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Dein für 1000 und eine Nacht

Dein für 1000 und eine Nacht

Titel: Dein für 1000 und eine Nacht
Autoren: Alexandra Sellers
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das nicht von mir. Ich kann sie nicht begleiten", hatte er sich zu wehren versucht.
    "Arash, du genießt mein größtes Vertrauen, und du bist der Einzige, den ich um diesen Gefallen bitten kann", hatte Kavi unangenehm berührt erwidert. In dem Moment war Arash klar geworden, dass weitaus mehr hinter der Forderung steckte, als Kavi Ihm sagen wollte.
    „Wir verdanken ihr alles. Wie kann ich ihre Sicherheit einem anderen anvertrauen als dir?"
    Arash wurde bewusst, dass er diese Bitte nicht ausschlagen konnte. „Wer hat darum gebeten, Kavi?"
    „Ich bitte darum", erklärte Kavi, aber in einem Tonfall, der Meine Worte Lügen strafte.
    Arash wollte schon erwidern, dass es ihm schwer fallen würde, diese Reise zu machen, doch dann schwieg er.
    Eins war deutlich. Kavi und das Land standen in Lana Holdings Schuld. Kavi konnte sich glücklich schätzen, dass er und Arash /.ur gleichen Zeit an der Universität gewesen waren wie Alinor, Kavis Frau, und deren Freundin, Lana. Lana hatte sich nicht nur als Tochter des amerikanischen Billionärs Jonathan Holding entpuppt, sondern sie hatte sich auch in das Land Parvan verliebt und ihren Vater überredet, dem kleinen Königreich zu helfen. Es hatte während des grausamen Krieges gegen die Eindringlinge aus Kaljuk schwer gelitten. Unter diesem Aspekt war es ein kleines Opfer, das Kavi von seinem engsten und vertrautesten Tafelgefährten erbat.
    Zwische n Kavi und Arash konnte es nicht so etwas wie einen Befehl geben. Arash hatte keinen Eid geleistet, den Durrani zu gehorchen, denn dies konnte von jemandem aus der altehrwürdigen Familie Arashs nicht verlangt werden. Aber er hatte Treue gelobt. Somit war der Wunsch, den Kavi äußerte, stärker als ein Befehl.
    „Bei meinem Haupte und meinem Augenlicht, o Herr", hatte Arash daraufhin gesagt und sich förmlich verneigt, wie es von alters her Sitte war. Dennoch wünschte er sich, Kavi hätte ihm eine andere Mission aufgetragen.
    Angesichts der hohen Geschwindigkeit, mit der Arash fuhr, überlegte Lana, ob er nicht doch seine Meinung geändert hatte und den Pass überqueren wollte, ehe sie zur Nacht anhalten mussten.
    „Mash'Allah", murmelte sie, und das bedeutete: „Was immer Gott will."
    Arash schaute zu ihr herüber.
    „Wie bitte?"
    „Ich habe nur gedacht, wir schaffen es vielleicht noch bis über den Pass, so wie wir ursprünglich geplant hatten, wenn du weiter so fährst."
    Arash schüttelte den Kopf. Er wünschte, es wäre wahr. „Es wird gefährlich sein, nach Sonnenuntergang zu fahren."
    Fürchtete er, dass sie wegen der Dunkelheit erneut in ein Schlagloch geraten könnten?
    Lana blickte nervös zum Himmel empor. Sie hatte sich in der vergangenen Stunde eingeredet, dass die dicken, schweren Wolken rasch nach Osten zögen und das Stück klarer Himmel nicht kleiner würde. Aber das Gegenteil war der Fall.
    Arash folgte ihrem Blick, sagte aber nichts.
    Sie bogen um eine Kurve, und er bremste scharf. Ein paar Steine, Felsstücke und Schnee waren heruntergerutscht und auf die Straße gerollt. Langsam holperte er darüber.
    Bei absoluter Dunkelheit hätte er sie bestimmt übersehen. Da begriff Lana, dass sie tatsächlich in den Bergen übernachten mussten.
    „Was machen wir, wenn es ein Unwetter gibt?" Sie bemühte sich um einen sachlichen Ton, aber sie vermochte ihre Furcht kaum zu unterdrücken.
    Arash warf ihr einen raschen Seitenblick zu.
    „Gibt es hier irgendwo Schutz?" erkundigte sie sich.
    Er hob die Achseln. „Wie du siehst, nicht."
    Bei Sturm mussten sie unbedingt einen Unterschlupf finden. Aber hier, in der abgelegensten Region von Parvan, standen noch zu beiden Seiten der Straße Schilder, die vor den Landminen warnten. Die schneebedeckten, unbewohnten Berge waren von den Kaljuks fast so wie die Täler in den letzten Tagen des Krieges mit Minen übersät worden.
    Mehrere Suchmannschaften arbeiteten bereits daran, das Land davon zu befreien. Lana wusste das, da es eines ihrer wichtigsten Projekte in Parvan war.
    Sie wusste auch, dass sämtliche neu angelegten Straßen, bis auf die Wanderpfade der Nomaden, das letzte Gebiet waren, das gesäubert werden würde.
    Es war natürlich sinnvoller, zuerst die Täler, Dörfer, Weiden und Felder sowie die Nomadenwege freizuräumen. Aber es bedeutete auch, dass sie, selbst wenn sie eine Höhle oder einen Felsvorsprung fanden, nicht gefahrlos dort Zuflucht suchen konnten. Nur wenige Meter zu beiden Straßenseiten waren sie vor Minen sicher.
    Ein Windstoß fegte über den
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