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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst
Autoren: Faye Kellerman
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Nichts, was vor Gericht verwendbar ist. Nur Ihre offene und ehrliche Meinung, Sir.«
    Cruces schloss kurz die Augen und lehnte sich dann weiter im Stuhl zurück. »Also gut … meiner Meinung nach, wenn ich Sie wäre … dann würde ich sagen … schauen Sie sich den Bruder genauer an.«
    »Grant Kaffey oder Gil Kaffey?«
    »Nicht die Söhne, Kumpel, den hermano, den Bruder. Mace Kaffey. Mann, der konnte Guy noch nie leiden.«
    »Bitte entschuldigen Sie mich einen Moment.« Decker verließ den Raum – mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
    Manchmal musste man einfach nur fragen.

40
    Drei Wochen später erklärte Martin Cruces sich bereit, als Kronzeuge gegen Mace Kaffey auszusagen, im Austausch für einmal Lebenslänglich mit der Möglichkeit auf Bewährung. Aber selbst nachdem sich Decker die ganze Geschichte angehört hatte, war Mace nicht leicht an den Haken zu kriegen. Der Staatsanwalt wollte mehr und mehr, und es erforderte monatelange zähe Ermittlungen, um die wenigen Beweisschnipsel gegen Mace aufzudecken. Durch Cruces’ Aussage war ein Richter damit einverstanden, Durchsuchungsbefehle auszustellen, die es der Polizei ermöglichten, Maces Banckonten, Kreditkartenbelege, E-Mailverkehr und Telefonlisten auszuwerten.
    Oliver und Marge gelang es, zwei Orte, an denen Gespräche zwischen Cruces und Mace stattgefunden hatten, lückenlos zu dokumentieren. Beide Parteien stritten sich lautstark darüber, was zwischen den beiden besprochen worden war.
    Lee Wang verfolgte die Spur von einhundertfünfzigtausend Dollar in zehn Abhebungen, die von Maces Bankkonto abgegangen und von einer Scheinfirma zur nächsten geschickt worden waren, bis sie schließlich in Martin Cruces’ Hände gelangten. Es wurde nie ein Verwendungszweck angegeben, und jede Seite bot eine andere Erklärung dafür an. Cruces behauptete, es ging um zehntausend für jeden der Schmarotzer bei dem Mord und einhunderttausend für ihn persönlich. Maces Anwälte behaupteten, die Zahlung sei für verstärkte Sicherheitsmaßnahmen vorgesehen gewesen, nachdem Guy anonyme Todesdrohungen erhalten hatte. Warum es von Mace zu Cruces floss, entfesselte auf Seiten der Verteidigung weitschweifige Spekulationen.
    Messing und Pratt gelang es, ein halbes Dutzend Telefonanrufe zwischen Cruces und Kaffey zu ermitteln, die alle von Wegwerfhandys ausgingen, die Cruces nie weggeworfen hatte. Besondere Aufmerksamkeit galt zwei Anrufen in der Mordnacht – einer vor der Tat und einer danach.
    Willy Brubeck war wahrscheinlich für das vernichtendste Beweisstück verantwortlich: eine auf Mace Kaffey eingetragene Waffe, die den Kugeln aus Kaffeys eigenem Körper und der aus der Jacke von Neptune Brady zugeordnet werden konnte. Warum Mace beschloss, sich selbst mit seiner eigenen Waffe in eine Falle zu locken, leuchtete niemandem ein, aber es handelte sich wohl mehr um eine Verzweiflungstat als um gesunden Menschenverstand.
    Die Gesamtsumme der Beweise genügte dem Staatsanwalt von Los Angeles, den Fall anzunehmen.
    Der Haftbefehl für Mace Kaffey wurde sofort ausgestellt.
    Der Mann betrat das Polizeirevier mit einer Horde Anwälte im Schlepptau, die allesamt verkündeten, dass Martin Cruces ein lügender Psychopath und der Inhalt seiner Aussagen erfunden sei. Die Anschuldigungen würden auf Mace abgewälzt, weil die Polizei eine schnelle Aufklärung wünsche. Der Geldtransfer habe nie stattgefunden. Die Gespräche zwischen ihnen habe es nie gegeben. Und die Anrufe von ein paar Wegwerfhandys aus? Wer wusste schon, warum Cruces Mace angerufen hatte? Und ganz plötzlich erinnerte Mace sich daran, dass Guy ihn mal gebeten hatte, sich seine Waffe zu leihen. Diese Schlägertypen mussten die Waffe geklaut haben, als sie auf der Coyote Ranch gewütet hatten.
    Die Verteidigung behauptete, die Morde beruhten auf einem aus dem Ruder gelaufenen Raubüberfall, und mit den anschließenden Schüssen wollten die Verbrecher die Zeugen loswerden. Mace benötigte alle Tatsachenverdreher und jede Unterstützung, die er kriegen konnte. Die Anklagepunkte gegen ihn lauteten auf vorsätzlichen Mord an Guy Kaffey, Gilliam Kaffey, Denny Orlando, Alfonso Lanz und Evan Teasdale, Alicia Montoya und auf versuchten Mord an Gil Kaffey, Grant Kaffey, Neptune Brady, Antoine Resseur, Piet Kotsky, Peter Decker und Cindy Kutiel. Es hatte nun fast schon ein Jahr gedauert, den Fall vor Gericht zu bringen. Mit den Beweisen und einem Kronzeugen überzeugte die Anklage eine zwölfköpfige Jury davon, dass Mace Kaffey
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