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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit
Autoren: Mira Grant
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vor etwa sieben Kilometern gebissen«, antwortete ich. »Da war ein Rudel Infizierter im Wald. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir alle getötet haben, aber vielleicht möchtest du ja einen Putztrupp hinschicken, nur zur Sicherheit.«
    »Wir haben keinen Bluttest durchgeführt, weil wir nicht wollten, dass die Ergebnisse bei der Datenbank der Seuchenschutzbehörde hochgeladen werden«, sagte Mahir. »In Anbetracht der Umstände kam uns das nicht besonders klug vor.«
    Mir sackte das Herz in die Hose. Darüber hatte ich überhaupt nicht nachgedacht. »Scheiße!«, flüsterte ich.
    Niemand erwartet große Denkleistungen von dir, nachdem ein Zombie gerade versucht hat, dir den Arm abzubeißen.
    »Sagst du.«
    »Also habt ihr ihn hergebracht?« Dr. Abbey zuckte mit den Schultern und senkte ihr Gewehr. »Ich wäre ja mit einer Flasche Wein zufrieden gewesen, aber eine neue Testperson und ein paar frische Leichen tun’s auch. Kommt rein, Leute! Shaun, versuch nicht, irgendjemand zu berühren, sonst müssen meine Labortechniker dir vielleicht den Kopf wegpusten!«
    »Geht klar«, antwortete ich.
    »Braver Junge.« Lächelnd trat Dr. Abbey zurück und ließ Becks und den Rest von uns ein.
    Das neue Labor war noch nicht so gut eingerichtet wie das alte. Überall standen Kisten dicht aufeinander, und der Geruch nach »Wissenschaft« hatte sich noch nicht festgesetzt – diese Mischung aus komischen Chemikalien, Desinfektionsmitteln, keimfreier Luft und Plastikhandschuhen. Dieses Labor roch recht angenehm nach Zedernholz. Das würde sich ändern, sobald man hier alles auf den neuesten Stand gebracht hatte. Vorausgesetzt natürlich, dass die Leute hier überhaupt noch dazu kommen würden. Die meisten der Regale sahen nach Behelfskonstruktionen aus, als handelte es sich hier nur um eine kurzfristige Einrichtung. Das Verrückte-Wissenschaftler-Äquivalent eines Zeltlagers für die Nacht.
    Gehilfen in Laborkitteln wieselten umher, packten Kartons aus und brachten Tabletts mit Proben von hier nach dort. Die Sturmgewehre, die sie an Schulterriemen trugen, waren eine Neuerung, die deutlich machte, wie ernst sie die Lage nahmen. Das war eine kleine Erleichterung. Ich würde mein Team nicht ohne jemanden zurücklassen, der es verteidigen konnte.
    »Molena, Alan«, sagte Dr. Abbey und winkte zwei Techniker heran. »Bringt diese Gruppe in die Cafeteria! Gebt ihnen Kaffee und Bluttests, und schaut, ob ihr irgendwo was Essbares zusammenkratzen könnt! Nicht diese erbärmliche Lasagne, die es zu Mittag gab. Die kann man nicht mal den Schweinen zumuten.«
    »Ja, Dr. Abbey«, sagte der größere der beiden Techniker. Er drehte sich zu der Gruppe um. »Wenn ihr mich begleiten würdet?«
    »Natürlich«, sagte Mahir. »Shaun … «
    »Lass es!« Ich warf ihm einen flehenden Blick zu. »Leute, bitte lasst es! Alles Nötige ist gesagt. Also kein Wort mehr, in Ordnung?«
    »Alles klar«, antwortete er und wandte sich von mir ab, um dem Labortechniker zu folgen. Maggie warf einen unsicheren Blick zurück zu mir und tat es ihm dann nach.
    Alaric verharrte noch einen Moment lang und verlagerte sein Gewicht von einem Bein aufs andere. Schließlich sagte er: »Grüß Georgia von mir«, und dann floh er und ließ mich mit Becks und Dr. Abbey zurück. Und natürlich mit Joe. Der saß mit hängender Zunge und wedelndem Schwanz neben seiner Herrin. Von uns allen war er der Einzige, der den Ernst der Lage nicht begriff, worum ich ihn ein bisschen beneidete.
    Dr. Abbey schaute zu Becks. »Kein Hunger?«
    »Erst möchte ich wissen, was du mit ihm vorhast.« Beim Sprechen hielt sie die Waffe auf mich gerichtet. Profi bis zuletzt. Ihre Hand zitterte nur ein kleines bisschen. Als ich mich in der gleichen Lage befunden hatte wie sie, hatte ich mich nicht so gut gehalten.
    »Das ist nur fair. Komm mit, Shaun!« Dr. Abbey bedeutete mir mit einem Wink, ihr zu folgen, drehte sich um und ging einen Flur entlang. Sie rief niemanden, um ein Auge auf mich zu haben. Wahrscheinlich ging sie davon aus, dass Becks genügen würde.
    Wir gingen etwa zwanzig Meter weit, vorbei an aufgetürmten Pappkartons und hastig zusammengeschraubten Metallregalen. Ständig liefen Labortechniker an uns vorbei, schnappten sich dies und jenes und verschwanden über den Flur und durch Türen. Wahrscheinlich ist es keine einfache Aufgabe, mit einem ganzen virologischen Labor umzuziehen.
    Dr. Abbey nahm eine Bluttesteinheit von einem der Regale und ging weiter, wobei sie immer wieder
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