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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)
Autoren: Kelly Keaton
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genau in dem Moment, in dem Sie sich umdrehte. Das Schwert rotierte vier Mal um seine eigene Achse, bevor es die Göttin traf, ihre Rüstung durchschlug und sich tief in ihre Brust bohrte. Ein paar Sekunden lang schien Sie wie erstarrt zu sein, doch dann richteten sich ihre Augen wie zwei Wärme suchende Raketen auf mich.
    Während Sie auf mich zukam, zog Sie mit einer Hand das Schwert aus ihrer Brust. Mit der anderen packte Sie mich an der Kehle. Bevor Sie etwas sagen konnte, stieß ich hervor: »Das Schwert gehört meinem Vater. Es wurde mit seinem Blut geschmiedet, dem gleichen Blut, das auch in meinen Adern fließt. Du weißt, wofür das Schwert geschaffen wurde. Du bist so klug, du wirst schon noch draufkommen.«
    Zufrieden stellte ich fest, dass es ihr wie Schuppen von den Augen fiel. Ich hatte meine Macht genutzt, ohne Sie berühren zu müssen. Und jetzt breitete sie sich von der Wunde in ihrer Brust aus, verwandelte Blut und Panzer zu Stein.
    »Weißt du, was komisch ist, Athene? Du hast uns beide geschaffen, die Gorgonen und die Söhne des Perseus. Und jetzt wirst du durch unsere Macht sterben. Du wirst von innen heraus zu Stein werden und ich hoffe, es tut weh. Verdammt weh.«
    Das Leuchten in ihren grünen Augen wurde nicht schwächer, es strahlte nur noch mehr. In ihrer Kehle bildete sich ein Lachen, das als ersticktes Gurgeln über ihre Lippen kam. »Du bist so … naiv und … dumm«, keuchte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    »Aber ich bin nicht diejenige, die gleich ihre Seele aushaucht.«
    »Und ich könnte dir jetzt die Luftröhre zerquetschen, du einfältiges Ding.« Irgendetwas in ihrem Blick veränderte sich und jetzt sah ich, dass Sie Gefühle hatte. Gefühle, die weitaus größer waren, als ich es mir jemals vorgestellt hatte.
    »Aber das wirst du nicht«, antwortete ich. »Ich weiß, was du von mir willst.«
    Ihre Augen starrten mich schmerzerfüllt an. Sie grinste höhnisch. »Du weißt gar nichts. Und du wirst immer ein unbedeutendes Nichts sein.« Sie stieß mir das Schwert meines Vaters in die Seite. Ein stechender Schmerz jagte durch mich hindurch, als Sie mich auf die Wange küsste. »Es ist noch nicht vorbei. Für keine von uns. Genieße deine Wunde, so wie ich meine genießen werde.«
    Athene zog das Schwert aus mir heraus. Vor meinen Augen verschwamm alles, ausgelöst vom Schock und den Schmerzen.
    Sie brüllte ihrer Armee etwas zu, doch als ihre Kehle versteinerte, versagte ihr die Stimme.
    Und dann war Sie verschwunden.
    Einfach weg.
    Der größte Teil ihrer Armee verschwand mit ihr, sodass die Novem allein gegen die Kreaturen aus den Ruinen kämpfen mussten.
    Der Festwagen schwankte wieder, als sich einer der Stiere von seinem Geschirr befreite und ins Gewühl der Schlacht floh. Er überrannte Athenes zurückgebliebene Schergen und die Novem, zerquetschte alles unter seinen riesigen Hufen.
    Der Lärm aus Geschrei und Explosionen wurde von der Angst verdrängt, die mich wie ein Donnergrollen erfasste. Der Schmerz in meiner Seite drehte mir den Magen um, kalter Schweiß brach mir aus. Ich musste bei Bewusstsein bleiben. Mein Überleben hing davon ab.
    Dass ich die Kraft fand, meine Arme zu heben und die steinernen Ketten zu schwingen, lag einzig und allein daran, dass mein Körper nun mit Adrenalin geflutet wurde. Ich fegte einen Revenant und danach einen Metamorphen auf die Straße, doch es kamen immer mehr von ihnen. Der Wagen schwankte wieder. Ich stolperte. Mein Vater sprang herauf, gefolgt von Bran. Rücken an Rücken wehrten sie die Angreifer ab. Als meinem Vater die Kapuze vom Kopf rutschte, sah ich, dass sich grauenhafte, wulstige Narben über seinen Schädel zogen, an einigen Stellen fehlten Haut und Haare. Er war schwach, war gerade dabei zu heilen und ich wollte ihm zurufen, dass er gehen solle. Doch ich wollte ihn nicht ablenken und dabei das Risiko eingehen, dass er getötet wurde.
    Die Muskeln in meinen Armen schmerzten, als ich wieder und wieder die Ketten gegen alles schlug, was sich mir näherte. Die Zeit schien sich wie Kaugummi zu ziehen. Ich konnte an nichts anderes denken als daran, dass ich die Kreaturen vom Wagen vertreiben musste, damit ich Sebastian erreichen konnte, bevor er auf den harten Asphalt unter uns kippte.
    Ich erledigte zwei weitere Kreaturen. Eine dritte. Dann ließ ich die Arme sinken und fiel mit brennender Lunge und wild hämmerndem Herzen auf die Knie. Ich konnte nicht mehr. Plötzlich schob sich eine Hand über den Boden des Wagens – eine
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