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Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Decker & Lazarus - 18 - Missgunst

Titel: Decker & Lazarus - 18 - Missgunst
Autoren: Faye Kellerman
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Greenridge. Und er verdiente gutes Geld. Es war ja nicht so, dass Guy ihn vollständig aus dem Geschäft schubsen wollte.«
    »Wir wissen nicht, was Guy vorhatte.«
    »Niemand hat von Guy gehört, dass er Mace feuern wollte.«
    »Niemand hat von Guy gehört, dass er Greenridge stoppen wollte. Aber fast jeder in der Firma wusste, dass es ein gescheiterter Deal war, vor allem als die Rezession durchschlug.«
    »Das stimmt.«
    Der Kellner brachte ihre Hauptgerichte. »Noch etwas Wein?«
    »Noch mehr davon und ich schwebe nach Hause«, sagte Decker.
    »Und das ist nicht gut, weil …«
    »Ich bin gefahren.«
    »Dann geben Sie Ihrer Frau die Schlüssel.«
    »Ich darf mich nicht hinter das Steuer seines Porsches setzen«, sagte Rina.
    »Das stimmt nicht«, protestierte Decker. »Na ja, vielleicht ein bisschen.«
    Rina lächelte. »Schon gut. Ich stelle mir einfach vor, er ist mein gut aussehender Chauffeur.«
    Vlad lachte laut. »Und für Sie noch ein Glas Wein?«
    »Natürlich, geben Sie ihr noch ein Glas«, sagte Decker.
    »Jetzt kann ich wirklich nicht mehr fahren.«
    »Genauso soll es sein«, sagte Decker.
    Rina gab ihm einen spielerischen Schubs. »Ich nehme noch ein Glas.«
    Nachdem Vlad den Pinot noir eingeschenkt hatte, sagte er: »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun?«
    »Nichts«, antwortete Rina, »alles sieht ganz wunderbar aus.«
    Vlad entfernte sich, und Rina probierte ihr Lamm. »Köstlich, möchtest du probieren?«
    »Da sage ich nicht Nein. Möchtest du das Steak probieren?«
    »Nur einen Bissen.«
    »Deshalb bist du noch so dünn, und ich gehe auseinander. Ich esse die Hälfte von deinem Lamm, und du nimmst einen Happen von meinem Steak.«
    »Du wiegst fast fünfzig Kilo mehr als ich. Da sollte ich auch nicht so viel essen wie du.« Sie naschte von den Pommes frites. »Magst du einen?«
    »Jezebel, die boshafte Lady.« Aber Decker kapitulierte und bediente sich. »Willst du wissen, was Mace meiner Meinung nach den Rest gegeben hat?«
    Rina beugte sich vor: »Schieß los.«
    Decker lachte. »Du bist mein bestes Publikum.«
    »Es interessiert mich.«
    »Also, meiner Meinung nach«, sagte Decker, »wäre Mace mit der Beendigung von Greenridge klargekommen. Wie du schon sagtest, es war unwahrscheinlich, dass Mace entlassen worden wäre. Demontiert ja, doch wohl nicht entlassen. Und wie du auch sagtest, er würde immer noch sehr gutes Geld verdienen und hätte sich in ein anderes Projekt eingeklinkt. Meiner Meinung nach war es die Ranch, die Mace zum Platzen gebracht hat.«
    »Die Ranch gehörte Guy doch schon seit Ewigkeiten.«
    »Ja, aber es war ein Groschengrab. Hätte Guy die Ranch verkauft, sogar in schlechten Zeiten, hätte er ziemlich viel Geld damit freigesetzt, und ein Teil des Geldes hätte dann in das Greenridge-Projekt zurückfließen können.«
    »Nicht annähernd genug, um die Kosten zu decken.«
    »Vielleicht wäre es genug Geld gewesen, um Greenridge noch eine Weile über Wasser zu halten, bis die Zeiten sich geändert hätten. Mace wäre mit der Beendigung von Greenridge klargekommen. Mace wäre auch damit klargekommen, dass Guy die Ranch besitzt. Aber als Gil und Guy den Plan entwickelten, aus der Ranch ein Weingut zu machen, da drehte Mace durch. Guy wollte nicht nur den Geldfluss an Mace für Greenridge stoppen, Guy wollte Millionen in ein Prestigeobjekt stecken.«
    »Interessant«, sagte Rina.
    »Ich glaube, Mace konnte es nicht ertragen, dass Greenridge aus Geldmangel beendet wurde, während gleichzeitig die Millionen in ein Geld verschlingendes Vorhaben wie ein Weingut flossen.«
    »Nicht alle Weingüter verlieren Geld.« Rina breitete die Arme aus. »Siehe hier.«
    »Schön, ich formuliere es anders: Kleine Weingüter machen selten Geld. Man muss genau wissen, was man da tut.«
    »Das stimmt.« Rina leerte ihr Glas. »Deine Theorie gefällt mir.«
    Decker strahlte. »Danke.«
    Rina hob noch einmal ihr Glas. »Also, auf dich und die gute Arbeit. Du hast dir ein hervorragendes Essen verdient, und ich verspreche, ich werde nicht mit deinem Porsche fahren.«
    »Du darfst mit meinem Porsche fahren. Nur nicht gerade nach ein paar Gläsern Wein.«
    Rina kicherte. »Das ist wahrscheinlich besser so. Zum Wohl.«
    Decker lächelte und stieß mit seinem leeren Glas an. »Zum Wohl.«
     
    Die Verwandlung war märchenhaft. So weit das Auge reichte, bedeckte ein grüner Überzug den einst steinharten Boden. Es waren einige tausend Reihen gleichmäßig gebundener Weinsetzlinge. An der Stelle der
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