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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)
Autoren: Kelly Keaton
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runden Schild geschnallt. Die Sandalen an ihren nackten Füßen waren bis zum Knie hochgeschnürt.
    »Das Tor ist fertig?«, fragte Sie einen ihrer Schergen. Er nickte. »Gut. Wir liefern den Novem eine Show, die sie nie wieder vergessen werden.«
    Sie rauschte an mir vorbei, als wäre ich keines Blickes würdig. Unsere Abwesenheit war anscheinend im allgemeinen Tumult nicht bemerkt worden. Ein Wächter packte mich am Arm und stieß mich aus der Halle, dann ging es die Stufen hinunter in den riesigen Hof.
    Fast wäre ich gestolpert, als ich Sebastian auf einer Plattform im hinteren Teil eines großen Festwagens sah. Der vordere Teil des Wagens sah aus wie ein goldener Streitwagen. Davor waren zwei riesige weiße Stiere gespannt, die unruhig mit den Hufen scharrten und das Ganze ziemlich Furcht einflößend und beeindruckend aussehen ließen.
    Wir gingen nach New 2. Und Sebastian war eine Nachricht für die Novem, für Michel. Eine Demonstration ihrer Macht. Ihr eigener kleiner Mardi-Gras-Umzug. Athene war eine tyrannische, hochintelligente Irre. Als Sie auf den Wagen sprang und die Zügel packte, sah Sie aus wie eine Amazonenkönigin.
    Wächter hoben mich auf den Wagen. Durch Eisenringe in den Bodenbrettern wurden Ketten gezogen, mit denen ich an den Hand- und Fußgelenken gefesselt wurde. Sie ließen mir so viel Bewegungsfreiheit, dass ich stehen konnte, doch jetzt setzte ich mich erst mal hin.
    Auf dem Hof hatte sich eine riesige Zuschauermenge versammelt. Die Vorfreude auf den Kampf und das Blutvergießen steigerte sich, bis die Luft elektrisch aufgeladen schien. Der Festwagen schwankte, als die Stiere unruhig wurden.
    Rechts vom Wagen erschien Menai. Sie ging neben ihm her, als er sich in Bewegung setzte. Ihr Köcher war vollgepackt mit Pfeilen und am Körper trug sie mehrere Schwerter. Vor uns, an zwei riesigen Säulen, sah ich die vertrauten Blutsymbole. Ich wusste, dass sich zwei ähnliche Symbole an den Sockeln befanden.
    Das Tor sah aus wie das im Entergy Tower, doch dieses hier war viel größer, so groß, dass eine ganze Armee hindurchmarschieren konnte. Ich bekam das Gefühl, dass Athene und ihre Schergen diese Art von Ausflug in den letzten Jahrhunderten schon mehrmals gemacht hatten.
    Ich warf einen Blick über die Schulter. Sebastians marmorne Gestalt ragte über mir auf, wir nahmen fast die gleiche Haltung ein wie vorhin, als ich ihn zu Stein verwandelt hatte. Jetzt schien es, als würde er mich direkt ansehen. »Wir gehen nach Hause, Sebastian«, flüsterte ich.
    * * *
    Riesige Feuer säumten die Loyola Avenue. Die Flammen spiegelten sich in den Hochhäusern und auf jeder Fläche aus Glas oder Metall, was den Anschein erweckte, die ganze Gegend würde glühen. Der Müll und die Trümmer waren an den Straßenrand geräumt worden, um Platz für die Prozession zu schaffen. Bis jetzt hatten wir noch keine Zuschauer, doch sie würden kommen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Novem von unserer Ankunft erfuhren. Die Prozessionsteilnehmer waren auf den unvermeidlichen Kampf vorbereitet und Athene konnte es gar nicht erwarten, mit ihrer Beute zu prahlen.
    Wenn Michel seinen Sohn sah, war die Kacke am Dampfen … und ich vielleicht erledigt.
    Ich sah mich um und wartete. Während mein Blick die ausgebrannten Gebäude und Seitenstraßen absuchte, hoffte ich, dass ein paar vertraute Gesichter in den Schatten lauerten.
    Vor uns schossen Flammen empor, um den Weg zu beleuchten.
    Eine schnelle Bewegung erregte meine Aufmerksamkeit. In der Dunkelheit eines Gebäudes glühten Augen … feindliche Augen. Je weiter wir vorwärtskamen, desto mehr von ihnen sah ich. Einige der Metamorphe zeigten sich ganz offen, sie standen auf den Trümmerhaufen, die Köpfe zwischen den knochigen Schultern gebeugt, völlig fasziniert von dem Frischfleisch, das an ihnen vorbeimarschierte. Auch Revenants folgten uns, indem sie von einem Gebäude zum nächsten sprangen.
    Vor uns griff ein Metamorph einen von Athenes Schergen an und versuchte, ihn auf ein Parkdeck zu ziehen. Innerhalb von Sekunden hatte der Scherge den hundeähnlichen Metamorph in Stücke gerissen. Es war eine brutale, bösartige Demonstration seiner Stärke gewesen.
    Ein leises Kreischen über mir ließ mich den Kopf in den Nacken legen. Ein großer Vogel mit weit ausgebreiteten Flügeln und langen Schwanzfedern zog seine Kreise über uns.
    Henri.
    Athene warf mir einen Blick über ihre mit Gold überzogene Schulter zu. »Gleich ist es so weit«, sagte Sie.
    Ich
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