pulvermann ist verschüttet.“
    Verständnislos hakte sie nach: „Pulvermann?“
    Ike kniete sich vor den Eingang und beteiligte sich an den Räumungsarbeiten.
    „Der Mann, der genau weiß, welche Ladung man wo anbringen muss.“
    „Außer ihm weiß das keiner?“
    Nachdenklich sagte Luc: „Ich könnte es versuchen.“ Unwillkürlich grinste er vage, als er Alisons verblüfften Gesichtsausdruck sah. „Ich habe dir doch gesagt, dass ich viel lese.“
    „Was denn? Wie man Dinge in die Luft jagt?“
    „Wie ein Bergwerk betrieben wird.“ Er sah die Sorge in ihrem Blick und hätte ihr gern erzählt, wie er sich gefühlt hatte, als er an diesem Morgen ohne sie aufgewacht war, und dass er jeden Morgen für den Rest seines Lebens neben ihr aufwachen wollte. Aber weder Ort noch Zeitpunkt waren geeignet.
    Abschätzend musterte Ike das Geröll. „Wenn wir alle anpacken, müssten wir es schaffen, zumindest einen Teil des Einstiegschachts zu räumen.“
    Luc nickte. „Das könnte mir reichen.“
    Panik stieg in Alison auf. Heftig packte sie ihn am Arm. „Du willst doch nicht da rein?“
    „Ich habe keine andere Wahl.“
    „Doch. Man hat immer eine Wahl.“
    „Was wäre, wenn deine Brüder da drinnen vergraben wären?“
    Dagegen konnte sie nichts einwenden. Sie wusste, dass sie kein Recht hatte, ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Selbst wenn er wirklich ihr Ehemann gewesen wäre, hätte sie ihn nicht dazu verleiten dürfen, wider sein Gewissen zu handeln.
    Sie ließ die Hand sinken und trat einen Schritt zurück.
    „Wenn es eine Chance gibt, musst du sie nutzen.“
    Im nächsten Moment nahm er sie bei den Schultern und küsste sie hart
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