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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)
Autoren: Kelly Keaton
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lebendigem Fleisch und Blut zog sie an.
    Menai legte einen Pfeil in ihren Bogen ein und richtete die Spitze nach unten; dann sah sie zu den Gebäuden hin. Bran zog sein Schwert. Doch auch er hielt seine Waffe nach unten, die Hände am Griff, die Spitze der Klinge auf dem Asphalt.
    Und dann war die Kacke am Dampfen.

Sechsundzwanzig
    P lötzlich wehte ein Windstoß über die Prozession. Alle, die in der Nähe des Festwagens standen, duckten sich instinktiv, als Mapsaura der Göttin den Helm vom Kopf riss. Die Harpyie hob ihre Beute hoch und senkte den Kopf, um sich den Helm aufzusetzen. In dem Moment, in dem der Helm auf ihren Kopf glitt, war Mapsaura verschwunden.
    Innerhalb einer Sekunde stand Bran auf dem Festwagen und ließ sein riesiges Schwert auf Athenes Kopf niedersausen. Sie hatte kaum Zeit zu reagieren, und schaffte es gerade noch, ihr Schwert hochzureißen und Bran daran zu hindern, ihr den Kopf abzuschlagen. Der Angriff löste eine Kettenreaktion aus und weckte bei den Kreaturen der Ruinen ihren Killerinstinkt. Von drei Seiten fielen sie über die τέρας und die Novem her.
    Schreie, Kampflärm und Zaubersprüche erfüllten die Straßen. Der Festwagen schwankte heftig, als ein Metamorph einem der Stiere auf den Rücken sprang und zubiss. Rot floss über Weiß. Athene und Bran verloren das Gleichgewicht. Michel kämpfte sich zum Wagen durch.
    Ein gigantischer Loup-garou stürmte zwischen Athenes Schergen hindurch, als wären sie gar nicht da, und kam auf mich zu.
    Scheiße. Ich zog die Kette an einem meiner Handgelenke stramm und stampfte mit dem Fuß darauf, sodass sie zerbrach. Der Loup-garou kam näher. Mein Arm war frei, doch die Fessel, an der mehrere Kettenglieder aus Stein hingen, war immer noch an meinem Handgelenk. Hektisch zertrat ich die andere Kette, als die werwolfähnliche Kreatur auf den Wagen sprang.
    Meine Füße waren noch gefesselt, doch ich schleuderte die Arme herum und benutzte die steinernen Kettenglieder als Waffe. Sie trafen den Loup-garou an der Schläfe. Sein Schädel wurde eingedrückt und er flog zusammen mit einigen zerbrochenen Kettengliedern vom Wagen herunter.
    »Ari!«
    Ich drehte mich um, als ich meinen Vater rufen hörte. Er war irgendwie vom Festwagen abgedrängt worden. Jetzt drehte er sein Schwert herum und warf es mir mit dem Griff zuerst entgegen.
    »Menai!«, brüllte Athene, die die Waffe durch die Luft fliegen sah.
    Menai brauchte nicht einmal eine Sekunde, um einen Pfeil einzulegen und auf das Schwert zu zielen. Sie würde es von seinem Kurs abbringen. Athene stand direkt neben ihr. Menai konnte sich ihrem Befehl nicht offen widersetzen.
    »NEIN!« Ich zerrte an den Fesseln um meine Fußknöchel.
    Sie schoss den Pfeil ab. Er flog hoch in die Luft, traf das Schwert meines Vaters und stieß es aus seinem perfekten Bogen. Athene brüllte weitere Befehle, während sie gleichzeitig mit Bran kämpfte.
    Eine von Athenes Harpyien stürzte sich auf das Schwert und fing es mit ihren Krallen auf. Dann schwang sie sich damit in die Luft.
    Meine Hoffnung sank. Bis die Harpyie plötzlich seitwärts flog und sich in der Luft überschlug. Mapsaura? Ich hörte das Schlagen von ledernen Flügeln, sah aber nichts, während die Harpyie kreischend mit ihrer Artgenossin kämpfte und – oh Gott – das Schwert fallen ließ.
    Ich schrie und riss so heftig an den Ketten, dass die Fesseln in meine Haut schnitten. Ich musste an das Schwert kommen und das würde mir nicht gelingen, wenn ich hier auf dem Wagen festsaß. Plötzlich schoss ein Vogel so nah an mir vorbei, dass meine Haare flatterten. Ich konnte nur noch seine roten Schwanzfedern erkennen.
    Henri. Er fing das Schwert in der Luft, drehte ab, kam in einem weiten Bogen zu mir zurück und ließ das Schwert fallen. Ich bekam es am Griff zu fassen. Macht sammelte sich in meiner Hand. All meine Gedanken, Erinnerungen und Gefühle fügten sich zu einem einzigen Zweck zusammen.
    Das in das Metall geschmiedete Blut floss durch meine Adern. Das Schwert war mein Kanal, meine Waffe, eine Erweiterung meiner selbst. Jetzt verstand ich, was mein Vater gemeint hatte.
    »Athene!«, brüllte ich. Meine Stimme klang, als käme sie von ganz weit weg, während ich das Schwert mit beiden Händen packte und damit hinter meinem Kopf ausholte.
    Ich zwang alle Energie und Macht, die ich hatte, in das Schwert, ich gab ihm meinen Willen und akzeptierte endlich das Monster in meinem Innersten. Mit aller Kraft schleuderte ich das Schwert Athene entgegen,
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