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Deadline - Toedliche Wahrheit

Deadline - Toedliche Wahrheit

Titel: Deadline - Toedliche Wahrheit
Autoren: Mira Grant
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hat: Man muss immer daran denken, dass sie schlauer sind, als man denkt. Überraschend starke Hände packten mich von hinten und rissen mich zurück.
    Vielleicht war es wegen des vorangegangenen Sturzes, oder vielleicht war meine Schutzkleidung einfach fehlerhaft produziert, jedenfalls hörte ich etwas reißen, als der Zombie an mir zog. Ich fuhr auf der Suche nach einem Ziel herum und sah zu meinem Entsetzen, dass der ganze linke Ärmel meiner Jacke an der Naht auseinandergegangen war, womit mein Arm nur noch von einem Flanellhemd geschützt wurde.
    Der Infizierte, der mich festhielt, fauchte und zeigte dabei seine gesplitterten schwarzen Zähne. Im selben Moment, in dem ich meine Waffe hob, senkte er den Kopf. Die Kugel traf ihn in die Schädeldecke, und ein Sprühregen aus Hirnmasse verteilte sich über den Asphalt. Die Hände des Zombies wurden schlaff, und er fiel mit einem beinahe komischen Ausdruck der Verwirrung auf die Reste seines Gesichts. Weitere Infizierte kamen aus dem Unterholz. Allerdings kümmerten sie mich im Moment nicht wirklich.
    Das wirklich Schlimme war das Loch, das sich plötzlich in meinem Flanellhemd auftat, und das Blut, das daraus hervorquoll. Der Schmerz setzte mit einer halben Sekunde Verspätung ein, aber auch der war nicht weiter wichtig. Das Blut hatte mir bereits alles verraten, was ich wissen musste.
    Ich packte den Ärmel und rückte ihn zurecht, ehe ich schießend zum Motorrad rannte. Der Lautsprecher in meinem Helm piepte hartnäckig. Ich hatte keine Ahnung, wie lange schon. Es kam mir vor, als hätte dieser Kampf vor Jahren begonnen, obwohl ich mir ziemlich sicher war, dass er erst seit ein paar Sekunden im Gange war. Ich nickte abgehackt.
    »… da? Shaun, bitte, bist du da ?«
    »Ich bin hier, Mahir.« Ich schoss auf einen weiteren Zombie, der auf mich zurannte, und kicherte. »He, ist dir aufgefallen, dass sich das reimt? Wo seid ihr, Leute?«
    »Wir kommen dich holen. Kannst du deine Position halten?«
    »Kann ich schon, aber ich muss sagen, dass das nicht gerade die beste Idee ist, die du jemals hattest, Kumpel.«
    Er sog scharf den Atem ein. »Shaun, bitte sag nicht … «
    »Ich habe noch kein Testergebnis, aber jedenfalls blute ich.« Vor mir leuchteten die Scheinwerfer des Wagens auf. Ich stöhnte. »Ich hab euch doch gesagt, dass ihr nicht für mich umkehren sollt!«
    »Nein, das hast du eigentlich nicht, und wenn du glaubst, dass wir dich ohne Test zurücklassen, bist du ein Arschloch. Runter jetzt!«
    Mahirs Tonfall klang so schneidend, dass ich, ohne nachzudenken, gehorchte und auf Hände und Knie runterging. Eine Sekunde später durchlöcherten Kugeln dort, wo ich eben noch gestanden hatte, die Luft. Die übrigen Untoten fielen zu zuckenden Haufen zusammen. Das Feuer wurde eingestellt, und es herrschte nächtliche Stille.
    »Setz dich aufs Motorrad und fahr los!«, sagte eine Stimme in meinem Ohr. Einen verwirrten Augenblick lang war ich mir nicht sicher, ob es die von George oder Mahir war. Dann fuhr die Stimme fort: »Wir müssen Richtung Old Ferry Road abbiegen.«
    »Mahir, ich glaube wirklich nicht … «
    »Wenn bei dir eine Virenvermehrung losgeht, bevor wir da sind, wirst du die Kontrolle über dein Motorrad verlieren. Wenn nicht, dann wird Dr. Abbey sich sicher über die Gelegenheit freuen, dein Blut auf einen möglicherweise neuen Stamm zu untersuchen.« Mahirs Tonfall wurde sanfter. »Bitte, Shaun! Zwing uns nicht, dich hier draußen zurückzulassen!«
    »Das ist idiotisch«, sagte ich.
    »Ja.«
    »Wollte nur sichergehen, dass ihr euch dessen bewusst seid.« Mit einer Kopfbewegung unterbrach ich die Verbindung und nahm mir einen Moment Zeit, um meinen Ärmel so gut wie möglich wieder zu befestigen, bevor ich das Motorrad aufrichtete und aufstieg. Es ließ sich ohne Probleme anlassen. Ein Vorwand weniger, um hier zurückzubleiben. Ich wollte die anderen zwar schützen, aber anlügen konnte ich sie nicht.
    »Also?«, fragte George neben meinem Ohr. »Folgst du ihnen jetzt oder was?«
    »Ich folge ihnen«, antwortete ich.
    Der Wagen wendete umständlich auf der schmalen Straße. Seine Rücklichter leuchteten rot in der Dunkelheit auf, als Becks aufs Gas trat. Auch ich gab Gas, betete flüsternd um ein schnelles Ende und folgte.

    Heute haben wir eine Führung durch die staatliche Haftanstalt für Zombies auf Alcatraz mitgemacht.
    Es gibt viele Leute, die die Zombies nicht dort haben wollen, obwohl wissenschaftlich erwiesen ist, dass Romero in wenigstens
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