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Dein für 1000 und eine Nacht

Dein für 1000 und eine Nacht

Titel: Dein für 1000 und eine Nacht
Autoren: Alexandra Sellers
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würdet.
    Werdet ihr die offizielle Verlobung jetzt aussprechen? Können wir sie heute Abend anrufen und ihr Bescheid sagen?"
    Auf der anderen Seite der Terrasse zündete Omar sich eine schwarze Zigarette an und blies den Rauch vor sich her, während er zufrieden zu den Worten seines Cousins nickte.
    „Meinen Glückwunsch. Es ist schön, dich so froh zu sehen, Arash. Ich nehme an, ihr beide werdet so rasch wie möglich nach Hause zurückkehren, damit ihr mit dem Wiederaufbau beginnen könnt." „Ja", gab Arash zu.
    „Dein Volk war zu lange allein. Es braucht dich und muss sehen, dass du mit dem Wiederaufbau beginnst, damit sie erkennen, der Schrecken ist endlich vorbei."
    „Ja ", stimmte Arash ihm zu. „Ich bin nicht für diese Verantwortung erzogen worden, so wie Kamil, ich muss noch viel lernen. Aber ich denke, das werden sie verstehen und mir nicht übel nehmen."
    „Deine Anwesenheit ist wesentlich wichtiger und wenn du einen Rat von mir hören willst..."
    „Einen Rat von dir nehme ich dankbar an."
    „Dann schlage ich vor, warte nicht länger, um das Wappen von Aram ins Tal zurückzubringen, damit sie es sehen können. Ich weiß, das Haus ist stark beschädigt, aber das Volk muss sehen, dass das Wappen da ist. So viel ich gehört habe, steht das majlis noch?"
    Arash presste die Lippen aufeinander. „Omar, das ist das Schlimmste ..."
    „Es ist noch in seiner Schutzverpackung. Ich habe keinen Grund dafür gesehen, es auszupacken, aber wenn du möchtest, können wir nachsehen, ob es in gutem Zustand ist, ehe wir es zurückbringen. Die anderen Stücke, die dein Vater ... Arash, was ist?"
    Das Sektglas war auf den Fliesen in tausend kleine Stücke zerschellt. Arash umklammerte das Geländer. Er brauchte einen Halt.
    „Entschuldige, Omar, ist mir das ... was hast du gesagt?"
    Ein Bediensteter eilte herbei und fegte die Scherben auf. Omar nahm seinen Cousin beim Arm.
    „Was ist los, Arash?"
    „Du hast das Wappen von Aram?"
    „Natürlich habe ich es. Und die anderen Schätze auch, die dein Vater mir zum Aufbewahren geschickt hat. Hast du gedacht, ich hätte sie verkauft?"
    „Omar ... Allah! Ist es wahr? Ich habe gedacht, es sei verloren ... gestohlen worden."
    Zunächst herrschte Schweigen, während beide versuchten zu begreifen, was der andere gesagt hatte. Omar fasste sich zuerst. „Dein Vater hat es dir nicht gesagt? Nicht mal nachdem Kamil gefallen war? Kamil hat es jedenfalls gewusst."
    „Ich habe während des Kriegs kaum mit ihm gesprochen. Wann hat er es dir geschickt?"
    „Ungefähr ein Jahr vor Kriegsende, als immer mehr Bomben fielen. Er hat mir Dinge geschickt, die ich verkaufen sollte. Wir dachten, dass meine Unterhändler den besten Preis erzielen wür den. Zu dem Zeitpunkt hatte er alles geschickt, was noch da war, einschließlich des Wappens. Manche der Schätze hatte dein Vater gekennzeichnet. Sie sollten so lange wie möglich zurückgehalten werden. Es waren die kostbarsten Schätze, aus Sicht der Tradition und des materiellen Wertes. Er hat gesagt, wenn sie den Krieg überdauern würden, sollten sie für die Finanzierung des Wiederaufbaus verkauft werden oder wieder an ihren Platz gebracht werden. Viele davon habe ich festhalten können. Sie sind in meiner Schatzsammlung. Hast du das nicht gewusst?"
    „Nein. Ich wusste nur, dass er sie zum Verkauf weggegeben hatte. Ich dachte, das Wappen sei verloren wie alles andere."
    „Es freut mich, dass ich dir diese gute Nachricht mitteilen konnte. Sollen wir in die Galerie hinaufgehen, damit du dich davon überzeugen kannst, dass alles noch da ist?"
    Arash blinzelte. Er konnte es nicht fassen. „Wenn es deinen Koch nicht stört, dass wir das Essen noch etwas verschieben ..."
    „Vergiss meinen Koch", entgegnete Omar.
    „Oh das ist es? Phantastisch!" rief Lana, als Arash behutsam den Rest der Schutzverpackung vom Wappen von Aram entfernte.
    Sie standen zusammen in dem geputzten und restaurierten majlis. Die Tür hinter ihnen stand weit auf, und die frische Luft des späten Frühlings wehte herein. Überall sägten und zimmerten die Arbeiter. Auf den Feldern und in den Gärten wurde der Boden bearbeitet.
    Weiter unten im Tal warteten tausend junge Bäume darauf, gegen die verkohlten Obstbäume ausgetauscht und in fruchtbaren Boden gesteckt zu werden.
    Im majlis hängte der Scheich von Aram das große Wappen seines Volkes an den angestammten Platz, an dem es seinen Vorfahren Jahrhunderte als Ratgeber gedient hatte.
    Es erstrahlte in seinem alten
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